PR TB 195 Der Galaktische Spieler
starten«, antwortete der Führer
der Jagdstaffel.
Scherba blickte zum Hauptbildschirm hoch. Er sah, daß sich
fünf Shifts vom Raumschiff entfernten. Er erhob sich.
»Bis später«, sagte er zum Kommandanten und
verließ die Hauptleitzentrale.
Wenig später erreichte er eine Schleuse, in der ein sechster
Shift auf ihn wartete. Ein blonder Mann stand in der Mannschleuse.
»Wir sind soweit, Cal«, sagte Scherba.
Er stieg zusammen mit dem Blonden in die Zentrale des Shifts. Cal
Stol setzte sich ans Steuer. Er lenkte den Shift aus der Schleuse.
Die anderen Flugpanzer hatten einen Vorsprung von mehr als tausend
Metern. Sie glitten bereits in die Schlucht.
Cal Stol beschleunigte mit Höchstwerten. Der Abstand zu den
anderen Maschinen schmolz zusammen.
»Ich bin gespannt, wann die ersten Oktaner hier auftauchen«,
sagte Scherba.
»Sie werden versuchen, uns die Hölle heiß zu
machen.«
»Vermutlich. Aber das ändert nichts an den Tatsachen.
Onxytaur hat im Spiel gegen Grosvenor alles verloren. Grosvenor
besitzt die Jagdrechte für Okta. Er kann so viele
Grantinzy-Affen schießen und abtransportieren, wie er will, und
wenn er sie dabei ausrottet. Er hat die Rechte.«
Cal Stol schüttelte den Kopf.
»Ich verstehe Onxytaur nicht«, sagte er. »Wie
war es nur möglich, daß er sich auf ein derartiges Spiel
eingelassen hat?«
»Grosvenor hat ihn in die Enge getrieben. Okta braucht den
Export, hat aber nur eine veraltete Positronik anzubieten, die
niemand haben will. Daher sind alle Verhandlungen mit der Erde und
mit Flachat gescheitert, wobei wir nicht ganz unschuldig sind. Und
dann hat sich Grosvenor direkt eingeschaltet. Onxytaur wußte
nicht mehr weiter. Daher kam ihm das Angebot Grosvenors gerade
recht.«
»Was hat der Chef ihm angeboten?« fragte der Blonde.
Der Shift hatte die Schlucht erreicht. Die anderen Flugpanzer waren
nur noch etwa hundert Meter von ihnen entfernt.
»Er hat zunächst nur der Unterhaltung wegen mit dem
Oktaner gespielt. Dabei hat er ihn gewinnen lassen. Später hat
er ihm das Gefühl vermittelt, ein so großartiger Spieler
zu sein, daß er gegen Grosvenor jedes Spiel macht. Zu diesem
Zeitpunkt hat Grosvenor ihm angeboten, ihm Jahr für Jahr die
gesamte Produktion positronischer Güter abzukaufen.«
»Das wäre für Okta ein Milliardengeschäft
geworden, wenn Onxytaur gewonnen hätte.«
»Eben. Deshalb hat er sich auch darauf eingelassen.
Natürlich hat Grosvenor dieses Spiel gewonnen, und jetzt können
wir uns hier holen, was immer wir wollen, ohne den Oktanern eine
Gegenleistung dafür erbringen zu müssen.«
»Das werden sie sich nicht gefallen lassen.«
Melvin Scherba lachte.
»Natürlich nicht. Aber das ist nicht unser Problem. Wir
sahnen heute ab. Sehen Sie, Cal.« Der Vertraute Grosvenors
zeigte nach vorn. »Sie setzen die Paralysestrahler ein. Die
Affen können nicht mehr fliehen. Wir brauchen sie nur noch
einzusammeln.«
Die Shifts schwärmten aus und bildeten eine Linie quer über
die Schlucht. Cal reihte sich in diese Front ein. Mit mäßiger
Geschwindigkeit flogen die Panzer durch die Schlucht. Im Grün
unter ihnen sah Melvin Scherba zahllose Grantinzy-Affen, die vor
ihnen
flüchteten.
Er löste die Paralysestrahler der Maschine aus, und die
Halbintelligenzen brachen zusammen.
»Onxytaur wird Mühe haben, den Oktanern zu erklären,
was er getan hat«, stellte Scherba belustigt fest. »Es
wird nicht leicht, vielleicht sogar unmöglich für ihn sein
angesichts der Bedeutung, die diese Affen für die Oktaner
haben.«
Melvin Scherba empfand nicht das geringste Mitleid mit den
Oktanern oder den halbintelligenten Affen. Er bewunderte Grosvenor,
der es geschafft hatte, den Hüter des Schwertes zu einem Spiel
um alles oder nichts zu verleiten, obwohl die Oktaner im Grunde
genommen keine Spieler waren.
Für Scherba war Gordon Grosvenor eines der größten
Genies, die die Menschheit der Erde je hervorgebracht hatte.
»Wie werden die Affen getötet?« fragte Cal Stol.
»Ein Schlag ins Genick genügt«, antwortete
Scherba. »Gehäutet werden sie oben auf der Ebene.
Hoffentlich sind wir damit fertig, bevor die Oktaner kommen.«
Er deutete auf einen See, an dem sich weit über hundert
Grantinzy-Affen tummelten. Sie errichteten aus Holz und Moos eine Art
Hütte. Cal Stol schwenkte die Projektoren der Lähmstrahler
herum und schoß. Dann lachte er laut auf.
»Es sieht verblüffend aus, wenn sie alle zugleich
umfallen«, sagte er.
Melvin Scherba beugte sich vor. Er schaltete
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