PR TB 197 Lenkzentrale CONDOS VASAC
Springerpatriarchen zu tun hatte.
„Dürfte ich Ihre Legitimation sehen?“ fragte sie
höflich. Ich zog mit fahrig wirkenden Bewegungen meinen
Spezialausweis aus der Tasche. Er war echt! Sie warf nur einen kurzen
Blick darauf, dann sagte sie: „Landeplatz G-8.“
Als ich mich im Gehen noch einmal umwandte, sah ich, wie sie den
Interkom einschaltete. Da wußte ich, daß in diesem Moment
die Jagd auf mich begann. Sie war mißtrauisch geworden und
informierte ihren Abteilungsleiter. Das Spiel lief ab wie
vorausgeplant. Nicht einmal die drei SolAb-Agenten, die man in
wenigen Augenblicken auf mich ansetzen würde, wußten, daß
sie nur kleine Rädchen in der großen Maschine der USO
geworden waren. Sie hielten mich tatsächlich für einen
Mann, der zum Feind überlaufen wollte.
Feind! Verbrecher waren das. Wesen, die skrupellos Leben
vernichteten, um an ihr fragwürdiges Ziel zu gelangen. Bis heute
wußte niemand, warum die CONDOS VASAC ihre zerstörerischen
Aktionen durchführte, warum sie mit aller Macht gegen die
Terraner und ihre Verbündeten zu Felde zog. Ich war versucht, in
der
Vergangenheit der Menschheitsgeschichte Parallelen zu suchen. Der
Terrorismus der siebziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts, die
Revolte der Plophoser unter Iratio Hondro ... Es war doch alles so
sinnlos ...
Ich beeilte mich, an einen Raumhafengleiter zu gelangen. Zu
langsam wollte ich nicht sein, sonst setzten mich die Kollegen von
der Solaren Abwehr am Ende durch listenreiches Vorgehen tatsächlich
fest. Das war aber das Letzte, was wir wollten. Während die
schlanke Maschine zum Landefeld G-8 hinüberschwebte, sah ich ein
anderes Fahrzeug starten und uns folgen.
G-8 war ein ziemlich teures Gelände. Hier legten
normalerweise nur begüterte Händler an, weil sich hier
Maschinenparks befanden, die in der Anschaffung ein Heidengeld
gekostet hatten. Damit sie sich auch amortisierten, hatte die
Raumhafenverwaltung in diesem Sektor die Liegegebühren für
die Schiffe erheblich erhöht. Dafür aber war der Service
perfekt. Be- und Entladevorgänge, die sonst mehrere Tage
dauerten, waren hier auf Stunden reduziert, so daß sich die
Kosten für die Händler im Grunde die Waage hielten. Nur wer
ohnehin längere Zeit blieb, zahlte natürlich erheblich
mehr.
Letatz gehörte zu diesen Leuten. Wie ich gehört hatte,
befand sich sein Schiff bereits seit mehreren Tagen auf dem Mars.
Aber er konnte sich das ja jetzt leisten, nachdem er die heidnisch
hohe Summe von der USO überwiesen bekommen hatte.
Vor der ausgefahrenen Rampe der LETATZ III hielt der Gleiter an
und ließ mich aussteigen. Vor mir ragte der Druckkörper
des Springerschiffs wie ein riesiges, drohendes Ungeheuer auf. Doch
ich kam nicht dazu, den Raumer einer näheren Betrachtung zu
unterziehen. Während mein Gleiter robotisch gesteuert wieder
abhob und zu seinem Einsatzort zurückkehrte, stoppte direkt
hinter mir das zweite Fahrzeug und spie drei
Männer aus, die wie die geborenen Kämpfer aussahen. Sie
hatten wohl bereits im Ausstieg des Gleiters gewartet, daß die
Maschine endlich aufsetzte. Einholen und während des Fluges
stoppen können hatten sie uns nicht, weil diese Raumhafengleiter
grundsätzlich mit gleichen Geschwindigkeiten flogen.
Übergangslos sah ich in die Mündungsfelder dreier
aktivierter Hochenergiestrahler.
Bereits vor dem Aussteigen hatte ich vorsorglich meinen
Mikrogravitator ausgeschaltet, der mir die Schwerkraft meines
Heimatplaneten vermittelte. Das ermöglichte mir, schneller zu
handeln als die SolAb-Beamten, da ich jetzt unter günstigeren
Schwerkraftbedingungen tätig wurde als sie. Ich schnellte mich
durch die Luft auf die Männer zu und riß den vordersten
nieder. Aus den Augenwinkeln nahm ich dabei am Ende der Schiffsrampe
in der halbdunklen Schleuse das Gesicht eines Springers wahr. Der
Galaktische Händler grinste.
Die drei Abwehrbeamten kamen trotz ihrer entsicherten Blaster
nicht mehr zum Schuß. Ich hob den einen an und schleuderte ihn
wie eine Spielzeugpuppe gegen die beiden anderen. Zwei Strahler
klirrten auf den Plastikbeton der Raumhafenpiste, der dritte entlud
sich röhrend und j agte eine ultrahelle Energiebahn in den
Marshimmel. Zwei der Agenten hatten bereits das Bewußtsein
verloren, obgleich ich doch recht zartfühlend mit ihnen gespielt
hatte. Aber das mußten sie eben in Kauf nehmen. Immerhin werden
Angehörige ihres Berufszweigs hervorragend bezahlt. Den dritten
Mann schoß ich mit meinem Paraschocker nieder. Er würde
für
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