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PR TB 197 Lenkzentrale CONDOS VASAC

PR TB 197 Lenkzentrale CONDOS VASAC

Titel: PR TB 197 Lenkzentrale CONDOS VASAC Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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zu
lassen. Wer nicht genügend Geld besaß oder keine
Möglichkeit sah, rasch an genügend Geld zu gelangen, hatte
eben Pech.
    Ich schwebte durch enge Gassen und breite Prachtstraßen.
Reichtum, Luxus, Armut und Elend lebten hier mit dem Verbrechen in
einer eigentümlichen Symbiose. Auf jeden Fall hätte ich
hier keinen Tag lang leben mögen, wenigstens nicht aus freiem
Willen.
    Der Weg von Haahl-A l’s Palast zum SWD-Zentrum führte
mich zwangsläufig an den riesigen Anlagen des Kasinos vorbei.
Von weit her grollten die wilden Schreie der Kampfsaurier aus den
Arenen. Dort bot man dem Volk wie weiland im alten Rom Brot und
Spiele und hielt es damit bei Laune. Zudem wurden hier in den Logen
der Superreichen die größten Geschäfte abgeschlossen,
während man sich am in der Arena fließenden Blut ergötzte,
wettete und immense Summen gewann oder verlor.
    Als das Dröhnen eines Energieschusses erklang, drückte
ich instinktiv auf den Schalter meines Schutzschirmgenerators.
Summend lief der Energieerzeuger an. Erst dann erkannte ich, daß
der Schuß nicht mir gegolten hatte.
    Ich sah mich um. Ein zerlumpt aussehender Mann kauerte hinter
einem Stück zerbröckelten Mauerwerks. Drei Meter neben ihm
glühte der Straßenbelag nach. Dort war der Energiestrahl
eingeschlagen.
    Zehn Meter vor dem Zerlumpten stand breitbeinig ein Mann in
farbenprächtiger Kleidung. In der Hand hielt er einen schweren
Impulsblaster, dessen rötlich flimmernder Abstrahlpol auf den
Kauernden gerichtet war.
    „Willst du deine Schulden nicht lieber doch bezahlen?“
rief der Mann mit dem Blaster. Seine Stimme
    klang unangenehm. Ich schüttelte mich unwillkürlich. Der
andere schrie entsetzt auf.
    „Womit denn? Du hast mir doch schon alles genommen!“
    Ich ahnte, was jetzt kommen würde, und ich konnte nichts tun,
wenn ich mich nicht verraten wollte. Das aber hätte das Ende
unserer Mission bedeutet. Ich stand vor der Entscheidung, entweder
jenen Zerlumpten zu retten oder mich nicht um ihn zu kümmern.
Dadurch rettete ich vielleicht einigen Millionen das Leben, gegen die
das Hyperinmestron nicht zum Einsatz kam.
    Aber lassen sich Menschenleben rein zahlenmäßig
gegeneinander aufwiegen?
    Ich war nicht in der Lage, mein Augenmerk von der Szene zu lösen.
Sie besaß in ihrer Grausamkeit Faszinierendes, dem ich mich
seltsamerweise nicht entziehen konnte.
    Wie im Traum sah ich, wie der Buntgekleidete den Blaster einige
Zentimeter hob und den Kontakt drückte. Der Zerlumpte schrie,
als der röhrende Energiestrahl ihn durchschlug. Langsam sank er
in sich zusammen.
    Ich raste vor Zorn. Es fehlte nicht viel, und ich hätte doch
noch die Beherrschung verloren und den Mörder zur Rechenschaft
gezogen. Doch die roten Uniformen brachten mich rechtzeitig wieder
zur Besinnung. Zwei Beamte des SWD erschienen auf dem Plan. Einer
trat auf den Mörder zu, die Waffentasche aufgeklappt und die
Hand auf dem Blastergriff.
    „Was war los, von Kantros?“ fragte er höflich.
    Der buntgekleidete Akone leckte sich kurz über die Lippen und
schob den Blaster in ein verborgenes Futteral zurück. „Er
wollte seine Spielschulden nicht begleichen. Ich kann genügend
Zeugen dafür aufbringen.“ Er schnaubte wütend. „Er
ist selbst schuld. Wenn
    er nicht zahlungsfähig ist, soll er die Finger von den
Würfeln lassen.“
    „Da haben Sie recht“, entgegnete der SWD-Mann kalt.
„Dennoch werden Sie für die Entfernungs- und
Bestattungskosten aufkommen müssen, von Kantros.“
    „Lassen Sie ihn einäschern“, knurrte der Akone
und wandte sich ab. Das war Lepso! Ich war nahe daran, alle drei
niederzustrahlen. Unbändiger Zorn über diesen brutalen Mord
erfüllte mich. Doch ich konnte nichts ändern. Wenn nicht
eine entsetzliche Katastrophe eintrat, würde sich der Charakter
dieser Freihandelswelt und derer, die sich auf dem Planeten befanden,
nie ändern. Ich schaltete den Antigrav wieder auf höhere
Leistung und flog weiter.
    Nach einigen Minuten tauchte endlich die graue Festung vor mir
auf, das uneinnehmbare Bollwerk des SWD, aus dem noch kein Gefangener
ohne den Willen der Rotuniformierten wieder entkommen war. Jetzt
brauchte ich nur noch das Kunststück fertigzubringen,
hineinzukommen.
    Für einen Siganesen von meiner stattlichen Größe
von 222,11 Millimeter ist das normalerweise kein Problem. Hier aber
war es das tausendfach abgesicherte Zentrum der Geheimpolizei von
Lepso, und was für das Ausbrechen galt, galt in gewissem Maß
auch für das Einbrechen.
    Meinen

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