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PR TB 199 Die Parasiten

PR TB 199 Die Parasiten

Titel: PR TB 199 Die Parasiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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kurzer Zeit sehr
viel.
    Zuerst gelang es Zakanza-Upuaut, ein Haus innerhalb der Mauern zu
mieten. Es war groß genug für ihn und seine zwölf
Sklaven. Ich schaffte es, jenseits des steinernen Torbauwerks ein
einfaches, aber geräumiges Haus zu kaufen, das genau zu meiner
Tarnung paßte. Ptah zog zu mir. Wir sprachen mit vielen
Handwerkern, die uns schließlich folgten und unsere Wünsche
notierten. Abseits meines gemauerten Hauses gab es Ställe für
die Pferde und Unterstellmöglichkeiten für die Wagen. Ich
bat Zakanza, mir für einige Tage die Arbeitskraft der Sklaven zu
leihen, und Ptah kaufte in der Stadt eine Wagenladung von Waren und
Einrichtungsgegenständen ein, die wir brauchten. Kurz bevor wir
zur Audienz aufbrachen, wußte es die ganze Stadt. Ein Arzt
wohnte in jenem Haus und versprach, viele Leiden zu heilen. Ein
Heerführer und Mann der Wissenschaft bot seine Dienste an, und
ein Sklavenhändler hielt sechs unglaublich schöne
Sklavinnen und sechs fremde Handwerkssklaven feil. Wir schienen mehr
erreicht zu haben in jenen drei Tagen, als wir uns in kühnsten
Gedanken vorgestellt hatten. Der nächste Morgen:
    Der Palast unterschied sich kaum von einer rein ägyptischen
Anlage. Palmen spiegelten sich in rechteckigen Teichen, die in Stein
gefaßt waren. Rampen und Treppen erstreckten sich zwischen
Reihen von Sphingen, die allerdings die Züge der Fremden trugen.
Die Priester trugen die Zeichen des Seth-Baals. Die verfeinerte,
erstarrt und schematisch wirkende Kultur des Ägyptens, wie ich
es zu kennen glaubte, war einer ursprünglicheren und lebendiger
wirkenden Art gewichen. Mit nur wenigen anderen Besuchern brachte man
uns in den Saal, in dem Haakenen Re Apophis geruhte, das Wort an
ausgesuchte Gäste zu richten. Zakanza, Ptah und ich standen
schließlich vor der untersten Stufe. Ein mittelgroßer
Mann mit brauner Haut, einem prächtigen schwarzen Kinn- und
Oberlippenbart saß auf dem hölzernen, goldbeschlagenen
Sessel und musterte uns sehr aufmerksam. Schon seine ersten Worte
machten uns deutlich, daß er nicht gewillt war, uns
bedingungslos alles zu glauben. Ein halbnackter Schreiber in Sandalen
und mit weißem, streng gefaltetem Rock beugte sich von Zeit zu
Zeit vor und flüsterte dem Pharao etwas zu.
    “Ich begrüße euch", sagte der Mann, dessen
Kopf eine zeremoniell verarbeitete
    Löwenmähne mit Goldgeflecht halb bedeckte, “und
frage mich, woher ihr so schnell, so sicher und mit genau abgewogenen
Silberstücken so viel von dem erreicht habt, was ihr wolltet.
Das Wissen, wie man unter mir in Auaris handelt und zu leben pflegt,
war bei euch Fremden von Anfang an eindrucksvoll. Geht man in Byblos
ebenso vor?"
    Ich unterdrückte ein anerkennendes Grinsen, breitete die Arme
aus und sagte wahrheitsgetreu:
    Bei Seth, Pharao, ein jedes Ding hat seinen Preis. Die Bedürfnisse
aller Menschen sind weitgehend gleich. Wenn ich in Byblos ein Haus
von der und der Größe miete, so zahle ich mit soundsoviel
Silber oder Gold. Ein Schekel hin oder her - das Haus wäre es
mir wert. Und was Gerüchte, Botschaften oder die Frage nach
einem lohnenden Geschäft betrifft, so handeln Marktweiber und
Fürsten, Kuriere oder Ärzte, Handwerker oder Besitzer von
Häusern völlig gleich. In deiner Stadt, Herr, ist Frieden
und Wohlstand. Ich habe ärmere Siedlungen gesehen auf meinen
vielen Reisen, auf denen ich viele Krankheiten kurieren konnte.
    Und daher wissen wir, wie es zugeht in der Welt - die Menschen
sind allesamt und überall gleich."
    “Manche indessen", warf der Pharao ein, dessen Miene
nicht zu entnehmen war, wie er über meinen Vortrag dachte, “sind
ein wenig gleicher."
    “Die Pharaonen", schränkte Ptah-Sokar ehrfürchtig
ein, “sind keine einfachen Menschen, sondern Halbgötter
und Götter. Für sie gelten andere Regeln. Sie sind
großzügig, weil sie drei vertrauenswürdigen Fremden
das Gastrecht in der Stadt erteilt haben, beispielsweise."
    Der Pharao und der Schreiber warfen zuerst ihm, dann auch uns
beiden fragende und überraschte Blicke zu. Der Schreiber
flüsterte etwas, der Pharao sagte: “Gastrecht, ich
verstehe. Wir brauchen Männer, die Krankheiten heilen. Für
die einfachen Menschen gibt es genügend Heiler. Aber für
die Leute im Palast... diese werde ich zu dir schicken. Du scheinst,
deiner wertvollen Kleidung und der edelsteinbesetzten Dolche nach zu
schließen, deine Kunst nicht zu billig zu verkaufen."
    Ich antwortete ruhig:
    “Meine Honorare richten sich nach dem Maß meines
Erfolgs.

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