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PR TB 199 Die Parasiten

PR TB 199 Die Parasiten

Titel: PR TB 199 Die Parasiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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überzeugend, flüsterte der
Logiksektor.
    Die Androiden halfen uns, als hätten sie niemals etwas
anderes getan. Die Pferde wurden ausgeschirrt und versorgt, wir
schlugen unser Lager auf einer dicken Strohschicht in einer nach drei
Seiten offenen Scheune auf und brauchten uns gar keine Mühe zu
geben, eine Rolle zu spielen - die Notwendigkeiten diktierten unser
Verhalten.
    Schließlich saßen wir in einer kleinen Halle. In
Nischen der weißen Wände standen Öllampen, und eine
Magd in mittleren Jahren trug ein Essen auf.
    Es war eines der langen, guten Gespräche, die viel wichtigere
Erkenntnisse brachten als jede andere Methode. Wir sprachen Ägyptisch
und erfuhren viel über die Verhältnisse im Land und in der
Stadt. Ahsehr kannte viele Details aus
    der Geschichte der letzten Jahrhunderte und korrigierte unsere
Annahme, daß die Heka Khasut das Land mit militärischer
Gewalt unterworfen hatten. Natürlich war hart und unbarmherzig
gekämpft worden, aber dies wären einzelne Fälle
gewesen. Die Übernahme war weitestgehend gewaltlos und ohne
Blutvergießen vor sich gegangen, oftmals durch Heiraten oder
durch Kauf oder durch mehr oder weniger energisches Überreden.
Die Herden der Nomaden waren in den Herden der Fellachen aufgegangen
- schon seit langer Zeit. Tatsächlich, wie es uns gesagt worden
war, bestand nahezu die gesamte Oberschicht des Staates aus Frauen
und Männern der Nomadengeschlechter. Unterhalb dieser dünnen
Deckschicht, die wie farbiger Lack über dem Land am Nil lag,
hatte sich in Wirklichkeit nichts geändert. Aber die genau
definierten Aufgaben blieben für uns:
    Möglichst die beiden “Spieler" zu finden und zwei
Dutzend Parasiten zu zerstören. Nach vielen Bechern kühlen
Bieres gingen wir unter dem stillen, mächtigen Sternenhimmel
zurück in die Scheune und schliefen, in unsere prunkvollen
Mäntel gewickelt, tief und ohne Träume.

8.
    Auaris in Unterägypten, einen Tagesmarsch vom Südrand
des Binnenmeers entfernt, lag an einer Stelle, an der sich ein von
Westen nach Osten laufender Deltaarm mit einem kreuzte, der nach
Nordosten abfloß.
    Eine rechteckig angelegte Stadt mit hohen Mauern. Eine breite, auf
Quadern und Steinschüttungen gegründete Brücke führte
zu Befestigungen, die vor dem eigentlichen Tor errichtet waren. Unter
der Nachmittagssonne wuchsen die Farbgegensätze uns plastisch
entgegen und bildeten kantige Flächen aus strahlendem Weiß,
dem Gelb des Sandsteins und dem Grün von Feldern und Weiden.
Aber einige Dinge paßten nicht in dieses strahlende, von dem
Ausdruck der Macht erfüllte Bild. Die Pferdehufe schlugen einen
raschen Wirbel, als Ptah-Sokar aufholte und neben mir über die
sandbedeckten Bohlen der Brücke rumpelte
    “Sonnensegel überall. Viele Bauern und Fischer, die
ihre Waren verkauften. Dazwischen Wachen und Soldaten... mir ist
etwas zuviel Frieden und Heiterkeit in dem, was wir sehen!"
knurrte er verdrießlich.
    “Dir wären mehr Soldaten lieber?" fragte ich mit
hochgezogenen Brauen. Die eingemeißelten Reliefs auf den
Mauerflächen, ausgefüllt mit reinen und ungemischten
Farben, trugen fremdartige Einflüsse. Pharaonen auf Kampfwagen,
geschmückt mit Löwenfellen, waren die ersten Eindrücke.
    “Dann wüßte ich schneller, was uns erwartet",
gab Ptah zurück. Seine schnellen Augen musterten jedes Detail
der farbigen Szenerie vor uns. Man schenkte uns gebührende,
keineswegs übertriebene Aufmerksamkeit.
    “Ich weiß, was du meinst", sagte ich, “aber
da wir in Kürze vor dem Herrscher der Stadt stehen werden, wird
auch deine Unsicherheit abnehmen."
    Auaris war eine große, saubere Stadt, Überall, an jeder
Ecke, konnten wir
    fleißige und keineswegs gedrückt wirkende Handwerker
sehen. Es war lastend heiß, und aus den Papyrusdschungeln des
Deltas kam ein feuchter Geruch nach Wasser und faulenden Pflanzen.
Wir fragten eine Gruppe von Torwächtern, die uns nicht
behinderten oder sonderlich intensiv ausfragten. Sie wiesen uns den
Weg zum Palast, und wir erfuhren, daß der Herrscher über
Auaris der Pharao Haakenen Re Apophis hieß und ein strenger,
aber gerechter Mann auf dem Thron sei.
    Ptah-Sokar und ich fragten uns durch das Labyrinth des Palastes.
Wir erhielten nach einer langen, erschöpfenden Unterhaltung mit
Vorstehern, Schreibern und Vertrauten die Erlaubnis, Häuser in
der Stadt zu mieten - und wir wurden in einer Papyrusliste
eingetragen, die uns eine Audienz sicherte, drei Tage später.
Einige Schekel Silber richtig verteilt, bewirkten in

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