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PR TB 199 Die Parasiten

PR TB 199 Die Parasiten

Titel: PR TB 199 Die Parasiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sein kurzgeschnittenes Haar und sagte
halb aufgeregt, halb voller Zufriedenheit:
    “Ich habe ihn gesehen!"
    Wortlos goß ich gemischten Wein in zwei Becher und setzte
mich Ptah gegenüber. Er stürzte den Wein herunter.
    “Wen?"
    “Den ersten Parasiten. Mein Vorgänger, der Vertraute
des Pharaos und der Heeresmeister, leidet bis auf den Tod. Ich
besuchte ihn. Er zeigte mir seine Haut."
    Ptah schauerte und schüttelte sich, um den Gedanken
loszuwerden. So groß!" Er zeigte seinen Handteller und
fuhr die Umrisse mit dem Finger nach. Augenblicklich war ich voller
Spannung. “Etwa halb so dick wie mein Finger. Das... Ding
pulsierte und war orangerot und mit unregelmäßigen
schwarzen Punkten. An zwei Stellen hat er sich wie ein Pflaster von
der Haut gelöst. Chayan sieht aus wie eine lebende Leiche. Ich
habe ihn überredet. Morgen bringen sie ihn hierher, auf der
Bahre, versteht sich."
    “Danke, Ptah!" sagte ich. “Wir sind seit einem
Mond hier. Und das wird unser erster Erfolg. Sorge dafür, daß
jedermann - besonders Heerführer, Vertraute, der Pharao selbst,
du weißt es schon! - von diesem Geschehen erfährt!"
    Er nickte und hielt mir den Becher entgegen. Ich füllte ihn
wieder und sagte mir, um meine Euphorie zu dämpfen, daß
dies weniger als fünf Prozent unseres Auftrags darstellte.
    “Keine Sorge. Ich sorge schon dafür. Und wenn ich erst
unterwegs bin, werde ich mehr Leute aus dieser Klasse treffen."
    Ich schüttelte den Kopf und schränkte ein:
    “Es gibt mehr als vierundzwanzig wichtige Städte
zwischen dem obersten Katarakt und dem Delta. Ich sehe allerdings
keinen Weg, dem Pharao das Gewand herunterzureißen und
nachzusehen, und auch seine Statthalter werden sich dagegen
sträuben."
    “Verständlich. Ich bin aber sicher, Atlan-Aakener, daß
wir sie alle finden und vernichten!"
    “Deine Zuversicht ist ansteckend", murmelte ich. “Ich
kann sie nicht teilen. Aber ein Anfang ist gemacht. Würde es dir
etwas ausmachen, zu Zakanza zu fahren und ihn zu bitten, morgen bei
Sonnenaufgang zu kommen und eine Sklavin mitzubringen?"
    “Natürlich. Mache ich. Und ich finde auch eine
Gelegenheit, über die Ferne mit dir zu sprechen, wenn ich
stromaufwärts fahre und irgendwo einen Parasiten entdecke."
    “Daran zweifle ich nicht, mein Freund!" sagte ich.
“Bevor du fährst, sollst du mir den Topf mit der schwarzen
Salbe bringen, den du irrtümlich mitgenommen hast. Meiner ist
fast aufgebraucht."
    “Natürlich."
    Ptah-Sokar, mit sonnenverbranntem, nach Zedernöl riechenden
und schweißglänzendem Gesicht, schob sich nach vorn und
legte seine Unterarme auf die riesige Holzplatte, die meinen
Arbeitstisch darstellte. Im Licht der wenigen Öllampen sah sein
Gesicht hart und streng aus. Er drehte den tönernen Becher
zwischen den Fingern und sagte langsam, jedes Wort genau überlegend:
“Ich weiß nicht, was und wie du darüber denkst,
Freund Atlan. Wir haben die Aufgabe, die zwei Spieler und
vierundzwanzig Parasiten zu finden. Habe ich ES richtig verstanden?"
    “Ja. Das wurde uns befohlen. Dafür wurden wir
ausgerüstet, und dafür schützt uns ES - vermutlich."
    “Wenn eines Tages alle oder viele Parasiten und ihre Träger,
alles Heka Khasut, tot sind, wird Ägypten wieder die Macht
übernehmen. Oder nicht?"
    “Aus der Schicht der treuen Beamten und Schreiber,
vielleicht auch der Tempelpriester, wird sich vermutlich ein neues
Pharaonengeschlecht erheben."
    Er nahm einen Schluck und stellte den Becher wieder zurück.
Die Flämmchen zuckten und ließen ihn plötzlich uralt
und listig wirken.
    “Meinst du nicht auch, daß ein Parasit auf der Haut
des richtigen Mannes dem neuen Staat des Nillands helfen würde?
Das Übergewicht der Heka Khasut gegen einen einzigen,
ideenreichen zukünftigen Pharao, der wieder die oberste Schicht
vertreibt oder so weit niederdrückt, daß der alte Zustand
wieder hergestellt wird? Ich meine, daß dann auch alle neuen
Kenntnisse bleiben werden."
    Ich hatte schweigend nachdenklich zugehört. Die Idee war
kühn, aber keineswegs abwegig. Trotzdem entgegnete ich leise:
    “Wenn es soweit ist, werden wir uns darüber lange
unterhalten. Und es bleibt abzuwarten, was unser sogenannter
schweigender Herrscher dazu meint. Er wird sich sicherlich äußern.
Wie auch immer, es ist ein Problem der Zukunft."
    Er grinste kurz und stand auf.
    “Du kennst meine Meinung. Ich fahre zu Zakanza und mache
mich morgen auf den Weg nach Akoris. Wünsche mir Glück,
Atlan."
    Ich brachte ihn zum Wagen und

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