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PR TB 199 Die Parasiten

PR TB 199 Die Parasiten

Titel: PR TB 199 Die Parasiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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schüttelte lange seine Hand.
    “Ich wünsche uns allen Glück, Ptah. Komme gesund
zurück und mit der
    Kenntnis von elf Parasiten oder Symbionten."
    Er wendete langsam den Wagen und hob grüßend den Arm,
ehe er in rasendem Galopp durch die Vollmondnacht davonpreschte.

9.
    Bnona - ich konnte zunächst meinen Blick nicht von ihr
losreißen. Sie war nur eine Handbreit kleiner als ich und hatte
ihr fast hüftlanges blauschwarzes Haar zu einer raffiniert
einfachen Hochfrisur aufgesteckt. Sie trug nichts anderes als ein
knapp knielanges, ärmelloses weißes Hemd und Sandalen.
Ihre langen Beine waren wohlgeformt und sonnengebräunt. Am
rechten Knöchel trug sie Zakanzas sechsfache Sklavenkette;
kleine goldene Glieder mit einem Skarabäus als Schließe.
Ihre samtenen Mandelaugen strahlten mich förmlich an, als
Zakanza sagte:
    “Wir wissen, worum es geht, Atlan."
    Auch er und ich hatten jeglichen Schmuck abgelegt. Wir trugen
ebenfalls weiße Hemden und schmale Gürtel. Der größte
Raum des Erdgeschosses war als medizinische Werkstatt eingerichtet.
Auf einem mit weißem Leinen belegten Tisch, der von Wand zu
Wand ging, lag meine Ausrüstung. In gemauerten Wandbrettern
standen die verschiedenen Krüge, Pfannen und Dosen mit allerlei
Salben, Tinkturen und Lösungen. Einige davon hatte ich durch
einfache chemische Prozesse selbst hergestellt. Auch auf dem Sessel
und dem großen Untersuchungstisch war frisch gewaschenes Leinen
ausgebreitet. Wir drei strahlten schiere Tüchtigkeit und
Zuverlässigkeit aus, und im Raum roch es leicht nach septischen
Flüssigkeiten und Salben. Die Fenster waren von Rahmen
verschlossen, über die dünner Stoff gespannt war. Nicht ein
einziges Insekt oder Staubkorn befand sich hier.
    “Ptah hat es euch also gesagt", murmelte ich. “Ich
werde wohl improvisieren müssen. Aber der Anführer Chayan
wird fürjede Linderung dankbar sein."
    “Und der Parasit?" fragte Bnona, der weibliche
Androide.
    Ich zeigte wortlos auf einen Dolch, in dessen Griff sich der
tödliche Strahler befand.
    “Sie sollten bald kommen!" brummte Zakanza. “Ich
habe den Steinmetz und den Goldschmied nach Edfu verkaufen können!"
    “Wie schön. Zwei Spione in der Mitte des Reiches",
knurrte ich und war in Gedanken noch immer bei unserem Vorhaben.
Endlich hörten wir draußen Stimmen und Geräusche.
Unsere Diener und die des Chayan trugen die Bahre mit dem alten Mann
ins Haus. Ich deutete auf den Vorhang. Bnona glitt zur Tür und
schob den weißen Wollstoff zur Seite. Man brachte die Bahre
hinein, und wir sahen unter einem dünnen Laken ein
ausgemergeltes und weißes Gesicht, in dem die Knochen spitz
heraustraten. Meine Unruhe nahm zu, aber ich beherrschte mich und
zeigte auf den langgestreckten Tisch.
    “Legt ihn in aller Vorsicht dort hinauf!"
    “Ja, Herr."
    Obwohl der Mann im Sterben zu liegen schien, trat deutlich seine
Eitelkeit zutage. Oder seine Diener hatten ihn mit möglichst
vielen Insignien seiner ehemaligen Stellung ausgestattet. Ptah-Sokar
handelte jetzt an seiner Stelle, trotzdem trug er den
halbkreisförmigen Halsschmuck aus Hunderten kleiner Teile aus
Gold, Emaille und Glasfluß, aus Golddraht und Edelsteinen in
Form eines Geiers mit gespannten Schwingen. Die Finger waren voller
Ringe, die knochendünnen Arme trugen Goldreifen. Ich sagte zu
Bnona:
    “Sammle alles Geschmeide ein und gib es seinen Dienern. Hier
arbeitet ein Arzt. Wir sind nicht in der pharaonischen Thronhalle."
    Wortlos machte sie sich an die Arbeit. Ich zog die Decke von dem
Körper, schickte alle Diener hinaus, wickelte den Rock auf und
starrte auf das erbarmungswürdige Wrack eines menschlichen
Körpers. Wenn Ptahs Beschreibung zutraf, dann befand sich der
Parasit im Nacken, denn auf Schultern und Brust konnte ich nur die
bleiche Haut sehen. Ich rief in den Vorraum hinaus:
    “Wie alt ist dein Herr Chayan?"
    Einer der Diener rief sofort:
    “Fünfundvierzig Sommer, so heißt es, Heiler der
Haut."
    Er sah aus wie siebzig. Vorsichtig drehten wir ihn auf den Bauch.
Als ich eine Frage an Chayan richten wollte, merkte ich, daß er
auf dem Untersuchungstisch ohnmächtig geworden war. Zakanza sah
genau hin und erklärte mit rauher, vor Erregung stockender
Stimme:
    “Das ist... seine Krankheit. Die Wurzel des Übels."
    “Das ist es!” murmelte ich. Ich sah zum erstenmal,
wonach wir suchten.
    Genau unterhalb des letzten vorspringenden Wirbelknochens klebte
der Parasit zwischen den Schultern des Mannes. Ich konnte nicht
einmal ahnen, ob eine

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