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PR TB 199 Die Parasiten

PR TB 199 Die Parasiten

Titel: PR TB 199 Die Parasiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Krankheit des Wirtes den Parasiten veränderte
oder ob es umgekehrt war. Dieses Ding pulsierte schwach, wie eine
Qualle oder ein breitgetretener Blutegel. Er war rot wie ein
Feuermal. Die schwarzen Punkte dehnten sich und zogen sich im
Rhythmus der Bewegungen zusammen. Ich griff nach dem kleinsten meiner
Energiestrahler-Dolche. An beiden Seiten hatte sich der flache
Parasit etwas von seinem Opfer gelöst und ließ runzlige,
verbrannte Haut erkennen. Ich veränderte die Einstellung des
Energiestrahls, zielte mit der Dolchspitze parallel zur Oberfläche
des Parasiten und feuerte einen Schuß ab. Ein scharfes Sirren
ertönte. Eine schmale Furche erschien rauchend und blasenwerfend
genau in der Mitte des runden Fladens. Gleichzeitig wölbten sich
die losgelösten Stellen aufwärts, und Chayan schrie gellend
auf und hustete.
    “Bedeckt den Rücken mit nassen Tüchern. Bringt
Salböl und Wasser", sagte ich. “Zakanza, die
Betäubungsspritze."
    Er reichte mir das getarnte Gerät. Ich betäubte an drei
Stellen Haut und Nerven im Rücken des Geschundenen. Der
verbrannte Teil des Parasiten stank nach Horn und Haar, und ein
Rauchfaden stieg davon hoch. Ich träufelte Öl auf die
bleiche Haut rund um den Fladen und sagte zu Bnona:
    “Eine flache Zange."
    Der Umstand, daß sich die Ränder hochgewölbt
hatten, sagte mir, daß sich der Parasit in irgendeinem
Schmerzreflex selbst ablösen konnte. Ich packte den Rand, zog
ihn vorsichtig hoch und betätigte wieder den Auslöser der
winzigen Waffe. Diesmal bohrte sich der nadelfeine Strahl mehrmals
durch die gesamte Dicke des Parasiten, der sich sofort abermals zu
krümmen und loszureißen begann. Dünnes Blut lief aus
schmalen
    Schnitten in der Rückenhaut. Ich riß mit der Zange
fester, und wieder lösten sich blattförmige oder
klingenartige Teile des Fremdkörpers aus dem Leib des
Heerführers.
    “Ein zähes, widerstrebendes... Hautleiden",
stellte Zakanza fest und tupfte mit einem reinen Tuch die Wunden ab.
    “Nicht mehr lange!" sagte ich und schob einen bronzenen
Spatel zwischen Haut und Parasit. Dann nahm ich den Zellaktivator ab
und schob ihn unter den Körper des alt scheinenden Mannes. Wir
schwiegen und verhielten uns still, und dann hörten wir ein
feines, schabendes Geräusch. Wieder griff ich mit der Hautzange
zu, hob den Symbionten hoch und sah auf dem Metall des Spatels sechs
oder acht feine Kratzer. Ich kommentierte verblüfft und
erschrocken:
    “Das ,Hautleiden' wehrt sich verbissen. Trotzdem, wir sind
stärker."
    Diesmal drückte ich den Auslöser sekundenlang hinein.
Der feine Energiestrahler brannte fauchend und sirrend hin und her
und zerschnitt die Mitte des Parasiten. Ich spürte im Zug der
Zange immer weniger Widerstand und hob den rauchenden und stinkenden
Parasiten hoch. Zakanza achtete darauf, aus der vernichtenden
Schußbahn des Strahlers zu kommen, als ich zum letztenmal die
Waffe einschaltete. Schließlich hielt ich die Fragmente des
zuckenden Symbionten mit der Zange hoch und sagte:
    “Schnell, Bnona! Eine große Tonschale!"
    Und in den Vorraum rief ich hinaus:
    “Aches! Verwalter meines kleinen Hauses! Entfache in der
Küche ein gewaltiges Feuer. Ich brauche viel Glut."
    “Jetzt Herr, in der Hitze des frühen Tages?" kam
es durch den dicken Vorhang zurück.
    “Genau jetzt", erwiderte ich laut, “denn mich
fröstelt bei der Vorstellung deiner Strafen, wenn nicht genug
weiße Glut da ist. Eile ist nötig!"
    Schweigen. Ich ließ den Parasiten in eine doppelt kopfgroße
Tonschale fallen und warf die Zange in den Kessel mit kochendem
Wasser. Dann bemühten sich Bnona mit ihren flinken, schmalen
Fingern und ich um die Wunde. Wir stillten den geringen Blutfluß
und trugen eine weiße Salbe auf, deckten den großen Fleck
rohen Fleisches mit ölgetränktem Leinen ab und wickelten
eine breite, saubere Binde um Schultern und Oberkörper. Wir
wuschen unsere Hände, trockneten sie in frischem Zeug ab und
gingen ein paar Schritte zurück. Der Parasit in der Tonschale
pulsierte noch immer schwach. Ab und zu kratzte etwas, das hart war
wie Bronze, über den Ton.
    “Der erste", sagte Zakanza leise. “Wird Chayan
überleben?"
    “Fraglich", sagte ich. “Bis zum Abend wird er
hier liegen müssen. Dann sehen wir weiter."
    “Warum wohl vertrugen sich Parasit und Wirt nicht mehr?"
flüsterte Bnona. ES hatte uns hervorragend ausgebildete oder
programmierte Androiden geschickt. “Ich glaube, daß
irgendeine Infektion, die Chayan befiel, auch die

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