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PR TB 199 Die Parasiten

PR TB 199 Die Parasiten

Titel: PR TB 199 Die Parasiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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den
Blick aus und hoffte, Chayan würde endlich etwas sagen, das mir
weiterhalf. Endlich sagte er mit einer Stimme, die seine Gesundheit
erkennen ließ:
    “Arzt Atlan-Aakener! Merkwürdiges geschah mit mir. Vor
weniger als zwei Jahrzehnten lag ich wie tot im Sand. Wir hatten die
Patrouille einer Nachbarschaft bekämpft, irgendwelche
Verbrecher. Als ich erwachte, fühlte ich hier", er deutete
vorsichtig über die Schulter, “einen kalten Schmerz. Aber
gleichermaßen merkte ich, daß ich viele Dinge schärfer
sah. Fünfzehn Jahre lang schritt ich Stufe um Stufe höher
zum Erfolg. Ich wurde zum Ratgeber des Pharaos, der die
Vasallenstädte regiert. Ich brachte im Delta alles unter die
Ordnung des Pharaos. Du kannst es allerorten auf Stelen und Säulen
lesen."
    Ich nickte schweigend. Seine Beichte sagte mir nichts Neues. Sie
war nur eine Bestätigung dessen, was wir bereits wußten
und vermuteten. Der Parasit war auf ihn übertragen worden oder
war auf ihn übergegangen. Der Schreiber kam zurück und gab
mir den ausgemachten Lohn, einige Schats Silber und Gold. Ich steckte
es dankend in die Gürteltasche. “Und jetzt? Wie hat sich
deine Lage geändert?" fragte ich.
    “Der Körper ist dabei, sich zu erholen. Der Verstand
ist frisch und klar geblieben wie Brunnenwasser. Und du hast die
Wucherung meiner Haut entfernt, ohne daß ich es merkte. Du bist
ein guter Arzt." “Man wird es später allerorten auf
Tafeln und Steten lesen", pflichtete ich ihm bei. “Kommst
auch du zu Zakanzas Fest heute nacht?"
    “Vielleicht lasse ich mich zu seinem Haus tragen",
antwortete er. “Meine Schwäche ist noch groß."
    “Wenn du nicht lange bleibst und nichts trinkst, erlaube ich
es dir. Und - du sollst versuchen, umherzugehen. Zuerst hier auf der
Terrasse, dann im Schatten der Palmen. Es wird helfen."
    “Ich folge deinem Rat. Ich habe Boten gehört und
weitergeschickt. Ich habe meine Krankheit geschildert. Wenn es einen
anderen Kranken im Reich gibt, so wird er dich holen lassen."
    Ich stand auf und deutete hinüber zum Zentrum des Palasts.
Die Stadt war erfüllt von Hitze und vom Treiben und Arbeiten des
frühen Abends. Ich verabschiedete mich von Chayan und fuhr
langsam durch die halbe Stadt zu Zakanza-Upuauts Haus. Ich befand
mich in einer unguten Stimmung; der Optimismus, die Aufgabe,
überhaupt richtig anfangen zu können, war dahin. Schlechte
Laune suchte mich heim. Vielleicht war Zakanzas Fest gerade die
richtige Medizin für mich. Ich bahnte mir ohne Hast einen Weg
durch Sklaven und an Marktständen vorbei, grüßte die
Priester und die Soldaten, warf den Mädchen interessierte Blicke
nach, blinzelte in der riesigen roten Abendsonne und tastete mit den
Fingern immer wieder nach dem breiten goldenen Band: das versteckte
Funkgerät schwieg hartnäckig.
    Am Eingang zu dem Grundstück übergab ich einem Diener
die Zügel der Tiere, hob meine Tasche hoch und ging ins Haus.
Zakanza kam mir entgegengerannt. Er war unvorstellbar prächtig
gekleidet und geschmückt. Ich durchschaute seine Absicht, denn
auch er versuchte, Mitglieder der obersten Herrschaftskasten
kennenzulernen. Nur bei ihnen fanden wir, wenn überhaupt
Parasiten. Ich packte ihn an den Schultern und sagte verblüfft
grinsend:
    “Du wirkst wie deine schönste Sklavin. Es ist geradezu
widerlich, wie schön du dich gemacht hast!"
    Er stieß ein dröhnendes Gelächter aus und drückte
mir einen Becher Bier in die Hand.
    “Nur für heute. Ich erwarte wichtige Gäste. Ptah
wird nicht kommen können. Ins Haus hinein, Arzt, und sieh dich
um."
    Der dunkelhäutige Mann hatte sich sorgfältig
vorbereitet. Er trug schlanke Stiefel aus weißgekalktem
Gazellenleder mit goldenen Schnallen, breite Armbänder und Ringe
um die Oberarme, einen weichen Rock und einen breiten Gürtel mit
prunkvoller Stickerei. Über einem schalartig drapierten Hemd
hing an seinem Hals der halbkreisförmige Brustschmuck. Zakanza
strahlte mich an und versicherte leise:
    “Ist alles nur Prunk für die Gäste. Vielleicht
sehen wir heute den zweiten Parasiten. Oder hören von jemandem,
der einen Symbionten trägt."
    “Es würde uns weiterhelfen. Ich habe meine Rolle
inzwischen einigermaßen hassen gelernt", gab ich zurück.
    Riesige Tische waren aufgebaut worden. Weißes Leinen
bedeckte sie. Darauf standen Schüsseln und Kannen, große
Bretter und Krüge, Becher und Gabeln. Gekochter, in Öl
gebratener, gesottener und geräucherter Fisch war mit Salat und
Lauch dekoriert. An Spießen drehten sich Teile

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