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PR TB 199 Die Parasiten

PR TB 199 Die Parasiten

Titel: PR TB 199 Die Parasiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Mann", sie zeigte auf mich, “erst einmal
ausschlafen. Dann erst sehen wir weiter. Bringe ihn zu Bett, Ptah;
ich kümmere mich um den Rest."
    “Danke", sagte ich. “Ich würde mich freuen,
wenn Shainsa bei mir wäre, wenn ich einschlafe, und auch, wenn
ich irgendwann aufwache. Und Ptah scheint wieder einmal mein Leben
oder meinen Verstand gerettet zu haben."
    “Nimm's leicht", knurrte Ptah. “Du wirst
Gelegenheit bekommen, dich erkenntlich zu zeigen."
    “Ich zweifle nicht daran."
    Der geringfügige Wundschmerz, die Erschütterung über
Zakanzas Tod und meine Schwäche, die Nachwirkungen der
Bewußtlosigkeit und meine Unfähigkeit, alle Informationen
richtig zu verarbeiten und daraus Wege für die nähere
Zukunft zu finden, wirkten zusammen. Wieder sank meine Stimmung in
schwärzeste Tiefe. Ich ließ mich von Shainsa und Ptah in
meinen Schlafraum bringen und streckte mich aus. Ptah zog den Vorhang
zusammen und verließ das Zimmer. Bevor ich einschlief, spürte
ich die kühlen und besänftigenden Finger Shainsa-Tars auf
meiner Haut. Ich war sicher, daß die Mehrzahl unserer Probleme
noch lange nicht gelöst war. Bevor ich einschlief, begannen
wieder die Erinnerungen des Parasiten in meinen Gedanken zu rotieren.
Die Spieler und das Spiel hatten sich nicht mit einfachen Regeln und
Vorgängen zufriedengegeben. Die Vernichtung war eine radikale
Lösung der Probleme, aber selbst wenn die Symbionten zerstört
werden konnten, blieb etwas von ihnen übrig. Wenigstens solange,
wie die Barbaren, die von ihnen befallen worden waren, noch lebten.
Mich hatten die Impulse des verbrennenden Symbionten davon überzeugt,
daß es nicht einfach damit getan war, den Befehl von ES genau
zu befolgen.
    Ich schloß die Augen und zwang mich, an nichts zu denken.
Mein Extrahirn und womöglich auch der Zellschwingungsaktivator
hatten mich einerseits gerettet, andererseits waren sie dafür
verantwortlich, daß ich diese fremdartigen, verworrenen
Eindrücke miterlebt hatte. Ich schlief ein.
    Indessen:
    Die Heka Khasut hatten den Kult des Gottes Seth entwickelt. Seth,
in der Bedeutung dem Baal der braunhäutigen und krummnasigen
Einwanderer ähnlich oder dem Rashap der Wüstennomaden, der
feindliche Bruder des Gottes Osiris, war der offizielle Götze
des besetzten Reiches. In Gebelen, südlich von Theben, befand
sich der größte Tempel des Seth und die wichtigste und
einflußreichste Priesterschaft. Zusammen mit den Bildnissen der
heka-khasutischen Pharaonen mit den prunkvollen zeremoniellen
Löwenmähnen regierten die Darstellungen des Osiris-Bruders
das gesamte verwaltete Reich von den Katarakten bis zum Delta.
    Iken-Sheshu, der Oberste Priester, war ein kalter, von seiner
Macht ausgefüllter Pragmatiker. Seine Maske war von seltener
Vollkommenheit. Er täuschte alle und jeden, und er täuschte
bis zu einem gewissen Grad auch sich selbst. Er glaubte daran, daß
das Orakel des Seth zu nichts anderem da war, als die Macht der
Priesterschaft und des Staates zu festigen und zu vermehren. Unter
diesem Aspekt ließ sich jede Wahrheit formen, verbiegen und
anwenden. Die langen Jahre, in denen er sein Amt unangefochten und
unangreifbar versah, war die Macht der Seth größer und
gewichtiger geworden. Und Iken-Sheshu war ihr oberster Repräsentant.
    Iken, ein asketischer Mann, indes weder den Freuden des Fleisches
noch des gut gegorenen Bieres abhold, trug das runde, vergoldete
Amulett des Gottes genau eine Handbreit über seinem Nabel. Es
war kaum kleiner als seine Handfläche und verdeckte die dicke
Schicht der sandfarbenen Hautkrankheit auf das Vollkommenste. In der
Nacht, als an anderen Orten höchst seltsame Ereignisse ihren
Höhepunkt erreichten, saß Iken-Sheshu in einem harten
Sessel, der durch vier Lagen weißer Schaffelle etwas bequemer
gemacht worden war. Auf seinen Knien kauerte eine hellhäutige
Sklavin, die auf langen und abenteuerlichen Wegen ins Land gekommen
war. Sie war auf Keftiu, der “Insel des Handels"
eingekauft worden und diente ausschließlich dazu, sieben Nächte
in einem Mond die wenigen Stunden Schlafes zu verschönern, die
sich der Oberste Priester gestattete.
    Drei andere Priester, einer davon aus dem Tempel von Auaris, saßen
Iken gegenüber. Der Mann mit dem seltsam flachgedrückten,
haarlosen Schädel und den weißen Brauen hob die linke Hand
und sagte mit seiner Stimme, die keinerlei Widerspruch duldete:
    “Der Nachfolger des Sekenenre wird scheitern wie so viele
vor ihm."
    Iken spielte auf die Versuche an, die

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