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PR TB 199 Die Parasiten

PR TB 199 Die Parasiten

Titel: PR TB 199 Die Parasiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ihn wenig
verständnisvoll an. Schließlich flüsterte sie:
    “Ja? Was soll ich tun?"
    “Du gehst zurück zum Gespann. Jemand muß da sein,
der alles berichtet. Ich glaube, es wird hier unten einen tödlichen
Kampf geben."
    Sie erwiderte nach einigen Augenblicken der Überlegung:
    “Ich bleibe bei dir, Zakanza. Dann sind wir zwei gegen einen
und gewinnen den Kampf!"
    Ohne daß sie Gewißheit haben konnten, waren sie
sicher, daß sich einer der “Spieler" jenseits der
steinernen Barriere befand. Er hielt sich seit unglaublich langer
Zeit hier auf, davon zeugte der abscheuliche Zustand seiner
seltsammakabren Behausung. Aus dem Lautsprecher des Funkarmbandes kam
Ptahs Stimme.
    “Taharka! Tu, was dir Zakanza sagt. Du bist kein
ausgebildeter Kämpfer. Der Nubier weiß, was er sagt. Atlan
und mir ist an einem klaren Bericht mehr gelegen als an einer toten
Heldin. Gehorche bitte, ja?"
    Schließlich erwiderte sie:
    “Ich habe verstanden. Ich bin die Erzieherin der Kinder des
Wesirs von Mahadi, wenn ihr mich sucht."
    “Klar."
    “Wenn du merkst, daß es ernst wird", sagte
Zakanza beschwörend, “rennst du, so schnell du kannst, den
Gang hinaus ins Freie, nimmst das Gespann und gehst in das Haus des
Wesirs. Atlan und Ptah werden dich finden. Sage ihnen, was du gesehen
hast, was geschehen ist. Und wenn du meinst, daß ich noch lebe,
komme zurück und nimm mich mit, denn ich will nicht zurück
nach Auaris schwimmen."
    Sie nickte schweigend und richtete sich auf, bis ihre Augen über
die Kante der Brüstung hinweg die Szenerie unter ihr sahen. Es
hatte sich in dem riesigen Raum nichts verändert. Zakanza
deutete auf den schweren, langen Strahlendolch in ihren Fingern und
hob seine Streitaxt hoch.
    Auch der Nubier überlegte, wie er vorzugehen hatte. Er suchte
mit Blicken den schnellsten Weg bis zum Tisch des Mannes mit der Haut
eines Fischbauches. Zum
    erstenmal kam ihm der Einfall, daß die schwebenden
Lichtkugeln Sinnbilder der noch lebenden Symbionten sein konnten.
    “Du willst ihn töten?" fragte Taharka flüsternd.
Zakanza nickte und erwiderte ebenso leise:
    “Schon dafür, was er dem Mädchen angetan hat,
verdient er den Tod. Ich bin so gut wie sicher, daß er einer
der Spieler ist."
    “Du hast recht."
    Zakanza hob die Hand, zog den Kopf des Mädchens zu sich
herunter und küßte sie. Dann sprang er auf, mit völlig
verändertem Ausdruck im Gesicht, und rannte die schräge
Fläche hinunter. Als er sich hinter einem Sarkophag duckte,
flatterten zwei Falken auf und segelten ungeschickt zu Boden. Ein
struppiger Wüstenfuchs mit roten Augen sprang zwischen dem
Abfall davon und rannte eine tönerne Urne um, aus der sich die
schnurähnlich ausgetrockneten Gedärme eines vor
Jahrhunderten beigesetzten Pharaos ringelten. Die Gestalt hinter dem
Tisch hob den Kopf. Zum erstenmal sah Zakanza-Upuaut, der Öffner
der 'Wege, das Monstrum genauer. Kalte Entschlossenheit mit einem
Quentchen Todesfurcht erfüllte ihn jetzt. Er hob die Waffe und
zielte mit dem spitzen Dorn auf die Augen des Fremden. Etwa dreißig
Schritte trennten ihn von dem Koloß, aber er befand sich im
Dunkeln und war noch sicher.
    Der Fremde war unvorstellbar fett. Seine Haut schien mit Warzen
oder Geschwüren bedeckt zu sein. Er war vollständig nackt
und glänzte von öligem Schweiß. Zakanza schüttelte
sich vor Ekel, aber als er an die Parasiten dachte, schwemmte die Wut
das erste Gefühl vollkommen weg. Oberarme und Oberschenkel waren
so massig wie der Körper eines wohlgenährten Mannes. Das
Monstrum hockte wie eine Qualle oder ein mit Wasser gefüllter
Blasensack in dem Gemenge von Fellen und Stoffen und floß
förmlich über die Ecken des Thronsessels. Als Zakanza näher
heranschlich, sah er, daß sich einzelne Lichtfäden der
Kugeln zu einem funkelnden Ding in der wulstigen Stirn des Fremden
bewegten. Eine Kugel hing bewegungslos in der Luft und pulsierte,
während ihr Licht immer schwächer wurde. Ein drittes Auge?
    Die Kugel jedenfalls, sagte sich Zakanza in grimmigem Triumph,
bedeutete den sterbenden oder fast vernichteten Parasiten, der sich
in Ptah-Sokars Zangen wand und bald im Feuer sterben würde!
    Überall lagen Tuchfetzen. Keine Handbreit des Bodens war ohne
die Spur jahrzehntelanger Unordnung und Unachtsamkeit. Zakanza war
fast sicher, daß dieses Ungeheuer aus der Welt des befehlenden
ES-Herrschers seit dem Betreten dieser Welt dieses stinkende Loch
niemals verlassen hatte. Vielleicht in den ersten Jahren noch, aber
seit langer Zeit nicht

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