PR TB 200 Raumschiff Der Katastrophen
darauf. Der Lichtpunkt, der die DILLINGER
darstellte, näherte sich unaufhaltsam dem Sicherheitsgürtel
um den dritten Planeten und durchbrach ihn schließlich. Die
sechs Verfolger schwenkten davor ab und blieben in sicherer
Entfernung auf Warteposition.
Als Annemy sah, wie das Meutererschiff auf eine Kreisbahn um den
Planeten einschwenkte, sagte sie entsetzt:
„Das ist kein Bluff! Es sieht so aus, als machten die
Meuterer ernst und wollten landen. Sir, Sie müssen versuchen,
sie von dieser Absicht abzubringen. “
Dieser Aufforderung hätte es gar nicht bedurft. Denn Atlan
hatte bereits Anweisung gegeben, eine Hyperkom-Verbindung zur
DILLINGER herzustellen. Doch diese kam nicht zustande, weil die
Meuterer auf keinen der Anrufe reagierten.
„Es ist zwecklos“, sagte Atlan resignierend und lehnte
sich zurück.
„Können wir denn nichts mehr tun, um diesen Wahnsinn zu
verhindern?“ fragte Annemy verzweifelt. „Machen Sie Ihren
Einfluß auf die Wachmannschaften geltend und befehlen Sie, daß
die DILLINGER mit Gewalt an einer Landung gehindert werden soll.“
„Wenn das so einfach wäre...“ Atlan schüttelte
den Kopf. „Bis ich einen solchen Befehl durchsetzen könnte,
wäre es längst zu spät. Es genügt, wenn ein
Raumschiff mit der Atmosphäre
des Planeten in Berührung kommt. Dadurch wird es automatisch
für den Abschuß freigegeben. Und das trifft auf die
DILLINGER ab diesem Augenblick zu.“
Annemy sah auf dem Monitor, daß das Schiff der Meuterer
bereits in die oberen Atmosphäreschichten von Staffors Planet
eintauchte und rasch tiefer sank.
Damit schien das Schicksal der Besatzung besiegelt.
„Bedeutet das, daß Michael Rhodan und Walty Klackton
mit den Meuterern für immer auf dieser Welt festsitzen?“
fragte sie mit belegter Stimme.
Atlan gab keine Antwort.
Aber sein Schweigen sagte ihr genug.
5.
Rhotan Barry beobachtete auf den Bildschirmen der Kommandozentrale
den Weg von Walty Klackton und seiner Häscher. Es war
erstaunlich, wie erfolgreich sich diese halbe Portion gegen eine
Übermacht von einem halben Dutzend der stärksten Männer
zur Wehr setzen konnte.
Sicher wäre es leichter gewesen, eines verformbaren
Matten-Willys Herr zu werden als des sich windenden und wie verrückt
um sich schlagenden Klackton. Der Anti mußte seinen Männern
zugute halten, daß sie in zweierlei Hinsicht gehandikapt waren.
Erstens behinderten sie die Druckanzüge, die sie vor der
verseuchten Atmosphäre von Staffors Planet schützen
sollten. Zweitens hatten sie den Auftrag, den USO-Korporal heimlich,
still und leise verschwinden zu lassen, damit weder Michael Rhodan
noch Cyboy etwas davon merkten.
Endlich konnte Rhotan Barry aufatmen, denn die Häscher
erreichten mit Klackton die Mannschleuse und expedierten ihn durch
diese hinaus. Es nützte ihm nichts, daß er sich
verzweifelt am Bein des einen festhielt; ein schwach dosierter
Fächerstrahl aus einem Paralysator genügte, um einen
Schlußpunkt hinter dieses Drama zu setzen, und Klackton landete
mit einem langgezogenen Schrei im hohen Steppengras von Staffors
Planet.
„Geschafft“, sagte der Anti erleichtert.
Er hatte sich zu dieser Maßnahme entscheiden müssen,
weil sich Klackton als arger Störfaktor entpuppte. Nicht nur daß
er einen schlechten Einfluß auf den jungen Rhodan ausübte,
er besaß auch eine Ausstrahlung, die den Anti irritierte.
Rhotan Barry war überzeugt, daß der USO-Korporal zumindest
eine latente Parabegabung besaß. Wie auch immer, da der Anti
Klackton nicht in den Griff bekommen konnte und er durch dessen
Anwesenheit seine Pläne mit Michael Rhodan gefährdet sah,
entschloß er sich, Staffors Planet anzufliegen und Klackton
auszusetzen. Hier war er gut aufgehoben, denn diese Welt stand unter
Quarantäne.
In diesem Augenblick kam aus einem Schott der Kommandozentrale ein
Gepolter, gleich darauf tauchte dort Cyboy auf.
„Hat jemand meinen Retter gesehen?“ erkundigte er
sich. „Ich habe ihm noch immer nicht dafür gedankt, daß
er mich wieder funktionsfähig gemacht hat.“
„Es besteht gar kein Grund, Klackton dafür auch noch zu
danken, was er mit dir gemacht hat, Cyboy“, sagte Rhotan Barry.
„Wieso?“ sagte der Ertruser-Cyborg verwundert. „Ich
bin doch wieder okay. Und das verdanke ich allein Klackton. “
Der Anti öffnete den Mund, um Cyboy über seine Situation
aufzuklären, überlegte es sich dann aber anders. Es war
sicher besser, den halbmechanischen Ertruser in dem Glauben zu
lassen, daß mit ihm
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