PR TB 200 Raumschiff Der Katastrophen
alles in Ordnung war. Er merkte es gar
nicht, daß Klackton seine Körpermechanik teilweise
umgepolt und falsch zusammengeschlossen hatte. Wie sonst war es zu
erklären, daß er im Augenblick die Arme zur Fortbewegung
gebrauchte wie ein Artist und seine Beine nutzlos in die Höhe
baumelten?
„Hast du nicht das Gefühl, daß die Welt
kopfsteht?“ fragte ihn einer von der diensthabenden Mannschaft.
„Jetzt nicht mehr“, antwortete Cyboy. „Aber als
ich nach der letzten Schlafperiode verkehrt herum aus der Koje
kletterte, da war oben tatsächlich für mich unten. Aber nun
ist die Welt wieder für mich in Ordnung. “
Er balancierte seinen schweren Körper für einen Moment
auf seinem Teleskoparm, während er mit seiner freigewordenen
Hand einige sinnlose Bewegungen durch die Luft vollführte.
„Wenn mir keiner sagen kann, wo ich Klackton finde, dann muß
ich mich wieder auf die Suche machen“, sagte Cyboy. „Ich
muß ihm dafür danken, daß er meine Körpermechanik
so gekonnt repariert hat.“
Er setzte sich wieder in Bewegung, die Arme wie vordem als Beine
gebrauchend, während er mit den nach oben ragenden Beinen
schlenkernde Bewegungen machte. Er verfehlte das Schott jedoch um gut
zwei Meter und prallte gegen eine Schaltwand, daß die
Kommandozentrale erbebte. „Welcher Hundesohn hat mir das Schott
vor der Nase zugeschlagen“, brüllte er zornig. „Wenn
ich den Kerl erwische, reiße ich ihn in Stücke!“
„Ich würde gerne sehen, wie Cyboy das mit den Zehen
macht“, sagte jemand hinter Rhotan Barry. „Du mußt
dich etwas nach links halten“, riet der Anti dem
Ertruser-Cyborg. Cyboy knickte die Beine ab, stemmte die Fußsohlen
gegen die Wand und tastete sich damit prompt in die falsche Richtung,
nämlich nach rechts. Aber da die Kommandozentrale kreisrund war,
kam er schließlich auch so zum Schott. Nur dauerte es eben
etwas länger.
„Zwei Meter!“ rief er entrüstet, als er auf den
Armen durch das Schott schritt. Er war kaum hindurch, als aus dem
Ringkorridor ein wüstes Gepolter erklang.
Rhotan Barry stürzte hinaus und sah, daß dort der
tropfenförmige Fels von Klacktons Farm lag. Cyboy hatte ihn
offenbar übersehen und war darüber gestolpert.
„Schafft den Wendestein weg! “ befahl der Anti seinen
Leuten. „Bringt ihn in einen Laderaum und verriegelt das
Schott. Ich möchte nicht noch einmal erleben, daß der
Wendestein im Weg herumliegt.“
Die Männer gehorchten. Sie hüllten den Felsen in ein
Antigravfeld und transportierten ihn ab. Nachdem dies geschehen war,
befahl der Anti Arbundo zu sich. Der Springer, der sein rotes Haar
weiß gefärbt hatte und nach Arkonidenart bis auf die
Schultern fallend trug, erschien gleich darauf in der
Kommandozentrale.
„Arbundo“, sagte Rhotan mit gefährlicher Ruhe,
„habe ich dir nicht aufgetragen, dafür zu sorgen, daß
der Wendestein niemanden mehr in die Quere kommt? Bis jetzt sind
schon vier Leute über ihn gestolpert und liegen mit
Knochenbrüchen auf der Krankenstation. Und gerade hätte
sich Cyboy beinahe das Genick gebrochen, als er gegen ihn rannte.“
„Ich kann mir das selbst nicht erklären“, sagte
Arbundo zerknirscht. „Ich schwöre dir, daß ich den
Wendestein schon gut dreißigmal aus dem Weg geräumt und in
den Laderaum gesperrt habe. Aber immer wieder tauchte er irgendwo
anders auf, und immer dann, wenn man am wenigsten damit rechnete. Du
solltest den Fels über Bord werfen“
„Das hätte ich längst schon getan, wenn Mike nicht
so daran hinge“, sagte Rhotan Barry. „Ich muß dem
Jungen dieses kleine Vergnügen gönnen, um ihn bei der
Stange zu halten. Übrigens wird es Zeit, daß du ihn zu mir
bringst. Wir müssen für Atlan eine kleine Schau abziehen,
damit er uns freie Fahrt garantiert.“
„Hoffentlich klappt es“, sagte Arbundo besorgt. „Bis
jetzt ist es noch niemandem gelungen, Staffors Planet wieder zu
verlassen.“
„Kindertränen waren schon immer ein guter
Passierschein“, erwiderte Rhotan zuversichtlich. „Du
kannst sicher sein, daß Atlan alles tun wird, damit der Sohn
des Großadministrators nicht auf dieser Seuchenwelt bleiben
muß. Und jetzt bringe ihn endlich zu mir.“
Der untersetzte Springer verschwand, und Rhotan befahl, alles für
den Start fertig zu machen. Als zehn Minuten später die
DILLINGER längst startklar war, Arbundo mit Michael Rhodan aber
immer noch nicht auftauchte, begann der Anti ungehalten zu werden.
Gerade als er jemanden Arbundo nachschicken wollte, meldete sich
Weitere Kostenlose Bücher