PR TB 202 Verschwörung Der Computer
Tätigkeit - und
es mochte sein, daß er dabei richtiglag. Wenn „Khoodre"
jedoch tatsächlich der Name einer Person war, dann musste sich
über sie etwas im Zentralen Personendatenspeicher Terras finden
lassen.
„Ich komme nicht über meinen Ansatz hinaus, Mister
Zaibatsu", erklärte er.
„Das würde ich nicht tragisch nehmen", sagte
Zaibatsu - und er schien erleichtert darüber zu sein, daß
es Zarg nicht besser ging als den meisten Entwicklungsingenieuren in
der Computertechnik.
„Ich müßte ungestört nachdenken", sagte
Kyron Barrakun. „Hätten Sie etwas dagegen, wenn ich das
draußen tun würde?"
„Keineswegs", erwiderte sein Vorgesetzter. Das war ganz
normal, denn bei Angestellten, die mit kreativen Arbeiten beschäftigt
waren, bestanden die wenigsten Arbeitgeber darauf, daß sie sich
während der Dienstzeit ständig an ihrem Arbeitsplatz
aufhielten. „Sie können selbst darüber entscheiden,
wann Sie soweit sind, wieder mit dem Computer zu arbeiten."
Kyron erhob sich. „Vielen Dank, Mister Zaibatsu." Er
verabschiedete sich von seiner Sekretärin, dann verließ er
das Gebäude, rief mit seinem Armband-Visiphon ein Gleitertaxi
und programmierte einen Kurs nach Terrania City.
Kaum hatte der Gleiter abgehoben, da rief Kyron auf der Frequenz
des Armbandgeräts, das Earny ständig zu tragen pflegte,
nach seinem Mitarbeiter. Er wollte ihm mitteilen, daß er ihn ab
sofort direkt auf seinem Armband-Visiphon erreichen konnte. Aber
Earny meldete sich nicht. Kyron Barrakun erschrak. Aber er
verzichtete darauf, nun ebenfalls nach Leicester zu fliegen. Er würde
nichts erreichen, wenn er im dortigen Werk aufkreuzte und Krach
schlug, falls Carilda und Earny dort kassiert worden waren, denn dann
war die Sache so heimlich abgelaufen, daß kein Außenstehender
etwas davon bemerkt hatte.
Statt dessen beschloß er, die Nachforschungen nach einer
Person namens Khoodre mit Hilfe aller seiner Verbindungen zu
forcieren, denn mit der Entschleierung jenes Geheimnisses, das
„Khoodre-Methode" hieß, gedachte er seinen Partnern
am ehesten helfen zu können.
6.
Während des Fluges nach Terrania City ließ er sich vom
Computer seines Gleiters die letzten Nachrichten abspielen.
Die Flotte der Loower hatte den Mars verlassen, aus den Tiefen der
Milchstraße waren zwei neue Weltraumbeben gemeldet worden, von
der Provcon-Faust und Margor gab es keine Meldungen - und die
Weltraumpiraten-Organisation der Flibustier war zerschlagen worden.
Das waren die wesentlichen Informationen. Daneben gab es zahlreiche
andere Ereignisse, hauptsächlich wirtschaftlicher und
innenpolitischer Natur.
Kyron Barrakun fand jedoch nichts darin, was ihm bei der
Bearbeitung seines laufenden Falles helfen konnte. Zwar beunruhigten
auch ihn die Weltraumbeben, denn er ahnte, daß sie die Vorboten
einer ernsten Bedrohung für die galaktischen Zivilisationen sein
könnten, aber er besaß keine Möglichkeiten,etwas
dagegen zu tun.
Über einen Kommentator, der behauptete, die Loower würden
das Solsystem nur deshalb verlassen, weil sie fürchteten, in
diesem Raumsektor könnten die nächsten Weltraumbeben
stattfinden, lächelte er nur. Er hatte während einer
privaten Ermittlung vor einigen Wochen kurz Kontakt mit Julian
Tifflor gehabt und vom Ersten Terraner einiges über die
Aktivitäten und die Mentalität der Loower erfahren. Deshalb
wußte er, daß diese etwas rätselhaften Intelligenzen
den Mars nur deshalb verließen, weil ihre Aufgabe abgeschlossen
war und sie aus reinen Kostengründen ihren Stützpunkt auf
dem Mars aufgaben.
Als der Gleiter auf dem Dach von Dolenc Place l landete, schob
Kyron seine ID-Karte, die gleichzeitig Kreditkarte war, in den
Zahlschlitz, damit der Computer die Abbuchung des Flugpreises von
einem seiner Konten veranlassen konnte, dann zog er sie wieder heraus
und stieg aus.
Die Leere in den Räumen seiner Firma bedrückte ihn. Er
vermißte die Forschheit Carildas und die kleinen Wortduelle mit
seinem Roboter. Seufzend setzte er sich vor das Computer-Terminal,
aktivierte es und arbeitete sich Schritt für Schritt in die
„Computer-Hierarchie" von Imperium Alpha. Das war zwar
erstens verboten und zweitens durch zahlreiche Absicherungen fast
unmöglich gemacht, aber daran störte sich der
Computer-Zögling nicht. Erfand, daß er nichts Unrechtes
tat, denn er suchte ja nur Informationen über eine Person namens
Khoodre. Aber alles, was er herausfand, war, daß jeder Versuch,
das Geheimnis zu lüften, stets zu Daten
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