PR TB 202 Verschwörung Der Computer
überspielt", erwiderte die
Synthostim-me. „Es wird darauf aufmerksam gemacht, daß
keine Informationen über Alarmsysteme und Einbruchsicherungen
gegeben werden."
„Das ist mir klar", sagte Kyron. Aber diese
Versicherung war offenkundig überflüssig gewesen, denn es
erfolgte keine Reaktion.
Sekunden spätererschien auf einem Bildschirm die exakte
Grundrißzeichnung des INTELSLAVE-Werks in Leicester. Die
angenehme Synthostimme gab den Kommentar dazu.
Kyron Barrakun interessierte sich allerdings nur für die
Anzahl und Lage der Außentüren. Selbstverständlich
waren sie allesamt von Türcomputern gesichert, auch wenn das
nicht ausdrücklich erwähnt
wurde. Doch Türcomputer waren für Kyron Geräte, die
ihm ungefähr soviel Schwierigkeiten bereiten konnten wie
Papierwände.
Allerdings erkannte er, daß er allein mit diesen
Informationen noch keine narrensichere Methode des Eindringens
ausarbeiten konnte. Er würde zuvor eine direkte Inspektion
durchführen müssen.
Eine halbe Stunde später befand er sich mit einem gemieteten
Bodengleiter auf dem Weg zum INTEL-SLAVE-Werk von Leicester.
Vor dem Haupttor flimmerte ein Energiegatter, und eine
Roboterstimme sagte:
„Willkommen bei INTELSLAVE, Leicester! Bitte, nennen Sie
Ihren Namen und den Grund Ihres Besuchs! Falls Sie einen Termin
vereinbart haben, sagen Sie bitte, mit wem!"
Kyron Barrakun beschloß, aufs Ganze zu gehen. „Mister
Tanabe Longhorn, Gideon Laboratory. Ich würde gern eine
Kollektion neuartiger Synthokristalle zur komprimierten
Datenspeicherung anbieten." „Sie haben keinen Termin,
Mister Longhorn?" „Ich dachte nicht, daß ich als
Vertreter einen Termin brauchte." „Warten Sie bitte!"
Einige Minuten später sagte die Roboterstimme: „Miß
Ivia Gladow wird sich um Sie kümmern, Mister Longhorn. Bitte,
verlassen Sie Ihr Fahrzeug und treten Sie in die Kontrollkabine mit
dem roten Boden, damit die Routineüberprüfung durchgeführt
werden kann!"
Kyron Barrakun gehorchte. Er wußte, daß alle
Betriebsfremden in den meisten Betrieben Terras Kontrollen passieren
mußten, bevor sie das Betriebsgelände betreten durften.
Als er auf dem roten Boden stand, spürte er allerdings
nichts. Es waren unsichtbare Detektorstrahlen, die ihn abtasteten und
alle Gegenstände prüften, die er bei sich führte. In
erster Linie ging es dabei darum eventuelle Bomben oder tödliche
Waffen zu entdecken, aber auch um die Entdeckung von Mikrospionen,
die ein beliebtes Mittel konkurrierender Firmen waren, um andere
Betriebe auszuspionieren.
Im Unterschied zu gewöhnlichen elektronischen Geräten
reagierte Kyrons Geheimausrüstung allerdings auf die
Detektorstrahlen. Sie beeinflußte sie so, daß die
eigentlichen Kontrollgeräte lediglich harmlose Dinge
registrierten.
Als sich auf der gegenüberliegenden Seite der Kabine die Tür
öffnete, wußte Kyron, daß er es geschafft hatte.
„Bitte, folgen Sie der Schwebemarkierung!" sagte die
Roboterstimme. Vor Kyron Barrakun leuchtete ein handtellergroßer
Schweberoboter hellgrün auf, dann schwebte er langsam zu einem
Transportband, das zum Hauptgebäude des Werkes führte.
„Willkommen, Mister Longhorn! Ich bin Ivia Gladow, leitende
Kybernetikerin dieses Werkes."
Kyron Barrakun musterte die junge Frau unauffällig. Sie war
weder besonders hübsch noch häßlich, sondern ein
Durchschnittstyp. Nur ihr
Gesicht wirkte ungewöhnlich. Es war irgendwie ausdruckslos,
ohne er-kennenswertes Mienenspiel.
„Ich danke Ihnen, daß Sie mich empfangen, Miß
Gladow. Darf ich Ihnen meine Kollektion zeigen?"
Ivia Gladow nickte und führte den Besucher zu einem großen
Tisch mit dicker Glasplatte in dem sparsam möblierten Raum, in
dem sie ihn begrüßt hatte.
Kyron legte seinen Koffer auf die Tischplatte und öffnete
ihn. Zum Vorschein kam allerdings nicht das, was wesentlich für
Kyron Barrakuns Zwecke war -das blieb verborgen -, sondern eine
Kollektion von in schwarzem Samt eingebetteten Synthokristallen. Sie
waren etwas von dem, was er aus dem larischen Computerschiff gerettet
hatte, bevor die Siedler von Barra-kun es verwüsteten.
„Bitte, nicht berühren!" mahnte Kyron. Erzog eine
schwarze dünne Röhre hervor und nahm mit ihr einen
Synthokristall auf. „Die Fähigkeiten unserer Produkte
lassen sich natürlich nur erkennen, wenn sie einem Prüfcomputer
eingegeben werden."
„Die Kristalle dienen der komprimierten Datenspeicherung?"
fragte Ivia Gladow. „Mikrocomputer erfüllen die gleiche
Aufgabe."
„Aber nur
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