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PR TB 205 Der Schrecken Der Freihandler

PR TB 205 Der Schrecken Der Freihandler

Titel: PR TB 205 Der Schrecken Der Freihandler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Müllschlucker
atomisiert. Karotten wachsen schließlich alle Jahre wieder. Und
wer weiß, ob diese Mohrrüben nicht ohnehin einen Makel
hatten. Du hast damals nie erfahren, wer der wahre Täter war,
Gucky, denn ich habe eisern geschwiegen und zu Walty gehalten. Diesen
Freundschaftsdienst hatte er sich mehr als verdient.
    Walty hatte mir (neben kurzweiliger Unterhaltung) viel gegeben. Er
war nie belehrend und dozierte nicht mit erhobenem Zeigefinger. Und
dennoch kann ich sagen, daß er Lebensweisheit unaufdringlich
vermittelte. Er gab mir ein Beispiel. “Was willst du einmal
werden, Mike?” fragte er mich, als wir mit dem Boot auf dem See
zum Angeln waren. Walty verwendete keine der modernen Echo-Köder,
er gebrauchte nicht einmal einen altmodischen Angelhaken. Ihm genügte
die Tätigkeit des Angelns ohne Aussicht auf einen Fang. Als ich
dann meinen ersten Fisch zappeln hatte, ließ ich ihn wieder
frei und kam mir sehr großartig dabei vor,
    obwohl ich gar nicht den Sinn meines Tuns einsah.
    “Meine Karriere scheint programmiert”, antwortete ich
und fügte hinzu: “Nicht daß Dad meine Zukunft
bestimmt hätte, er läßt mir innerhalb der gegebenen
Möglichkeiten freie Hand. Aber da gibt es nur die vorbestimmte
Bahn, die Gleise sind gelegt. Ich müßte schon ausbrechen,
um eigenständig etwas zu tun.”
    Er lächelte nur.
    “Warum sagst du nichts?” fragte ich ihn
herausfordernd. “Du glaubst wohl, ich plappere nur altklug
etwas nach, was ich aufgeschnappt habe. Und wenn du mich auslachst -
ich spreche aus Erfahrung.”
    “Ich lache dich nicht aus, Mike.”
    “Sieh dich um!” forderte ich ihn auf. “Am Ufer
stehen Posten, die mich behüten, und wahrscheinlich kreuzen
unter uns Froschmänner. Über uns ein Schweber, aus dem wir
mit Adleraugen beobachtet werden. Es gilt, das Leben des Sohnes des
Großadministrators zu beschützen. Das bin ich und werde
ich bleiben: Der Sohn von Perry Rhodan. Nein, danke, das genügt
mir nicht. Was würdest du mir denn raten, Walty?”
    “Ein Mann muß selbst wissen, welchen Weg er zu gehen
hat.”
    Er hatte mich einen Mann genannt und es so gemeint, das arbeitete
in mir. Wir kehrten zum Ufer zurück und gingen schweigend
auseinander. Ich sah ihn dann mit Suzan lachend durch den Park gehen.
    Am Abend - es war der Abend vor Waltys unverhoffter Abreise - kam
sie vor dem Schlafengehen noch in meine Pfahlhütte und gestand
mir:
    “Ich habe mich verliebt.”
    “Doch nicht in Walty.”
    “Genau in den!” Sie nahm meinen Plüsch-Gucky und
kuschelte sich an ihn. “Er strahlt soviel Wärme aus, und
bei ihm fühlt man sich geborgen. Er ist nett, zuvorkommend,
charmant und sprüht vor Esprit. Und er hat eine allerliebste
Nase. Ich mag ihn.”
    “Ich nehme an, jetzt wirst du deine Star-Galerie von den
Wänden reißen und sie durch Bilder von Quasimodo,
Frankensteins Monster und Ronald Tekener ersetzen.”
    “Du bist doch nur eifersüchtig, weil du Walty für
dich allein haben möchtest”, hielt sie mir vor.
    “Gar nicht wahr.” Ich mußte grinsen. “Was
hat dich denn deine Meinung über ihn ändern lassen?”
    Sie hob die Schultern und schnitt eine Grimasse.
    “Man muß ihn länger kennen, um seine Qualitäten
kennenzulernen”, sagte sie unbestimmt. “Er ist ein prima
Kamerad. Willst du ihn mit mir teilen?”
    Ich wußte, wie sie es meinte, und umarmte sie lachend. Sie
nutzte das aus, um mir einen schmatzenden Kuß zu verpassen,
obwohl sie wußte, daß ich das auf den Tod
    nicht ausstehen konnte. Lachend lief sie aus dem Pfahlhaus.
    Am nächsten Morgen waren wir beide wie vor den Kopf gestoßen,
als Walty in aller Frühe kam, um sich zu verabschieden. Er
befand sich in Begleitung zweier uniformierter USO-Spezialisten. Beim
Parkplatz warteten vier weitere neben einem startbereiten Gleiter.
    “Was hat das zu bedeuten?” fragte ich verständnislos.
“Warum mußt du so plötzlich fort?”
    “Wahrscheinlich ist man an höherer Stelle zu der
Ansicht gekommen, daß ich es hier zu bunt getrieben habe und
dem Ansehen der United Stars Organisation zu sehr schaden könnte.”
Als er unsere betroffenen Gesichter sah, fügte er schnell hinzu:
“Das war nur ein Scherz. Tatsache ist, daß ich für
einen dringenden Einsatz benötigt werde. Es handelt sich um
einen Spezialauftrag, der mir förmlich maßgeschneidert
ist.” Er wandte den Kopf und fragte über die Schulter:
“Ist es nicht so, Leutnant?”
    “Stimmt, Korporal.” Der USO-Leutnant räusperte
sich. “Genauso ist es.

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