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PR TB 205 Der Schrecken Der Freihandler

PR TB 205 Der Schrecken Der Freihandler

Titel: PR TB 205 Der Schrecken Der Freihandler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Hofnarr ist, dann wird er es bei mir gut
haben”, versicherte ich. Als ich merkte, daß er keine
Miene verzog und weiter düster vor sich hinbrütete, sagte
ich: “Du hättest dein Gedächtnis nicht blockieren
lassen sollen. Ich habe dich davor gewarnt. Jetzt bist du schwermütig
und voller Gewissensbisse und von dir selbst entsetzt über das
begangene Verbrechen. Aber deine Reue kommt zu spät.”
    Er versicherte mir, daß es das gar nicht sei, aber ich
glaubte ihm nicht, und seine Haltung bestärkte mich nur in
meinem Entschluß, ihn zu beseitigen. Ich entledigte
    mich damit nicht nur eines Teilhabers an der Beute, sondern auch
eines unliebsamen Mitwissers.
    Dann ertönten Fanfarenstöße und mein
Zeremonienmeister verkündete:
    “Schenken Sie nun bitte Ihre Aufmerksamkeit dem
unübertrefflichen Klack-Klack. König der Hofnarren und
Hofnarr der Könige!”
    Der Ankündigung folgte wieder ein Fanfarentusch, aber sonst
passierte nichts. Die Fläche zwischen der u-förmigen
Festtafel blieb leer. In die aufkommenden Unmutsäußerungen
meiner Sippe mischten sich wieder Fanfarenstöße, denen die
Versicherung meines Zeremonienmeisters folgte:
    “Aber nun wirklich: Klack-Klack, der unübertreffliche
Clown.”
    Wieder blieb die Fläche leer. Ich sah, daß beim Eingang
ein Tumult entstand, in den ein halbes Dutzend Wachtposten verwickelt
waren. Es sah fast so aus, als wollten sie einen wildgewordenen
Bullen in den Saal zerren. Ihre gedämpften Flüche und
Schmerzensschreie drangen bis zu mir. Dazwischen war das Bimmeln von
Glöckchen und eine weinerliche Stimme zu hören. Langsam
entfernte sich das Menschenknäuel vom Eingang und arbeitete sich
in den Festsaal vor, und ich sah, daß die Wachtposten nicht mit
einem Bullen, sondern mit einer buntgekleideten, glöckchenbehangenen
Gestalt mit Narrenhut zu kämpfen hatten.
    An der Tafel wurde verhaltenes Lachen laut, der Unmut begann einer
allgemeinen Heiterkeit zu weichen. Die Wachtposten schafften es
endlich, den Hofnarren bis an die Stirnseite der Tafel vor meinen
Patriarchensitz zu bekommen, ließen von ihm ab und zogen sich
humpelnd und sich gegenseitig stützend zurück.
    Klack-Klack stand keine vier Armlängen scheinbar
angstschlotternd vor mir, und das Zittern seines Körpers ließ
die Glocken seines Gewandes unaufhörlich läuten. Selbst an
der Spitze seiner überdimensionalen Nase, die wie ein Torpedo
aus seinem Gesicht stach, hing eine Glocke. Er bot einen so komischen
Anblick, daß ich vergnügt grölend Beifall klatschte.
    “Das war ein gelungener Einstand, Klack-Klack”,
äußerte ich mich. “Sehr originell, wirklich. Und
welche Darbietung können wir als nächstes von dir
erwarten?”
    Er brachte keinen vernünftigen Ton hervor, sein Mund
schnappte wie bei einem Fisch auf dem Trockenen ständig auf und
zu, wobei sein Adamsapfel Kapriolen schlug. Ich hielt das für
Pantomime und schlug mir vor Vergnügen auf die Schenkel. Anselm,
der so seltsam ernste und veränderte Anselm, klärte mich
jedoch über den wahren Sachverhalt auf.
    “Klack-Klack hat Lampenfieber”, raunte er mir zu. “Er
ist es nicht gewohnt, vor so großem Publikum aufzutreten und
hat eigentlich erwartet, seine Kunst dir allein darbieten zu dürfen,
Zacharias.”
    Inzwischen stieg sich Klack-Klack selbst auf die Schnabelschuhe
und brachte sich zu Fall. Während er sich unter großer
Mühe aufzuraffen versuchte, verwickelte er sich in die
Zaddelärmel und fesselte sich auf diese Weise dermaßen,
daß es schließlich aussah, als stecke er in einer
altertümlichen Zwangsjacke, wie ich sie in
    der Sippe bei Kindern anwandte, die sich das Fingemägelbeißen
nicht abgewöhnen konnten.
    Am Ende lag Klack-Klack hoffnungslos in sein Gewand verstrickt auf
dem Boden, die Narrenkappe über das beachtliche Riechorgan
gestülpt. Trotz aller Anstrengung und den unmöglichsten
Verrenkungen, war es ihm nicht mehr möglich, sich aus eigener
Kraft zu befreien.
    “Bringt ihn in meine Gemächer”, befahl ich den
Wachen und wandte mich dann Anselm zu. “Ich greife deinen
Vorschlag auf und lasse Klack-Klack für uns beide ganz allein
eine Sondervorstellung geben.”
    Ich machte diese Einladung nicht aus Gastfreundschaft, sondern aus
dem spontanen Entschluß heraus, Anselm ohne Zeugen zu
beseitigen. Nachher konnte ich immer noch sagen, er hätte sich
während Klack-Klacks Darbietungen totgelacht. Auf dem Weg in
meine Gemächer gab ich meinem Giftmischer unter vier Augen den
Auftrag, Anselms Getränke mit einer

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