PR TB 205 Der Schrecken Der Freihandler
Klacktons psychischen Widerstand zu
brechen. Und ich hörte die Klage des hohen Baalols aus dessen
Mund, als dieser resignierend meinte:
“Was für ein hartnäckiger, bockiger Geist dieser
Klack-Klack doch ist. Wir könnten ihn einfrieren, aber sein
Unterbewußtsein würde sich trotzdem nicht für unsere
Botschaft öffnen.”
Klack-Klack war tatsächlich blaugefroren, als man ihn aus der
“Reinigungsprozedur” entließ und in seine Gemächer
führte. Ich hatte den Auftrag, nicht von seiner Seite zu
weichen. Denn Donan-Tar konnte die Vorgänge durch meine Augen
sehen, und er steuerte meinen Körper und meinen Geist, um die
Geschehnisse durch mich beeinflussen zu können. Aber das war gar
nicht nötig, wie sich bald daraufherausstellte.
“Ich habe den Verdacht, daß man mich nur hinhalten
will”, vertraute mir Klackton
enttäuscht an. “Ich glaube gar nicht, daß Annemy
...”
Dies war der Moment, da Donan-Tar seine Geheimwaffe in die
Waagschale warf.
Als An-My in ihrem Priesterinnengewand den Frostsaal betrat,
versagte es Klackton plötzlich die Stimme. Es schien für
einen Moment, als wolle er seinen Adamsapfel verschlucken. Seine
bläulich angelaufene Hängenase begann förmlich von
innen her rötlich zu glühen.
An-My war eine majestätische Erscheinung. Ihre Figur war so
perfekt wie die einer Göttin, und die Schönheit ihres
Gesichts wurde höchstens noch von der Würde und dem Stolz
übertroffen, die es ausstrahlte. Und dabei wirkte sie unnahbar
wie ein Wesen aus einer anderen Dimension.
“Annemy!” rief Klackton, als er sich wieder gefaßt
hatte. “Annemy, du bist es wahrhaftig. Annemy!”
Er lief mit ausgebreiteten Armen auf sie zu. Als er sie erreichte,
da holte sie mit der Rechten aus und gab ihm eine Reihe von
Ohrfeigen.
“Was fallt dir ein, dich an diesem geheiligten Ort so gehen
zu lassen”, sagte sie streng und blickte ihn aus eiskalten
Augen wie hypnotisierend an. “Die Zeit, da ich dein
tölpelhaftes Benehmen toleriert habe, ist vorbei. Entweder du
gewöhnst dir Manieren an, oder ich lasse dich einfrieren. Mein
Name ist jetzt An-My”, schreib dir das nur hinter die Ohren,
Klack-Klack.”
“Das hast du eben selbst getan, Anne ... An-My”, sagte
Klackton kläglich und rieb sich beide Wangen. “Was ist
denn nur in dich gefahren? Freust du dich denn nicht, mich zu sehen?”
“Doch, ich schäume vor Glück geradezu über”,
sagte sie eisig. “Aber im Gegensatz zu dir kann ich meine
Emotionen im Zaum halten. Und wenn dir etwas an meiner Freundschaft
liegt, wirst auch du dich beherrschen lernen. Mit etwas gutem Willen
wird es auch dir gelingen, deine Tölpelhaftigkeit zu
überwinden.”
“Meinst du, An-My?” Klackton schluckte. Ihre kühle
Unnahbarkeit schien ihn überaus zu befremden, aber er ließ
eine gewisse Bereitschaft erkennen, sich ihr anzupassen. “Was
muß ich denn tun, um dir zu gefallen? Sage es mir, und ich
werde versuchen, es dir recht zu tun.”
Sie legte ihm beide Hände auf die bebenden Schultern und
bedachte ihn mit einem durchringenden Blick.
“Vertraue dich mir nur an, Klack-Klack, ich werde dich auf
den rechten Weg geleiten”, sagte sie. “Vor dir liegt eine
schwere Prüfung, aber mit meiner Unterstützung wirst du
diese Bewährungsprobe bestehen, wie auch ich meine Feuertaufe
bestanden habe. Ich bin, zusammen mit einigen anderen, für eine
große, glorreiche Aufgabe auserwählt worden. Wir sollen im
Dienst der Baalols den Frieden zu den Völkern der Milchstraße
bringen.”
“Das ist ein wirklich löbliches Bestreben”, sagte
Klackton beeindruckt. “Ich habe gar nicht gewußt, daß
die Antis ein solches Anliegen haben.”
“Man hat die Baalols bisher verkannt”, sagte An-My,
ohne die Hände von Klackton zu nehmen, der unter ihrer Berührung
zu schrumpfen schien. “Die Propaganda ihrer Feinde hat sie zu
machthungrigen Eroberern gestempelt. Aber es ist unwahr, daß
die Baalols die Herrschaft über die Galaxis anstreben. Sie sind
Friedensbringer, die nur Glück und Erfüllung für die
Milchstraßenbewohner wollen.”
“Tatsächlich?” staunte Klackton. “Wenn du
es sagst, dann muß es wohl so sein, An-My. Ich vertraue dir und
bin gerne bereit, mich auf deine Seite zu stellen.” “Dann
öffne deinen Geist, damit du die Botschaft des hohen Baalols
empfangen kannst”, verlangte An-My salbungsvoll.
“Ist schon offen”, behauptete Klackton.
“Lüge!” An-My packte ihn und schüttelte ihn
hin und her. “Deine falschzüngigen Worte
Weitere Kostenlose Bücher