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PR TB 205 Der Schrecken Der Freihandler

PR TB 205 Der Schrecken Der Freihandler

Titel: PR TB 205 Der Schrecken Der Freihandler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Walty Klackton, unverkennbar. Er trug einen viel zu weiten
Arbeitsanzug und wischte sich gerade die Hände an den
Hosenbeinen ab. Er hatte sich seit dem letztenmal kaum verändert.
Die mehr als vierzehn Jahre waren fast spurlos an ihm
vorübergegangen. Vielleicht zeigte sein zerknittertes Gesicht
ein paar Falten mehr, aber das war auch alles. Doch handelte es sich
gewiß um keine Sorgenfalten, sondern eher um Lachfalten. Er
strahlte Glück und Zufriedenheit aus.
    Ich kam mit festem Schritt auf ihn zu, um meine Unsicherheit zu
überspielen und eine Entschlosenheit vorzutäuschen, die ich
nicht verspürte. Er betrachtete mich mit zusammengekniffenen
Augen und wurde von der tiefstehenden Sonne offenbar geblendet. Ich
blieb fünf Meter vor ihm stehen und wollte gerade zur Begrüßung
ansetzen.
    Da erhellte sich sein Gesicht, und er warf lachend die Hände
in die Luft, stürzte auf mich zu und rief:
    “Mike! Michael Rhodan!”
    Er erreichte mich in vollem Lauf, schlang die Arme um mich und riß
mich in seinem Überschwang zu Boden. Ich war ganz benommen. Aber
nicht von dem Zusammenstoß und dem folgenden Aufprall auf dem
Boden, davon spürte ich überhaupt nichts. Nein, einfach die
Tatsache, daß er mich trotz meiner Maskerade auf Anhieb erkannt
hatte, setzte mir zu.
    In meinem Kopf war ein Dröhnen, das Waltys Stimme, die
unaufhörlich auf mich eindrang, wahrend er mir beim Aufstehen
behilflich war und meine Kleider abklopfte, zu einem unverständlichen
Gemurmel machte.
    Die Enttäuschung, die er mir durch die Demaskierung
bereitete, war größer als die Wiedersehensfreude. Da hatte
ich mich jahrelang damit abgequält, mein Aussehen zu ändern
und mir eine andere Persönlichkeit zuzulegen, hatte alle
möglichen Eigenheiten angenommen, um Michael Rhodan vergessen zu
machen - und dann passierte mir das.
    “Mike, ist dir nicht gut?” fragte Walty besorgt. “Du
bist so blaß, daß man das Schlimmste befürchten
muß.”
    “Das ist nur der Puder”, sagte ich.
    “Puder?” wunderte er sich. “Du puderst dir das
Gesicht? Und warum trägst du diese seltsame Kleidung? Doch nicht
freiwillig?” Er wollte mit dem Finger schnippen, brach sich
dabei aber fast den Daumen und massierte ihn dann unter
Schmerzenslauten. Sicher hätte er mir damit ein Schmunzeln
entlockt, wäre mir der Schock nicht so tief in den Knochen
gesessen. Walty fuhr fort: “Ich glaube, ich verstehe. Du bist
ein Gefangener der Freifahrer, stimmt’s? Als mich der Anruf
dieses hochnäsigen Freifahrerkönigs erreichte - wie heißt
er doch gleich?”
    “Roi Danton”, half ich ihm aus.
    “Richtig!” Er wollte wieder mit den Fingern schnippen,
überlegte es sich dann aber anders und fuhr fort: “Als
mich dieser Roi Danton anrief, da habe ich mich gewundert, was er bei
mir zu suchen haben könnte. Aber jetzt scheint es klar zu sein.
Hat er dich als Geisel genommen, um von deinem Vater Lösegeld zu
erpressen? Laß nur den Kopf nicht hängen, Mike. Wir haben
zusammen schon einmal eine solche Situation gemeistert. Und wenn ich
heute auch nicht mehr aktiv bin und diesen Planeten schon seit Jahren
nicht mehr verlassen habe, werde ich nicht zögern, für
einen alten Freund auf die Barrikaden zu steigen ...”
    “Ich glaube dir kein Wort!” schrie ich ihn an, um
seinen Redeschwall endlich zum Verstummen zu bringen.
    “Du glaubst doch nicht, daß ich dich im Stich lassen
würde, Mike”, sagte er gekränkt.
    “Lassen wir das Theater, Thor Pedo”, sagte ich eisig.
“Bevor ich zu dir kam, da plagten mich gewisse Zweifel, wie ich
dir gegenübertreten sollte. Aber dein
    Verhalten hat mir die Sache erleichtert. Deine alte Tour zieht
nicht mehr, Walty. Ich habe dich durchschaut, so wie du mich
durchschaut hast. Sprechen wir jetzt realistisch miteinander, Thor
Pedo.”
    “Wie hast du mich genannt, Mike?” fragte er
fassungslos. “Thorpedo? So hat mich vor Jahren mal ein
Springerpatriarch wegen meiner Nase genannt. Aber danach niemand
mehr.”
    “Du meinst zweifellos Zacharias TeRombaud”, half ich
seiner vorgetäuschten Gedächtnislücke nach. “Ich
habe mir gleich gedacht, daß du deinen Piratennamen davon
abgeleitet hast.”
    “Meinen was ...?” fragte er und machte dabei ein so
ungläubiges Gesicht, daß ich ihm seine Überraschung
geglaubt hätte, hätte ich es nicht besser gewußt.
“Mike, sage mir, wovon du eigentlich redest. Hat dir dieser Roi
Danton diesen Unsinn eingeredet?”
    “In der Tat”, erwiderte ich. “Roi Danton hat aus
allen Hinweisen

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