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PR TB 207 Das Westrak Komplott

PR TB 207 Das Westrak Komplott

Titel: PR TB 207 Das Westrak Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Hungers. Sie hörte
keine. Das mochte
    bedeuten, daß es noch nicht allzu lange her war, seitdem sie
das Frühstück zu sich genommen hatte - oder auch, daß
ihr vor lauter Aufregung der Appetit gründlich vergangen war.
    Fast schien es ihr klüger, zu warten, bis sie den ersten
Besuch ihrer Entführer hinter sich hatte. Sie konnte das Bein
zur Not wieder am Tisch befestigen. Aber es widerstrebte ihr, untätig
hier zu sitzen, wo es doch soviel zu tun gab. Außerdem malte
sie sich aus, wie verzweifelt Langlon und Humbert in diesem
Augenblick sein mußten, ungewiß, ob sie noch lebte oder
was sonst aus ihr geworden war.
    Die Ungeduld siegte über die Logik. Sie schwang das Tischbein
und begann, die Wand neben der Tür zu bearbeiten, hinter der sie
das Geräusch des Radiokom-Anschlusses gehört hatte. Die Tür
selbst anzugreifen, erschien ihr zwecklos. Das Material war zu
widerstandsfähig. Louisa hatte ihre eigene Meinung über die
zeitgenössische Wohnbaukunst: Türen und Fenster so
unzerstörbar, als sollten sie Jahrtausende dauern; aber durch
manche Wand rammt man einfach mit der geballten Faust.
    Sie behielt recht. Innerhalb von fünfzehn Minuten schlug sie
ein Loch durch die Wand, das groß genug war, ihre Hand
hindurchzulassen. Auf der anderen Seite der Tür mußte es
einen Riegelmechanismus geben. Sie bekam eine kleine, runde
Metallplatte zu fassen, aus der vier Knöpfe hervorragten. Einen
Augenblick lang zögerte sie und versuchte, sich zu erinnern,
wann sie zum letzten Mal ein derart altmodisches Instrument zu sehen
bekommen hatte. Dann begann sie, die Knöpfe wahllos zu drücken.
Weitere zwanzig Minuten vergingen, bis sie den endgültigen
Erfolg erzielte. Die Tür schwang auf! Sie glitt nicht in die
Wand hinein, sondern schwang ihr entgegen und hätte sie um ein
Haar ins Gesicht getroffen.
    Louisa legte das Tischbein quer über die Schwelle, so daß
die Tür sich nicht unversehens hinter ihr schließen
konnte, und sah sich um. Der Raum war schmal und langgestreckt. An
Mobiliar enthielt er einen Stuhl und einen Tisch. Auf dem Tisch stand
der Radiokom-Anschluß. Als sie ihn aus der Nähe
inspizierte, kam sie sich plötzlich einsam und verlassen vor.
    Es gab keine Wählautomatik. Das Gerät war mit einem oder
zwei Partnern fest verdrahtet. Ihr Plan, die terranische Botschaft
anzurufen und eine Nachricht für Langlon und Humbert zu
hinterlassen, war hinfällig. Sie hatte die Wahl, entweder die
Finger von dem Apparat zu lassen oder als Gesprächspartner
hinzunehmen, wer immer sich meldete, wenn sie die Ruf taste drückte.
    Was habe ich zu verlieren? dachte sie und betätigte die
Taste.
    Das altmodische Gerät summte und rasselte. Langsam entstand
ein Bild. Louisa blinzelte. Das Gesicht kam ihr bekannt vor.
    „Präsidialamt“, sagte der junge Mann. „Bitte
tragen Sie Ihr Anliegen vor.“
    Er sah auf. Seine Augen wurden groß. Er schob sich aus
seinem Stuhl in die Höhe und kam dem Aufnahmegerät so nahe,
daß sein Gesicht Louisas gesamten Bildschirm erfüllte.
    „Lady Quantor“, stammelte er.
    Louisa atmete auf.
    „Mein Gott, Bernat Noor - welche Erleichterung! Sie können
mir hoffentlich sagen, von wo aus ich anrufe.“
    Sie fanden ein Gasthaus am Nordrand der Stadt, das zumeist von
Raumfahrern benutzt wurde. Man stellte keine Fragen. Langlon und
Humbert hatten ihre Namen geändert, weil es dem Gegner sonst zu
leicht geworden wäre, sie aufzustöbern. Ihr Flugboot hatten
sie auf dem Parkplatz der Leihagentur abgestellt. Das Pfand, das
    Langlon hinterlassen hatte, mußte ausreichen, um den Schaden
zu bezahlen, der beim Einflug in die Cerebrit-Fabrik entstanden war.
    Nachdem sie ihr neues Quartier bezogen hatten, machte Langlon sich
noch einmal auf den Weg und setzte von einer öffentlichen
Kommunikationszelle aus die Botschaft der Liga in Kenntnis über
ihre derzeitige Lage. Er sprach mit einem Angehörigen des
terranischen Nachrichtendiensts, den er persönlich kannte, und
nannte ihm den Rufcode, unter dem Humbert und er zu erreichen waren.
Er machte den Mann außerdem darauf aufmerksam, daß eine
Nachricht von Louisa das einzige war, was sie erwarteten. Sobald sich
Louisa in Sicherheit befand, würde das Team Westrak auf dem
schnellsten Weg verlassen. Diese Ankündigung trug offenbar sehr
zur Erleichterung seines Gesprächspartners bei.
    In Wirklichkeit gab es durchaus noch etwas anderes, worauf Langlon
wartete. Er unternahm einen kurzen Spaziergang, überzeugte sich
dabei, daß ihm niemand folgte, und rief

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