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PR TB 207 Das Westrak Komplott

PR TB 207 Das Westrak Komplott

Titel: PR TB 207 Das Westrak Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nicht aus. Wie ihre Vorfahren auf
der Erde weideten sie bei Tag und schliefen bei Nacht.
    Sie ließen sich durch das Rumpeln und Fauchen des
Traktortriebwerks nicht stören.
    Die Eintönigkeit der Weidelandschaft wurde mitunter durch
kleine Wälder unterbrochen. Diese waren, wie Viley erklärte,
künstlich angelegt und enthielten in ihrer Mitte gewöhnlich
einen Weiher, der als Tränke diente. Auf dem platten Land
gelegene Tränken trockneten besonders in der regenarmen
Jahreszeit infolge der Hitze bald aus. Der Traktor mußte die
Wälder umfliegen, weil sein Triebwerk nicht die Kraft besaß,
ihn über die Baumkronen hinwegzuheben.
    Eine halbe Stunde später gelangten sie abermals in eine
Herde. Aber diesmal war Langlon mißtrauisch. Ein eigenartiger,
unangenehmer Geruch lag in der Luft. Viley bemerkte ihn ebenfalls,
konnte sich ihn jedoch nicht erklären.
    „Halten Sie an“, forderte Langlon ihn auf.
    Viley setzte den Traktor zu Boden. Langlon kletterte von dem
hochbeinigen Gefährt hinab und untersuchte einige der reglosen
Tierleiber. Als er zurückkehrte, hatte sein Gesicht einen
merkwürdigen Ausdruck.
    „Sie sind tot“, sagte er, „wahrscheinlich schon
seit ein paar Tagen. Jemand hat sie mit einer Chemikalie übergössen,
die die Verwesungsprodukte bindet, damit nicht die ganze Gegend
danach stinkt. Aber aus der Nähe...“ Er schüttelte
sich.
    „Wozu das?“ fragte Louisa erschüttert.
    „Ich nehme an, die Herde war im Weg. Was wir suchen, liegt
irgendwo in der Nähe.“
    „Woran sind die Tiere gestorben?“
    „Ich konnte keine Wunden entdecken. Wahrscheinlich an Gift.“
    Er kletterte in seinen Sitz. „Am besten, wir machen uns auf
den Weg“, sagte er zu Viley. „Windaufwärts. Ich
glaube, ich werde diesen Gestank mein ganzes Leben lang nicht
vergessen.“
    Der Traktor setzte sich rüttelnd und rumpelnd in Bewegung.
    „Viehsterben muß es hier des öfteren gegeben
haben“, sagte Langlon Brak, als sie die tote Herde hinter sich
gelassen hatte. „Wie werden die Tierkörper normalerweise
beseitigt?“
    „Ich erinnere mich an die letzte Seuche, vor zwei Jahren“,
antwortete Viley Fred. Mehr als einhunderttausend Rinder kamen um.
Man verbrannte sie. Das stank ein, zwei Tage lang, aber längst
nicht so schlimm wie die Kadaver dort hinter uns.“
    Ein fahles Leuchten glitt aus der Dunkelheit heran. Eine
Zehntelsekunde lang wirkte die weite Fläche des Weidelands wie
mit einer dünnen Schicht unwirklichen, geisterhaften Lichtes
überzogen. Im selben Augenblick begann das Triebwerk des
Traktors zu spucken und zu krächzen. Das alte Fahrzeug bäumte
sich auf und sackte dann wie ein Stein zu Boden. Humbert und Louisa
wurden herabgeschleudert. Langlon hielt sich im letzten Augenblick an
der Windschutzscheibe fest. Als der Traktor aufsetzte, wurde er
kräftig zusammengestaucht. Gleichzeitig roch er den
charakteristischen Gestank schmorender elektrischer Kontakte.

10.
    Der Traktor lag schräg auf der Seite und qualmte. Viley war
behende abgesprungen, als hätte er in solchen Dingen Übung.
Humbert hatte sich eine handfeste Beule auf der Stirn zugezogen, aber
Louisa war mit dem Schrecken davongekommen.
    Langlon sah sich um. Das geheimnisvolle Leuchten war verschwunden.
Er wandte sich an Viley, der kopfschüttelnd vor dem Wrack des
Fahrzeugs stand.
    „Passiert so etwas öfter?“ fragte er.
    „Es kommt schon mal vor, daß das Triebwerk stottert.“
Viley schüttelte den Kopf. „Aber nicht so was. Schauen Sie
sich das an!“
    Er hatte die Triebwerkskammer geöffnet. Die kräftigen
Metallspulen, die die Regenerierkammern der Quark-Flüssigkeit
umschlossen, waren zu unförmigen Klumpen zusammengeschmolzen.
Die Kammern selbst wirkten verzerrt, und nur die fest eingebaute,
unüberbrückbare hyperenergetische Sicherheitsfunktion
verhinderte ein Ausströmen der katastrophal gefährlichen
Flüssigkeit, das unweigerlich zu einer thermonuklearen Reaktion
geführt hätte. Die Anzeige der Batterie, die die
verschiedenen Arbeitsphasen des kleinen Fusionsmeilers speiste, wies
auf null.
    „Dabei habe ich sie erst vor zwei Wochen installiert“,
beklagte sich Viley.
    Langlon legte ihm die Hand auf die Schulter. „Gibt es
irgendwo in der Nähe Deckung?“
    Viley sah sich um. Er kniff die Augen halb zusammen, um seine
Sichtweite zu vergrößern.
    „Dort drüben müßte irgendwo eine flache
Bodenwelle sein“, meinte er. „Wenn wir die Köpfe
unten halten, sieht uns niemand, der nicht dicht an uns

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