PR TB 208 Welt Am Abgrund
mir einen Beweis dafür, daß Sie von
der Erde kommen«, sagte
der Regent.
Sherman hatte keine andere Möglichkeit gesehen, als dem
geschlagenen Mann vor ihm die volle Wahrheit zu sagen. Aber welchen
Beweis sollte er ihm erbringen?
»Die Kommissare«, flüsterte Tensen. »Sie.
sie beschließen in diesem Augenblick, den Regenten umzubringen.
Der Öffentlichkeit werden sie erklären, daß die
Jäger, die noch im Palast gefangengehalten werden, sich befreien
konnten und ihn ermordeten.«
Tensen vermied es, den Regenten anzusehen.
»Ist das Beweis genug?« fragte Sherman ungeduldig.
Sortsch gab ihm zu verstehen, daß E'Cuuna nahe daran war, zu
resignieren.
»Führen Sie uns zu den Fremden!« drängte
Sherman. »Tun Sie es für die Menschen, die Sie gewählt
haben und die Ihnen vertrauen!«
E'Cuunas Kopf fuhr in die Höhe. Einen Moment sah es so aus,
als wollte dieser alte Mann sich auf den Agenten stürzen.
Dann bückte er sich und hob die Strahler auf, kam auf die
Terraner zu und reichte sie ihnen.
»Kommen Sie!« sagte er.
Diesmal brauchten sie keine Umwege zu machen. In der Begleitung
des Regenten waren sie sicher, solange die Kommissare und die mit
ihnen zusammenarbeitenden Gardisten nicht erfuhren, daß sie zum
Quartier der »Extragalaktiker« unterwegs waren. Früher
oder später würden sie es erfahren. Bis dahin mußte
Sortschs und Shermans Arbeit getan sein.
»Wo befinden sich die Kontrollen für die künstliche
Atmosphäre und die Schwerkraft?« fragte Sherman, bevor sie
den von den Gardisten bewachten Kommunikationsraum erreichten.
E'Cuuna erschrak.
»Sie wollen.? Nein, es wäre Mord, wenn Sie doch unrecht
hätten.«
Sherman verfluchte die Unentschlossenheit und Wankelmütigkeit
des Regenten, aber ein Blick auf Tensen zeigte ihm, daß E'Cuuna
intensiv an die Kontrollen gedacht hatte. Tensen wußte, wo sie
sich befanden.
Die vor dem Eingang postierten Gardisten konnten ihre Überraschung
nicht verbergen, als sie den Regenten mit den drei Unbekannten
erblickten. Doch sie stellten keine Fragen und wichen ergeben zur
Seite.
Sherman fragte sich, ob einer von ihnen mit den Kommissaren
gemeinsame Sache machte, obwohl E'Cuuna versichert hatte, daß
es sich um absolut loyale Männer handelte, die er selbst
hierhergestellt hatte.
Sie betraten den großen Raum mit der Trennscheibe in der
Mitte.
Zum erstenmal sahen Sherman und Sortsch die »Extragalaktiker«.
Sherman nickte beeindruckt, während sein Partner wieder sein
Idiotengesicht aufsetzte.
E'Cuuna mußte es unendliche Überwindung kosten, jetzt
ruhig zu bleiben.
Tensen blieb hinter den SolAb-Agenten.
Die drei »Extragalaktiker« kamen durch die wallenden
Schleier der künstlichen Atmosphäre auf die Scheibe zu.
»Verhalten Sie sich ganz normal«, bat Sherman den
Regenten. Mit unsicheren Schritten ging E'Cuuna zur Trennscheibe und
preßte die Handfläche gegen das Panzerglas.
Sherman drehte sich schnell zu Sortsch um und bewegte die Lippen.
Nur Tensen las in den Gedanken der beiden Männer, worüber
sie sich lautlos unterhielten. Und wieder war er gelinde schockiert
über die Art und Weise, wie sich diese kurze Unterhaltung
vollzog.
Sie werden jetzt schon wissen, was gespielt wird, Pal. Du gibst
mir das Zeichen, wenn sie handeln wollen. Sieh dir ihre Masken genau
an! Wir müssen sie ihnen beim ersten Versuch herunterreißen.
Sobald ich dein Zeichen habe, beschäftigst du E'Cuuna, und ich
gehe hinaus und pumpe die künstliche Atmosphäre ab.
Einer der Fremden preßte seine riesige Hand nun ebenfalls
gegen die Scheibe.
»Ich grüße euch!« sagte der Regent.
»Wir grüßen dich und sind erstaunt. Wer sind
diese Männer bei dir?«
Sortschs Augen arbeiteten.
»Freunde, die sich mit euch unterhalten wollen«,
antwortete E'Cuuna.
»Es ist jetzt nicht die Zeit, um.«
Sortsch blickte den Partner nur kurz an. Sherman wußte
Bescheid. Er brauchte nicht zu warten, bis die beiden etwas im
Hintergrund stehenden ZGU-Agenten zurücktraten und in die Nähe
der technischen Geräte in der Druckkammer gelangten.
Als Pal Sortsch sich neben den Regenten stellte, so, daß
dieser, solange er sich nicht umsah, den Eindruck haben mußte,
auch Sherman wäre dicht bei ihm, drehte Sherman sich um und
machte einige Schritte auf den Ausgang zu.
Tensen hielt ihn am Ärmel fest.
»Sie wissen Bescheid«, flüsterte er. »Die
Kommissare sind gewarnt. Einer der Gardisten kooperiert mit ihnen. Er
heißt Kalhar.«
»Danke«, flüsterte Sherman. Dann öffnete er
leise
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