PR TB 210 Das Rote Leuchten
Sonnensystem
zusammenhängt? Das alles sind Fragen, die geklärt werden
müssen.”
„Ein hartes Stück Arbeit liegt noch vor uns”,
entgeg-nete Sinclair Marout Kennon. „Wir haben es noch lange
nicht geschafft, wenn wir wissen, was im waffentechnischen Institut
gespielt wird. Ich fürchte, dann fangen die Schwierigkeiten erst
richtig an.”
„Mich wundert, daß man niemals irgend etwas über
das rote Leuchten hört”, bemerkte Tekener. „Warum
stellt niemand Fragen? Die Leute sind alle bewußtlos gewesen,
jedenfalls hier in der Gegend. Sie sind nicht alle zuglech wieder
wach geworden. Sie haben also gesehen, daß sie nicht allein
besinnungslos waren, sondern mit ihnen viele andere auch. Das müßte
sie doch neugierig machen. Das müßte zu Fragen führen.
Das müßte die Presse auf den Plan rufen.”
Die beiden Männer suchten noch am gleichen Tage eine
Gastwirtschaft auf, in denen ein fröhliches Treiben herrschte.
Die Xexterer lachten und plauderten, als gäbe es keine Probleme.
Tekener und Kennon saßen mit einigen Neu-Arkoni-den zusammen
und unterhielten sich mit ihnen. Sie versuchten, ein paar Antworten
zu den Fragen zu bekommen, die sie sich im Zusammenhang mit dem roten
Leuchten und der dabei auftretenden Bewußtlosigkeit gestellt
hatten. Sie stießen auf Unverständnis. Nie -mand schien
etwas von der rotleuchtenden Erscheinung zu wissen, und keiner schien
sich daran zu erinnern, daß er mit Hunderten zusammen bewußtlos
gewesen war.
„Man könnte meinen, daß wir geträumt haben”,
sagte
Kennon am nächsten Morgen, als sie im Haus beim Frühstück
saßen. „Wenn wir die Videoaufzeichnung nicht hätten,
würde ich unsicher werden.”
Ronald Tekener erhob sich.
,3lister kommt.”
Der Galaktische Spieler trat auf die Terrasse hinaus. Edmon
Blister landete mit seinem Gleiter vor ihm. Er war allein.
Tekener fiel auf, daß er blaß und übernächtigt
aussah. Sein Gesicht war von Sorgen gezeichnet. Das metallische
Schimmern seiner Stirn war noch deutlicher als sonst. Es schien, als
trage der Akone eine Metallfolie unter der Haut.
„Ich habe, was Sie benötigen”, erklärte er
ohne einleitende Worte. Er überreichte Tekener eine Mappe mit
Plänen. „Sie sollten auf das Geschäft verzichten.”
„Warum? Taugt das Waffensystem nichts, das auf der Insel
entwickelt wird?”
Edmon Blister lachte nervös.
„Was für eine Frage! Nach meinen Informationen muß
es phantastisch sein. Aber was hilft das? Wir kommen nicht heran. Die
Sicherungen sind absolut perfekt. Sehen Sie sich die Pläne an.
Niemand kann sie durchbrechen, ohne erwischt zu werden. Selbst ein
terranischer Teleporter müßte unter diesen Umständen
scheitern. Deshalb gebe ich Ihnen einen Rat. Nehmen Sie Ihre
Siebensachen und verschwinden Sie. Es hat keinen Sinn.”
„Wir werden sehen”, entgegnete Kennon kühl. Er
kam auf die Terrasse heraus. „Wir haben schon ganz andere
Sachen gemacht. Was meinen Sie, wie wir uns sonst als Händler
halten könnten?”
Er versuchte zu lächeln, doch sein Gesicht verzerrte sich zu
einer häßlichen und abschreckenden Grimasse.
„Auf der Erde haben wir eine ...”, begann er, doch
Tekener unterbrach ihn mit einer scharfen Bemerkung, so daß er
rasch verstummte.
Edmon Blister nickte.
„Ich glaube Ihnen, daß Sie Könner sind",
erwiderte er. „Sie sind vom Festsaal bis in mein Schlafzimmer
gekommen und haben dort das Foto und die Videokassette hinterlegt.
Wir haben bis zur Stunde noch nicht herausgefunden, wie Sie das
geschafft haben. Immerhin. Das war eine Leistung. Aber mein Haus ist
nichts gegen das waffentechnische Forschungsinstitut. Sie mögen
in die Hölle eindringen, falls es eine gibt, und mit heiler Haut
zurückkehren, aber in der Hölle gibt es keine Positronik,
die buchstäblich alles überwacht."
Ronald Tekener lächelte.
„Wir danken Ihnen, Blister", sagte er. „Wir
werden uns die Pläne ansehen und danach entscheiden, ob es
sinnvoll ist, das Geschäft weiter zu verfolgen oder nicht."
„Ich habe Sie gewarnt." Der Akone drehte sich um und
flog grußlos davon.
Die beiden USO-Spezialisten verloren kein Wort über das
Verhalten des Expansionsministers. Sie kehrten zu den Plänen
zurück, die er ihnen gebracht hatte, und vertieften sich darin.
Eine halbe Stunde später blickten sie sich an.
„Er hat recht", sagte Kennon betroffen. „Es ist
unmöglich."
„Es sieht zumindest so aus", entgegnete Tekener. „Bis
jetzt habe ich keine Lücke gefunden, aber ich kann mir
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