PR TB 210 Das Rote Leuchten
es vermutlich einige Impulse an die Positronik
abgestrahlt, die nun für den Amoklauf des Roboters
verantwortlich sind.”
„Ich verstehe”, erwiderte der Terraner. „Was
soll ich tun?”
„Direkt unter Ihrem Arbeitszimmer befindet sich eine geheime
Kammer. Darin stehen zwei Kampfroboter. Aktivieren Sie sie und
erteilen Sie ihnen mündlich den Befehl, den tobenden Roboter zu
vernichten. Sie werden es tun.”
Barness blickte verblüfft auf den Boden seines
Arbeitszimmers.
„Wie komme ich in die Kammer?'
„Schneiden Sie den Teppich mit einem Desintegratormesser
auf.”
Der Terraner gehorchte. Wenig später lag ein rundes Schott
vor ihm, das einen Durchmesser von fast zwei Metern hatte. Unter
einer transparenten Klappe befand sich ein Druckschalter. Barness
betätigte ihn, und das Schott öffnete sich. Er sah die
beiden Kampfroboter, die regungslos unter ihm standen. Es waren
^einfache Maschinen mit klobigem und zweckmäßigem Äußeren.
Er ließ sich zu ihnen hinab und aktivierte sie, so wie der
Oberste Regent es ihm befohlen hatte.
„Ausgezeichnet", lobte Alhad Besk, als Barness sich von
den Robotern nach oben tragen ließ. „Alles weitere
erledigen die Roboter. Sorgen Sie dafür, daß Ihnen nicht
alle Mitarbeiter weglaufen. Wir wollen die Arbeit schließlich
so bald wie möglich fortsetzen."
9.
Ronald Tekener ahnte nicht, in welcher Situation sich Kennon
befand. Er arbeitete sich durch die verschiedenen
Sicherheitskontrollen in den Experimentalbereich der
Forschungsanstalt hinein. Mit den Kenntnissen, die er während
seiner langjährigen Ausbildung genossen hatte, gelang es ihm
immer wieder, Fallen aufzuspüren, in die ein anderer ahnungslos
hineingetappt wäre. Dennoch kam er zügig voran, und es
dauerte nicht lange, bis er vor der Tür des Hauptlaboratoriums
stand. Schriften wiesen darauf hin, daß es nur einem begrenzten
Kreis von Forschern erlaubt war, das Labor zu betreten. Und wiederum
stieß er auf mehrere Sicherheitseinrichtungen, die einen Alarm
auslösten,
falls ein Unbefugter sie passierte. Tekener schaltete sie ohne
große Mühe aus.
Die Tür glitt zur Seite, und der USO-Spezialist betrat einen
kreisförmigen Raum, in dem die Wissenschaftler des Obersten
Regenten zahlreiche Maschinen aufgebaut hatten, wie er sie vorher nie
gesehen hatte. Er wandte sich einem Computer zu, der seitlich neben
der Tür stand, und schaltete ihn ein. Er versuchte einige
Informationen abzurufen, von denen er wußte, daß sie in
dem Hauptcomputer gespeichert waren, an dem Kennon arbeitete.
Zufrieden stellte er danach fest, daß alle Informationen
gelöscht waren.
Danach wandte er sich einem Metallschlitten zu, der gegenüber
der Tür stand. Das Gerät lief auf zwei Schienen, die zu
einem gepanzerten Schott führten. Unschwer war zu erkennen, daß
das Versuchsobjekt des Projekts E auf diesem Schlitten durch das
Panzerschott in einen Tresorraum befördert worden war. Das
Format des Schlittens ließ darauf schließen, daß
die Waffe wenigstens zwanzig Meter lang und etwa acht Meter breit
war, also beachtliche Dimensionen hatte. Tekener zweifelte nicht
daran, daß sich die planetenvernichtende Bombe hinter diesem
Schott befand.
Er untersuchte das positronische Schloß des Schottes und
stellte enttäuscht fest, daß er es nicht öffnen
konnte. Ihm fehlten die Kenntnisse und der genialische Spürsinn
eines Sinclair Marout Kennon.
Kennon ließ sich fallen. Zwei sonnenhelle Energiestrahlen
zuckten über ihn hinweg. Er fühlte, wie in der entstehenden
Gluthitze seine Haare verbrannten.
Verzweifelt erkannte er, daß er seine Waffe nicht mehr
erreichen konnte. Der Roboter würde ihn abschließen,
sobald er versuchte, sich ihr zu nähern.
Aufallen vieren kroch er an einer Computerbank
entlang. Jetzt hoffte er nur noch, durch die Tür fliehen zu
können.
Wieder dachte er an den Überfall des Kampfroboters auf das
Internat. Er hörte den Schrei seines Freundes, und er spürte
die Gluthitze, in der dieser gestorben war.
Der Boden erzitterte unter seinen Füßen. Die
Erschütterungen zeigten Kennon an, daß der Roboter ihm
folgte.
Mit äußerster Kraftanstrengung kroch Kennon weiter. Er
hätte sich gern erhoben, um zu laufen, aber dazu war er nicht in
der Lage. Als er es versuchte, rutschten ihm die Füße weg.
Sie fühlten sich an, als sei alles Leben aus ihnen gewichen.
Er warf sich zur Seite, als er das Ende der Computerbank erreicht
hatte. Aus den Augenwinkeln sah er, daß der Roboter, am anderen
Ende der Bank
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