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PR TB 210 Das Rote Leuchten

PR TB 210 Das Rote Leuchten

Titel: PR TB 210 Das Rote Leuchten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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lebende Schicht, die ihn umgeben hatte, war am Kopf und an
der rechten Hüfte zerstört, dennoch erkannte der
USO-Spezialist, daß dieser Roboter den Diktator Alhad Besk
dargestellt hatte.
    Er fuhr zurück und preßte sich an die Schaltkonsole,
hinter der er sich verbarg.
    Die Vergangenheit hatte ihn eingeholt.
    Er sah den Roboter wieder vor sich, der in das Internat gekommen
war. Es war ein fast fertiggestellter Automat gewesen, der ebenfalls
mit einer lebenden Hülle versehen werden sollte. Doch nur seine
Hände und die Unterarme trugen Biomollplast, und auch an ihnen
war ein Teil der lebenden Masse bei den Schlägen der Maschine
gegen die Mauern der Anstalt zerquetscht worden.
    Kennon hörte die Schreie der kleinen Liv wieder, deren Beine
unter den Trümmern einer zusammengebrochenen Mauer eingeklemmt
waren. Er sah sie wieder vor sich, wie sie ihn angeblickt und um
Hilfe angefleht hatte.
    Er spürte, wie seine kindlichen Hände gegen die
Glasscheibe der Tür trommelten, die ihn von dem Raum trennte, in
dem Liv sich befand. Mit aller Macht hatte er versucht, das Glas zu
zertrümmern und die Tür zu öffnen. Doch er war zu
schwach gewesen, und er
    hatte zusehen müssen, wie der Roboter zurückgekehrt und
gegen die Wand angerannt war.
    Deutlich erinnerte er sich an die Kälte, die sich bis in sein
Innerstes gesenkt hatte, als die Schreie Livs unter den
herabstürzenden Trümmern verstummt waren.
    Ein Schatten fiel auf Kennon.
    Er blickte hoch.
    Kaum zwei Schritte neben ihm stand der Roboter, der aussah wie
Alhad Besk. Die Maschine wandte ihm den Rücken zu. Langsam
drehte sich der Kopf hin und her, als suche die fehlgesteuerte
Positronik nach einem Opfer.
    Kennon rutschte rückwärts über den Boden. Er
zitterte am ganzen Körper, und am liebsten hätte er laut
nach Ronald Tekener geschrieen. Doch er wußte, daß der
Kosmopsychologe weit entfernt war und ihn nicht hören konnte.
    Dann blieb der Kopf des Roboters ruckend stehen. Es schien, als
sei alles Leben in der Maschine erloschen. Doch Kennon wußte,
daß es nicht so war.
    Die Positronik war nach wie vor eingeschaltet, und sie war
gefährlich. Sie war außer Kontrolle geraten und handelte
nun nach einer Logik, die sich ihm verschloß.
    Das war es, was er an Robotern so haßte.
    Niemals ließ sich vorhersagen, wie sie handeln würden,
und ob die Positronik wirklich ganz in Ordnung war. Bei jedem
Lebewesen gab es eine Mimik, die ihm Aufschluß über die
Gedanken und die Emotionen seines Gegenübers gaben. Roboter
hatten so etwas nicht, und wenn sie es hatten, dann war es eine von
einer Positronik gesteuerte Mimik, die tatsächlich bedeutungslos
war.
    Auch jetzt konnte Kennon nicht vorausberechnen, was der Roboter
tun würde. Schon in der nächsten Sekunde konnte der Automat
herumfahren und sich auf
    ihn stürzen. Er konnte ihn angreifen und töten oder auch
völlig ignorieren.
    Der Verwachsene erinnerte sich wieder daran, wie Thore, der Bruder
von Liv, vor dem Roboter gestanden hatte, und er spürte die
Hitze wieder, die von einem Feuer in seinem Rücken ausgegangen
war. Ein von dem Roboter verursachter Kurzschluß war daran
schuld gewesen.
    Er kroch hinter einen Computer und blickte zu der Stelle, an der
der Roboter durch die Wand gebrochen war. Flammen loderten dort auf.
Es war ebenso, wie es in dem Internat gewesen war. Auch dieser
Roboter hatte einen Kurzschluß ausgelöst, aber dieses Mal
kauerte kein kleiner Junge auf dem Fußboden und blickte den
tobenden Roboter furchtsam an. Dennoch war es Kennon, als atme er den
ätzenden Rauch wieder ein, der damals aufgestiegen war. Er
glaubte, die Tränen zu spüren, die über seine Wangen
gelaufen waren. Das Krachen der Leitungen in der Wand erinnerte ihn
an die Explosion eines Schaltkastens im Internat. Ein
Kunststoffsplitter war ihm neben dem linken Auge ins Gesicht
gedrungen und hatte eine nervliche Veränderung bewirkt, die noch
heute schuld daran war, daß das Lid ständig zuckte, wenn
er erregt war.
    Kennon kroch über den Boden. Er kam der Waffe näher und
näher, obwohl es ihm vorkam, als sei sie unerreichbar für
ihn.
    Immer wieder blickte er zu dem Roboter hinüber, und plötzlich
schienen die Hände des Automaten zu explodieren. Sonnenhelle
Glutstrahlen schossen zwischen den Fingern hervor und schlugen in den
Hauptcomputer. Sie vernichteten die Positronik.
    Kennon kam es vor, als wolle ihn der Roboter verhöhnen. Welch
unendliche Mühe hatte er sich gegeben, die Positronik so zu
behandeln, daß kein Alarm

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