PR TB 211 Der Rauschgiftplanet
Besseres zu tun hast“, fiel ihm Brak
ins Wort. „Du mußt warten, bis sich die nächste
Gelegenheit bietet, nach Belenda zurückzukehren. Wenn dujetzt
aufbrächest, liefst du den Patrouillen der Organisation
geradewegs in die Hände.“ „Was?“
Langion Brak stand auf. Er bewegte sich vorsichtig, ohne Hast; die
Burangi hatten ihre altmodischen Pistolen in der Hand, und es lag ihm
nicht daran, sie zu falschen Schlüssen zu verleiten. Er trat auf
Pastor zu. Der Kahlköpfige starrte ihn unsicheren Blicks an.
Brak, um einen halben Kopf größer, legte ihm die Hände
auf die Schultern.
„Von allen Kreaturen sind Menschen wie du die
verabscheuungswürdigsten“, sagte er mit schwerer Stimme.
„Sie verdienen ihren Lebensunterhalt, indem sie anderen
Menschen Krankheit, Not und Verwirrung verkaufen. Ich weiß, du
hast die Möglichkeit, mich beseitigen zu lassen. Dieser Narr
Kasengi hält dich für einen großen Mann, der seinem
Volk helfen kann. Ich weiß aber auch, daß du in
Wirklichkeit nur ein kleiner Händler bist, der in ständiger
Furcht vor der Organsisation lebt und selbst in seinen Träumen
noch vor Angst zittert. Du hast den Burangi vorgemacht, daß du
ihnen aus der Not helfen kannst. In Wirklichkeit denkst du nur an
deinen eigenen Gewinn. Du wirst sie hintergehen, wie du andere
hintergangen hast. Ich bin hier, um das zu verhüten. Und um dem
ungesetzlichen Handel mit Metathen ein für allemal Einhalt zu
gebieten. Wenn du mich aus dem Weg schaffen läßt, dann
verspreche ich dir, daß du meinen Tod um höchstens eine
Woche überlebst. Ich stehe vor dir im Auftrag der GAVÖK.“
Pastor hatte die Arme sinken lassen. Sein Blick wanderte hilflos
zwischen Brak und Kasengi hin und her.
„Dieser Mann hat den Verstand verloren“, ächzte
er. „Am besten ist es...“
„Am besten ist es, wenn du dir anhörst, was er zu sagen
hat“, fiel ihm Kasengi ins Wort.
Pastors Schultern sanken herab. „Ja“, hauchte er,
„vielleicht ist es wirklich das beste.“
„Euer Plan taugt aus mehreren Gründen nichts“,
sagte Langion Brak.,.Der schwerstwiegende ist, daß euch die
Organisation nicht genug Zeit lassen wird. Ihr glaubt, in ein paar
Wochen soweit zu sein; aber wenn nicht alle Zeichen trügen, wird
die Organisation binnen zehn Tagen zuschlagen und dann Karsis für
immer den Rücken kehren.“
Sie hockten in engem Kreis auf dem Boden. Pastors Begleiter und
die Burangi standen abseits.
„Wie schon einmal zuvor“, sagte Kasengi, „frage
ich dich, woher du von unserem Plan wissen willst?“ „Ich
habe dir euren Anteil bereits erläutert“, antwortete Brak.
„Seit heute weiß ich, welche Rolle Pastor und seine Leute
dabei spielen sollen. Die Burangi verweigern der Organisation die
Lieferung weiterer Matecumbe-Blätter. Die Organisation geht
darauf zur Offensive über. Während die Burangi die
Streitkräfte der Organisation im Hochland binden, soll Pastor
die Dinge unten in Belenda unter Kontrolle bekommen. Der Erfolg des
Planes hängt davon ab, daß die Burangi und Pastors Gruppe
ständig miteinander in Verbindung stehen. Daher habt ihr heute
nacht von Pastor im Austausch für eine Ladung Matecumbe eine
Reihe von Sende- und Empfangsgeräten erhalten. Ich weiß
davon. Ich habe angeblich einen der Verstärker beim Ausladen
verloren.“
Pastors Begleiter bewegte sich unruhig. „Das ist nicht
wahr!“ begehrte der Kahlköpfige auf. „Doch, es
ist wahr“, sagte Kasengi. „Es hat keinen Zweck, es
abzustreiten.“
„Wenn du wissen willst, was du von deinem Partner zu halten
hast“, fUhr Brak fort, zu Kasengi gewandt, „dann sag mir,
wieviel Funkgeräte du von ihm für deine Ladung Matecumbe
erhieltest.“
„Das spielt hier keine Rolle!“ protestierte Pastor
sofort. „Es sind genug Geräte, das ist alles, worauf wir
zu achten haben.“
Kasengis Blick ging zwischen Brak und Pastor hin und her. Er
wußte, was er von der Angelegenheit zu halten hatte. Pastors
Protest war zu rasch und zu lautstark gewesen.
„Selbst wenn die Organisation euch genügend Zeit
ließe“, sagte Brak, „hättet ihr noch immer
nichts gewonnen. Die Organisation kann vermutlich drei Viertel ihrer
Streitkräfte ins Hochland schicken und behält in Belenda
noch immer genug übrig, um mit Pastor und seinen Leuten im
Handumdrehen fertig zu werden. Ist das nicht so, Pastor?“
Der Kahlköpfige holte tief Luft. „Das Verhältnis
wäre ungünstig gewesen“, gab er zu, „aber nicht
unmöglich.“
„Du weißt so gut wie ich,
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