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PR TB 212 Expedition Der Todgeweihten

PR TB 212 Expedition Der Todgeweihten

Titel: PR TB 212 Expedition Der Todgeweihten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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in
einem Muster, das Kamee an ein Mosaik erinnert hatte.
    ,,,Ich gehe eine Wette ein", sagte Shaktar trocken. ,,Dort
gibt es eine Treppe, die in den Boden hineinführt."
    Sehr vorsichtig trat er näher an das Loch heran. Es maß
dreißig Meter im Durchmesser. Shaktar nickte.
    „Recht behalten", sagte er. ,,Es gibt eine Treppe, die
hinabführt."
    Kamee trat sehr behutsam näher. Sie fürchtete, der Boden
könnte glatt sein, und wenn sie einmal ausrutschte... Sie malte
das Bild nicht bis zu Ende.
    Das Loch führte tiefhinab in den Untergrund. Auffällig
waren die geraden, lotrechten Wände. Kristalle saßen in
den Wänden und schufen die verwirrenden Reflexe. Deutlich zu
erkennen waren auch die Stufen der gewendelten Treppe.
    „Warten hat keinen Sinn", sagte Cavus. „Folgt
mir."
    Die oberste Stufe war bald gefunden. Kamee schritt unmittelbar
hinter Cavus hinab. Die Wände waren kalt und glatt, sie wirkten
wie poliert. Sogar die glitzernden Kristalle waren völlig in die
glatte Oberfläche eingebettet.
    Aus der Tiefe klang den Terranern ein leiser Ton entgegen, ein
fernes Brausen.
    „Wasser?" rätselte Kamee.
    ,,Wir werden es erleben", versetzte Shaktar.
    Sie trugen keine Fackeln. Das sanfte bleiche Licht, das aus der
Kuppel strahlte, erhellte den Weg, so tiefhinab er auch führte.
Zwar schien der Schacht endlos, aber dort, wo Kamee stand, gab es
immer genügend Licht, jede Stufe erkennen zu lassen.
    Seltsam war, daß oberhalb des jeweiligen Standorts das
Glitzerlicht der Kristalle verschwand. Nur der Glanz der Kuppel
blieb. Er wurde aber allmählich kleiner, und nach einer Stunde
angestrengten Kletterns sah die Kuppel aus wie ein besonders heller,
gleichmäßig scheinender Stern.
    ,,Hier geht es sehr geheimnisvoll zu"', murmelte Yigael
Freyt. Er hatte sich einen Bart wachsen lassen, und wenn er sich
gewohnheitsmäßig über das Kinn strich, gaben die
Stoppeln ein hörbares Kratzen. ,,Ich wüßte gerne,
nach welchen physikalischen Gesetzmäßigkeiten dieses
Leuchten erzeugt wird."
    ,,Das interessiert mich nicht", knurrte Shaktar. ,,Mir reicht
die bloße Tatsache. Kann einer von euch den Boden des Schachtes
sehen?"
    Einer nach dem anderen sah an der Treppe entlang in die Tiefe. Es
gab kein Ende zu sehen. Das Geräusch war lauter geworden.
    „Wartet und seid sehr leise", bestimmte Cavus. Er holte
aus seiner Traglast ein Stück Fleisch hervor, hielt es über
den Rand der Treppe hinaus und ließ es fallen. Kamee hielt den
Atem an. Sekundenlang war nichts zu hören, dann gab es ein kaum
hörbares Geräusch, und wenig später verstärkte
sich das Brausen.
    Im Schein des Kuppellichts sah Kamee, daß Shaktar zufrieden
grinste. Offenbar war das Experiment zu seiner Zufriedenheit
ausgefallen.
    „Also gibt es einen Boden", stellte Cavus fest. „Und
es sollte nicht mehr sehr lange dauern, bis wir ihn erreicht haben."
    Sie setzten den Abstieg fort.
    Es war ein beklemmendes Gefühl, immer tiefer in den Boden
hinabzuklettern und dabei zu wissen, daß es
    keinerjemals geschafft hatte, den Rückweg anzutreten.
Unwillkürlich suchte Kamee auf dem Boden nach den Spuren der
Menschen, die vor ihr hinabgestiegen waren in diesen Schacht.
    Sie suchte nach den Requisiten des Grauens, nach Knochen und
weißen Schädeln. Nichts dergleichen fand sich.
    „Langsam", raunte Cavus. ,,Und leise."
    Auf Zehenspitzen legten sie die letzten Meter zurück. Der
Schacht erweiterte sich. Die Treppe standjetzt frei im Raum, man
konnte es fühlen. Rechts und links war nur Luft, ein
grauenvolles Gefühl, fand Kamee.
    Dann wurde es heller. Der Schein schien aus dem Fels selbst zu
kommen, ein fahles Leuchten, das die Gesichter der Menschen zu
seltsamen Fratzen verzeichnete.
    Je tiefer die Terraner stiegen, um so heller wurde es. Dann kam
der Boden in Sicht. Massiver Fels, glatt und. eben. Er war vonjener
seltsamen Kristallsorte durchwachsen, die auch den Schacht
ausgekleidet hatte.
    Kamee spürte, wie ihr Mund trocken wurde. Wo war sie nun, die
Gefahr, die unüberwindlich war, der die anderen alle erlegen
waren? Was gab es in diesem Felsendom, das jeden daran hinderte, ans
Tageslicht zurückzukehren?
    Jetzt war das Geräusch genau zu hören. Es klang wie das
Murmeln unzähliger Stimmen, ein stetiges Raunen und Flüstern.
Der Laut kam aus allen Richtungen gleichzeitig.
    „Langsam bekomme ich es mit der Angst zu tun", sagte
Shaktar' und seine Stimme verriet die Ernsthaftigkeit seiner Aussage.
,,Was ist das für ein Ort?"
    ,,Ich nehme an, dies ist der Abgrund

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