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PR TB 212 Expedition Der Todgeweihten

PR TB 212 Expedition Der Todgeweihten

Titel: PR TB 212 Expedition Der Todgeweihten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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einem
schwärzlichen Gestein bestanden, das von innen gelblich glühte
- ein Anblick, der furchtsamen Gemütern leicht Alpdrücken
bereiten konnte.
    Erstaunlich war vor allem, wie unglaublich glatt und eben der
Boden war. Als hätten Hunderttausende ihn glattgeschliffen, so
wirkte der Fels. Fast glaubte Kamee, die Spuren der Schleifarbeiten
sehen zu können, dann aber schalt sie sich selbst eine Närrin
- in dem unsicheren Licht waren ohnehin keine richtigen optischen
Informationen zu gewinnen.
    Der Tempel schien lichtjahreweit entfernt zu sein. Mitjedem
Schritt wurde der Sack schwerer und schwerer, und die Shakootees
kamen nicht auf die Idee, sich wie Kavaliere zu betragen und Kamee
wenigstens einen Teil ihrer Last abzunehmen.
    Auf halbem Weg legte die Gruppe noch einmal eine Pause ein. Es war
inzwischen dunkel geworden, der Mond kroch langsam am Himmel empor.
Kamee wunderte sich darüber, daß die Shakootees keinerlei
Protest erheben, als die Terraner sich plötzlich auf dem Boden
niederließen und erst einmal die Beine ausstreckten. Kamee sah
mit Befriedigung zu, wie gut das Trockenfleisch und die dünnen
Brote ihren Freunden schmeckten - immerhin bedeutete jeder Bissen,
den die anderen verzehrten, daß sie entsprechend weniger zu
schleppen hatte. Danach ging es weiter.
    Der Mond stand hoch am Nachthimmel als das Gebäude endlich
erreicht war. Ein kreisrunder Tempel, etwa einhundert Meter
durchmessend, die Spitze der Kuppel mochte dreißig Meter in die
Höhe ragen. Ein doppelter Kranz von Säulen umgab den
düsteren Bau. Nichts rührte sich. Es gab keinen Baum, es
gab keinen Strauch in der Nähe, und das sonst immer hörbare
Geräusch emsiger Insekten war in der Nähe des Tempels
verstummt. Es schien, als halte hier alles den Atem an.
    Kamee sah ihren Nachbarn an, einen der Shakootee's. Die Blüte
des Mannes war geschlossen. Kamee fiel in diesem Augenblick auf, daß
im Dunkel die Blüten und der Tempel starke Ähnlichkeit
hatten - beide waren dunkel und leuchteten von innen heraus.
    Der Shakootee streckte die Hand aus. Was er sagte, blieb Kamee
unverständlich, aber sie verstand den Sinn. Die Terraner sollten
den Tempel betreten.
    Kamee schluckte. Sie erinnerte sich daran, daß dies eine
Reise ohne Wiederkehr war. War es jetzt soweit?
    Sie blieb wie versteinert stehen, als der Shakootee neben ihr
plötzlich die Hände ausstreckte, ihr Gesicht in beide Hände
nahm und ihr sanft die Stirn küßte. Noch während sie
die Augen weit aufriß, huschte der Soldat davon und verschwand
im Dunkel der Nacht.
    Kamee verstand nun gar nichts mehr. Sie bekam in das Verhalten der
Shakootees keinerlei Logik hineininterpretiert. Was diese seltsamen
Leute taten, war offenkundig in sieh selbst widersprüchlich.
    Denn eines war Kamee in dem Bruchteil einer Sekunde klar geworden
- die Shakootees haßten die Terraner nicht. Mochten sie auch
sämtliche Terraner des Planeten zum Tode verdammt haben - sie
haßten sie nicht. Das klang seltsam, vielleicht verrückt,
aber es stimmte. „Worauf warten wir?" fragte Kamee. In
einer heißen Welle stieg die Angst in ihr auf. „Bringen
wir es hinter uns."
    Im Mondlicht konnte sie sehen, wie Cavus sie ansah. Er lächelte.
    „Todesmutig?"
    Kamee zuckte mit den Schultern. Sie hatte Angst, das stand außer
Zweifel. Aber sie war auch bis zum Bersten gefüllt mit
Neugierde. Sie wollte wissen, was es mit dem Tempel auf sich hatte,
mit den Shakootees -selbst wenn sie das Lüften dieses
Geheimnisses in akute Lebensgefahr brachte.
    „Also?“
    Kamee unterdrückte ein Lächeln. Daß ausgerechnet
sie es war, die eine solche Entscheidung vorantrieb - vor Wochen
hätte sie dergleichen für ausgeschlossen gehalten.
    Kamee machte die entscheidenden Schritte. Sie trat die vier Stufen
hinauf, durchquerte die Säulenreihe und trat in das Innere des
runden Tempels.
    Von oben strahlte weiches Mondlicht auf sie herab. Auf
geheimnisvolle Weise wurde das Licht des Mondes von der schwarzen
Kuppel gesammelt und verstärkt. Auch das Licht der Säulenreihen
fiel hauptsächlich in den Innenraum.
    Der Raum war leer.
    „Nichts", sagte Shaktar enttäuscht. „Alles
leer."
    ,,Ganz besonders leer", stellte Cavus fest. ,,Es gibt nämlich
ein Loch im Boden, ein recht großes sogar."
    Tatsächlich entdeckte Kamee in diesem Augenblick daß
das, was sie für ein Mosaik gehalten hatte, in Wirklichkeit ein
Schacht war, der senkrecht in den Boden hineinführte. Aus dem
Hohlraum wurde in zahlreichen Reflexen Licht zurückgeworfen -

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