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PR TB 214 Kosmischer Grenzfall

PR TB 214 Kosmischer Grenzfall

Titel: PR TB 214 Kosmischer Grenzfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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aneinander
vorbeigeredet hatten, obwohl die Bereitschaft zur Verständigung
auf beiden Seiten nicht besser hätte sein können. Ich hatte
das Gefühl, daß dies gerade von Walty, Pilgram und Zemba
bestens demonstriert wurde.
    Während die Klacktoner im Stützpunkt verschwanden, um
den Psychoschuler zu holen, erschien Otto auf der Lichtung. Die
Vespaer wandten dem Pelzwesen sofort ihre Aufmerksamkeit zu. Dabei
verfielen sie wieder in jene geduckte Haltung, die an
Sprungbereitschaft erinnerte, wie sie sie anfangs auch uns gegenüber
eingenommen hatten. Und wie bei uns verfielen sie auch angesichts
Ottos in Bewegungslosigkeit - ihre Körper erstarrten förmlich.
    “Interessant", stellte Pilgram fest. “Diese
Reglosigkeit scheint zu einer Art Begrüßungsritual zu
gehören. Ich würde es einem Urinstinkt zuschreiben, der
ihnen aus den primitivsten Anfängen erhalten geblieben ist.
Früher war das gewiß eine Art Totstellen allem Fremden
gegenüber. Auch heute noch signalisiert diese Haltung Vorsicht
allem Neuen gegenüber, bedeutet aber gleichzeitig auch
Verehrung."
    “Wo warst du denn die ganze Zeit, Otto?" beschwerte
sich Walty bei dem Pelzwesen. “Du hättest uns mit deinem
Twilz bei der Kontaktaufnahme über die Anfangsschwierigkeiten
hinweghelfen können."
    “Ich leide immer noch unter den Nachwirkungen des Nektars",
erwiderte Otto. “Ich habe euch beobachtet und auch ohne meinen
Twilz erkannt, daß ihr so nicht weit
    kommen werdet. Mit dem Psychoschuler erreicht ihr gar nichts."
    “Ich bin auch skeptisch ...", begann Walty, aber
Pilgram schnitt ihm das Wort ab. “Und wieso nicht?" fragte
er feindselig.
    “Die Vespaer wollen zwar lernen und umfassendes Wissen
erlangen", antwortete Otto. “Aber dieses wollen sie sich
selbst erarbeiten. Außerdem wird es sie wohl kaum
interessieren, was die Speicherprogramme des Hypnoschulers enthalten.
Habt ihr denn nicht gemerkt, daß sie euch - uns alle -
erforschen wollen? Es ist ihr Bestreben, uns verstehen zu lernen, wie
wir sie zu verstehen versuchen. Ist es nicht so, Zemba?"
    Der Vespaer rührte sich noch immer nicht. Offenbar hatte er
die neuen Eindrücke, die ihm durch Ottos Auftauchen vermittelt
wurden, noch nicht genügend verarbeitet, um sich rühren zu
können. Oder aber, wenn man sich an Pilgrams Interpretation
hielt, die mirjedoch als zu konstruiert erschien, das
Begrüßungsritual war noch nicht abgeschlossen.
    “Laiengewäsch", sagte Pilgram abfällig zu
Otto. Seine Miene erhellte sich jedoch sofort, als die Klacktoner mit
einem tonnenschweren Gerät im Ausgang des Stützpunkts
erschienen. Sie hatten den Hypnoschuler auf eine Antigrav-Plattform
geladen, so daß er einen Meter über dem Boden schwebte.
Pilgram sagte selbstgefällig: “Jetzt werde ich gleich die
Richtigkeit meiner Theorie in der Praxis beweisen können...
Nanu?"
    Sein überraschter Ausruf galt den Lamaronern, die plötzlich
aus ihrer Starre erwachten und in wilder Panik davonstoben. Dabei
ließen sie ihre verkrümmten Flügel aufgeregt
schwirren, gaben aber sonst keinen Laut von sich. Sekunden später
waren sie im Dschungel verschwunden.
    “Was ist denn auf einmal in diese Wilden gefahren?"
wunderte sich Pilgram. “Abgesehen davon, daß die Vespaer
alles andere als Wilde sind, müßten Sie sich die Antwort
selbst geben können", sagte Otto. “Erinnern Sie sich,
daß Fürst Lavord die unerklärliche Angst der
Lamaroner vor allem, was fliegt oder fährt, erwähnte."
“Otto hat recht", sagte Walty bekümmert. “Der
Anblick des schwebenden Psychoschulers muß sie verjagt haben."
    “Ist das nicht ein Zeichen ihrer Primitivität?"
sagte Pilgram. “Aber ich bin sicher, daß sie ihre Furcht
langsam abbauen werden und zurückkommen. Bis dahin steht der
Psychoschuler auf seinem Platz und wird seine Schrecken für die
Lamaroner verloren haben." Walty wollte etwas einwenden, aber
Pilgram ließ ihn nicht zu Wort kommen und fuhr mit erhobener
Stimme fort: “Als wissenschaftlicher Leiter dieses Unternehmens
bestehe ich auf der Durchführung dieses Experiments. Die
Lamaroner wollen Wissen, und sie sollen es von uns bekommen. Als
Gegenleistung verlangen wir die Schürfrechte auf ihrer Welt. So
und nur so wird das Handelsabkommen zustande kommen."
    Das Funksprechgerät schlug an, und ich meldete mich. Es war
Annemy, die sich nicht weiter über den Funkausfall wunderte. Sie
lieferte mir auch sofort die Erklärung:
    “Fürst Lavord sagt, daß solche Phänomene auf
Lamarone an der Tagesordnung sind.

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