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PR TB 217 Das Mittelmeer Inferno

PR TB 217 Das Mittelmeer Inferno

Titel: PR TB 217 Das Mittelmeer Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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für ein paar Tage.
Wir haben eine Botschaft für sie, die über das Leben von
Tausenden entscheidet."
    „Die Ariadne lädt euch ein. Aber eure Waffen müßt
ihr beim Schiff lassen. Niemand darf bewaffnet ihren Palast
betreten."
    „Es gibt keine Ausnahme von dieser Regel?"
    „Nein."
    Zwei schlanke Kriegsschiffe mit dem Zeichen des Minoos lagen im
Wasser. Überall entlang des Weges hinauf zu den Hügeln
sahen wir, daß Stronghyle tatsächlich eine Ausnahme zu
sein schien: es herrschten größere Sauberkeit, die Gebäude
waren mit mehr Umsicht errichtet, und sie schienen mit Maßen
erdbebensicher zu sein, denn der Fachwerkbau fing sicherlich Erdstöße
ab. Die Menschen waren gut genährt, selbst die Sklaven und
Leibeigenen sahen weder geprügelt noch vernachlässigt aus.
Felder, abgeerntet oder noch nicht, wechselten mit Hainen aus Eichen,
Zypressen und Palmen ab. Wir sahen Ziegenherden und Schafherden,
fleckfarbige Rinder, schwer beladene Esel und silberblättrige
Olivenbäume. Wir kamen an Töpfereien vorbei, in denen
hauchdünne Gefäße auf der schnelldrehenden
Töpferscheibe hergestellt wurden. Ab und zu entdeckten wir die
Gußformen für Lanzenspitzen, Pfeilspitzen und Schwerter,
auch für Haushaltsgeräte. Unzählige Geräte waren
aus geschliffenem Obsidian, dem typischen Vulkangestein. Der breite
Weg wand sich, mefst im Schatten alter Bäume, hügelan bis
zu einem Punkt, an dem man einen bezaubernden Ausblick über fast
vier Fünftel des gesamten Panoramas hatte.
    Hier stand der Palast.
    Ein einfaches Gebäude aus Steinsockel, Fachwerk, Lehmziegeln
und Bimssteinbrocken, mit zahllosen geschnitzten Säulen, kleinen
Fenstern und schmalen, hohen Pforten. Die Umgebung des Hauses, welkes
Gras, Oliven und stark riechende Sträucher, atmete Ruhe und
Frieden aus. Dünner Rauch erhob sich aus drei kantigen Kaminen.
Entlang vieler Mauern standen fast mannsgroße Vorratskrüge,
die Korn, Olivenöl oder eingesalzenen Fisch enthalten mochten.
Unsere Führer blieben ehrfurchtsvoll vor dem Haupteingang stehen
und warteten. Ununterbrochen hatten wir, die Männer der CHARIS,
uns auf die Besonderheiten dieser Insel aufmerksam gemacht. Mehrmals
waren wir erschrocken; unter unseren Füßen schien, fast
unmerklich, der Boden zu zittern. Später begriffen wir, daß
es nicht ein Ausbruch des kleinen Vulkans war, sondern eine ständige
Unruhe der gesamten Inselmasse. Furcht aber schienen die Menschen
Stronghyles nicht einen Augenblick lang zu kennen.
    Zwei junge Sklavinnen zogen einen mehrfachen Vorhang aus schwerer,
mit Lederschnüren durchwobenen Wolle auseinander. Zeichen des
Stierkopfes und der Doppelaxt waren eingestickt oder aufgenäht.
Eine Frau, kaum jünger als fünfzig Herbste, kam blinzelnd
ins
    Freie.
    Sie eröffnete das Gespräch, indem sie mit einer
überraschend wohlklingenden, dunklen Stimme sagte:
    „Charis, die Frau mit der dunklen Haut, hat euch
angekündigt. Seid willkommen. Ihr müßt mir alles
erzählen von dem Spruch des Orakels, von euren Reisen, vom Kampf
mit dem weißen Schiff und vom Tag, an dem das Unheil
hereinbricht."
    „Aus diesem Grund sind wir hier, Herrin", sagte ich.
„Aber wir sind rund dreißig Männer!" „Die
Räume für euch, das Essen und die Dienerinnen sind bereit.
Im Herbst gibt es wenige Besucher, und so werden wir Zeit für
ein gutes Gespräch haben."
    Eine merkwürdige Welt nahm uns auf. Dunkle Räume,
erhellt von zahllosen Öllampen, trugen den Geruch von
Generationen in sich. Anjeder denkbaren Stelle befanden sich Statuen
einer Göttin, die offensichtlich für jeden Aspekt der Natur
galt. Breite, gebärfreudige Hüften, unförmige Brüste,
dekoriert mit den Symbolen von Vogeleiern, von Weinlaub, Schlangen
und Fische in den Händen, hergestellt aus Holz, aus Bronze
gegossen, aus Ton geformt, mit wertvollen Metallen verziert - es
mochten im gesamten Palast Hunderte sein. Wir wurden in einem höher
gelegenen Gästeflügel untergebracht, und der Mittelteil des
Hauses mit zwei riesigen Herden war sowohl ein Versammlungssaal als
auch das Heiligtum selbst. Die Ariadne saß dort auf einem
Thron, der aus Stein gemeißelt war; die Armlehnen glichen
ägyptischen Sphingen, der Rückenteil war ausgebildet als
stilisierter Stierkopf mit einem mächtigen Gehörn.
    Nach Anbruch der Dunkelheit fanden sich etwa hundert Menschen in
diesem Saal. Der Boden aus festgestampftem Lehm dünstete den
Geruch des schweren Weines aus, der als Trankopfer aus großen
rhytons ausgeschüttet wurde. Tiefrot

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