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PR TB 217 Das Mittelmeer Inferno

PR TB 217 Das Mittelmeer Inferno

Titel: PR TB 217 Das Mittelmeer Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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befiehlt dir, die Menschen zu
retten. Denn was wären die Götter ohne uns Menschen? So
wenig wie ein König ohne Untergebene und Gefolge, noch weniger
als ein Schiff ohne Wasser."
    Sie funkelte mich an. Keines der Worte war ihr entgangen, und noch
viel weniger deren Bedeutung.
    „Ich fürchte, Atlan", sagte sie bedächtig,
„du hast etwas gesagt, was mich traf wie ein Pfeilschuß.
Für mich ist es unbequem, daß ein Fremder mit einem
prächtigen Schiff und einer ausgesuchten Mannschaft von Keftiu
kommt und mir Wahrheiten ins Gesicht schleudert, die ich selbst hätte
erkennen müssen."
    „Ich habe nichts geschleudert, weder Pfeile noch Worte",
sagte ich. „Trotzdem bemerke ich, daß du darüber
nachdenkst. Möge die Göttin deine Einsicht weiterhin
unterstützen."
    Ich bemühte mich, ehrerbietig zu erscheinen, als ich mich
verbeugte und zu meinen Freunden ins Halbdunkel zurückschritt.

5.
    „Stronghyle, Atlantis, Thera oder Santorin sind nur vier
Namen einer einzigen Insel", stöhnte Scarron Eymundsson
auf. „Diese Insel, das weiß sogar ich, wurde etwa im Jahr
1500 vor der Zeitenwende durch einen gigantischen Vulkanausbruch
vernichtet. Und mit ihr alles Leben auf dieser Insel und in weitem
Umkreis."
    Während Atlans Freundin den regungslosen Körper des
Arkoniden betrachtete, der im Tank der Überlebensstation auf Gäa
lag, sagte Cyr Aescunnar, derjunge Geschichtswissenschaftler, hart:
    „Ich fürchte nicht um Atlans Leben."
    „Sondern?" flüsterte der Ara, der alle Erzählungen
und Berichte des besinnungslosen Arkoniden mit angehört hatte,
von ihnen ebenso fasziniert war wie jeder andere.
    „Um seinen Verstand!" schrie Cyr. „Sein Geist
verwirrt sich! Habt ihr es nicht begriffen?" „Nein. Was?"
    Cyr stöhnte auf wie ein verwundetes Tier. Er zwang sich mit
aller Kraft zur Ruhe und stieß bruchstückhaft hervor:
    „Habt ihr es nicht gehört? Er fragte den Seefahrer, ob
er die Sage von Odysseus kenne, den Bericht eines der größten,
zumindest teilweise legendären Helden der Zeit der trojanischen
Kriege in Griechenland? Mindestens siebeneinhalb Jahrhunderte lagen
zwischen Stronghyle und Odysseus! Aber Odysseus war ,später' als
Stronghyle."
    Die Zuhörer versuchten, die Rechnung des Historikers
nachzuvollziehen. Atlan hatte vor einigen Stunden in seinem
beklagenswerten Zustand berichtet, daß er im Jahr 1500 von
einem Mann gesprochen hatte, der erst im Jahr 800 oder 700 vor der
Zeitenwende gelebt hatte. „Abgesehen davon, daß er den
Seemann verwirrt hat, was ohne Bedeutung ist, hat er die damalige und
    die heutige Wirklichkeit vermischt, durcheinandergebracht, ihrer
Gesetzmäßigkeiten entkleidet. Wir haben es gemerkt! Ich
merkte es. Aber er sprang sozusagen aus seiner Geschichte heraus!"
    „Ich verstehe", murmelte der Arzt. „Er hatte ein
Erlebnis mit Odysseus. Uns versuchte er klarzumachen, daß er
etwas erlebt hatte, was er noch gar nicht hätte erleben können.
Versteht ihr denn nicht? Es wäre so, als würde ich euch
fragen, was euch bei der Evakuierung von Gäa aufgefallen ist.
Sie wird vielleicht niemals stattfinden oder erst in sehr vielen
Jahren!"
    Scarron senkte den Kopf.
    „Ich habe begriffen", sagte sie. „Ich mache mir
dieselben Sorgen wie du, Cyr! Ist dir noch etwas aufgefallen? In
Atlans Bericht?"
    Aescunnar schüttelte stumm den Kopf.
    Die Serie von Berichten, die der verbrannte Arkonide teils
flüsternd, teils stockend oder gepreßt, aber immer in
allen wichtigen Einzelheiten gesprochen hatte, war lang und
ausführlich gewesen. Das Abenteuer mit den Spielern und den
Parasiten in Ägypten - oder Khem -, die entscheidenden Kämpfe,
die zur Vertreibung der Heka Chasut führten, dies war die letzte
Erzählung gewesen. Sie erinnerten sich genau daran, denn sie
hatten dafür gesorgt, daß die Bänder kopiert und der
Text nicht nur niedergeschrieben, sondern vervielfältigt und
versteckt worden war. Jeder von ihnen fürchtete das Versprechen
von ES: alle Erinnerungen sämtlicher Menschen, die je von diesen
Erlebnissen erfahren würden, sollten ausgelöscht werden,
ebenso wie es mitjenen des beklagenswerten Arkoniden geschehen war."
    „Bisher sind, so ich das beurteilen kann, keinerlei
gleichartige Fehler aufgetreten. Ich weiß nicht, was ich davon
halten soll", sagte der, Historiker mehr zu sich selbst als zu
den Freunden. Sie alle waren Teilnehmer
    dieses rasenden Irrsinnsflugs gewesen, mit dem sie den „brennenden
Arkoniden" hatten retten wollen.
    „Halte es seinem gequälten

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