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PR TB 219 Bote Des Unsterblichen

PR TB 219 Bote Des Unsterblichen

Titel: PR TB 219 Bote Des Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Ahnung, woher du kommst. Ich weiß
nicht, ob ich dich für einen Freibeuter halten soll oder nicht.
Wahrscheinlich nicht. Aber was Murcons Schicksal anbelangt, gibt es
nach meiner Ansicht nur zwei Möglichkeiten: Entweder er ist tot,
oder er hält sich irgendwo in den Tiefen der Burg versteckt. Im
ersteren Fall braucht er keine Spione mehr, und im letzteren verfügt
er über andere, bessere Methoden, um sich darüber zu
informieren, was in der Höhe vorgeht. Murcons Spion bist du also
sicherlich nicht. Mich interessiert an dir nur eines: dein
technisches Wissen. Du behauptest, du seist dort unten auf
Wissensschätze gestoßen, wie wir sie uns in unseren
kühnsten Träumen nicht ausmalen können. So hat Irica
es mir berichtet. Wenn du Murcons Technik wirklich verstehst, wirst
du uns helfen können.“
    Er hielt inne. Seine letzten Worte schwebten noch in der Luft, und
es war HorsTanathor, als hätte da noch ein weiterer Satz gesagt
werden müssen, den Zaphoor jedoch im letzten Augenblick
verschluckt hatte.
    „Und wenn nicht?“ fragte er.
    „Dann soll Erequoth mit dir verfahren, wie er es
ursprünglich vorhatte“, erwiderte der Alte trocken.
    Die Fläche war gigantisch. Im Schein greller Sonnenlampen
erstreckte sie sich kilometerweit bis zu dem scharf gezeichneten
Rand, hinter dem abrupt das Weltall begann. Im Geist sah
Hors-Tanathor mächtige Raumschiffe hier vor Anker liegen
-damals, als der Mächtige Murcon noch Herr dieser Burg war.
    Er legte den Kopf in den Nacken und blickte in die Höhe. Ein
Schauder lief ihm über den Rücken, als er in hundertzwanzig
Metern Höhe die Kante der Plattform sah, auf der er vor wenigen
Stunden gestanden hatte. Der junge Mann an seiner Seite schien seine
Gedanken zu erraten.
    „Erequoth zum Feind zu haben, ist kein beneidenswertes
Schicksal“, sagte er.
    Hors-Tanathor musterte ihn aufmerksam. Nerquin war schlank und
hochgewachsen. Er trug graue Arbeitskleidung die auf Zweckmäßigkeit
abgestimmt war. Nerquin war der Anführer der Techniker-Gruppe,
die sich mit Murcons technischem Nachlaß beschäftigte. Der
alte Zaphoor hatte Irica beauftragt, Hors-Tanathor zur großen
Plattform zu bringen, die den Technikern als Labor und Werkstatt
diente. Irica hatte ihn Nerquin vorgestellt und sich sodann
zurückgezogen. Hors-Tanathor wußte, was von ihm erwartet
wurde. Er sollte sein technisches Wissen unter Beweis stellen.
    „Ich gebe Erequoth keinen Anlaß, mein Feind zu sein“,
antwortete er.
    Nerquin schüttelte den Kopf und lächelte. Sein Lächeln
war schief und voller Zynismus. „Erequoth braucht keinen Anlaß.
Sein Vater hat dich ihm abgenommen und ihn bloßgestellt. Du
hast ihn Ansehen gekostet. Nimm dich vor ihm in acht!“
    Hors-Tanathor machte eine wegwerfende Geste. „Wir wollen uns
an die Arbeit machen“, schlug er vor, und sein Blick wanderte
unwillkürlich in die Richtung, in der Irica verschwunden war,
nachdem sie ihn Nerquin vorgestellt hatte. Er fragte sich, ob dem
Unsterblichen bei der Formulierung seines Boten ein Fehler
unterlaufen sein mochte. Gewiß hatte er ihn als Menschen aus
Fleisch und Blut erschaffen wollen; aber um seines Auftrags und der
höheren Effizienz willen hätte er eigentlich gewisse
menschliche Regungen unterdrücken müssen. Sie lenkten ab
und hinderten HorsTanathor daran, sich seiner Aufgabe mit der
größtmöglichen Konzentration zu widmen.
    Aber wie dem auch sein mochte, die Regungen waren nicht
unterdrückt worden, und der Bote des Unsterblichen spürte,
wie sein Herz hastiger zu pochen begann, wenn er
    an Irica dachte. Er war nur mit halbem Ohr bei der Sache, als
Nerquin sagte: „Unser eigentliches Problem ist die Datenfülle.“
    Hors-Tanathor fuhr herum. „Sagtest du Datenfülle?“
    „Ja.“ Ein fast unmerkliches Lächeln spielte um
Nerquins Lippen, als errate er die Gedanken des Fremden. „Wir
haben zuviel Daten. Wir wissen nicht, welche davon wichtig sind und
welche nicht. Vielleicht kannst du uns dabei helfen.“
    Im Hintergrund der großen Plattform, wo Felswand und
Gebäudefundamente senkrecht in die Höhe ragten, waren
etliche Räume für Meß- und Experimentierzwecke
angelegt worden. Die meisten standen zur Plattform heraus offen, und
man sah Nerquins Techniker mit vielerlei verschiedenen Tätigkeiten
beschäftigt. Nerquin führte Hors-Tanathor auf eine Tür
aus rötlich schimmerndem Stahl zu. Jenseits der Tür befand
sich ein ausgedehnter, hell erleuchteter Raum, der mit Sichtgeräten
und Dutzenden von Gestellen

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