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PR TB 221 Findelkinder Der Galaxis

PR TB 221 Findelkinder Der Galaxis

Titel: PR TB 221 Findelkinder Der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Handbreit über dem dämmrigen Horizont stand.
    Es war nicht mehr viel Zeit, das spürten alle Anwesenden. Sie
wußten aber, daß Polterian diese Zeit reichen würde.
    »Unsere Versuche, einen Ausweg aus der hoffnungslosen Lage
zu finden, sind unser Trost. Wir müssen jedoch bekennen, daß
wir keinen Schritt weiter gekommen sind. Der Rückschritt unseres
Volkes hingegen dauert unvermindert an. Das Ende scheint nah, aber es
gibt noch Hoffnung.«
    Die anderen Xisrapen schwiegen. Sie taten dies nicht nur, weil es
ihre Pflicht war. Es hätte auch keinen Sinn gehabt, etwas gegen
Polterians Worte einzuwenden, obgleich alle wußten, daß
ihre Worte nur ein schwacher Trost waren. Das Klammern an die
Hoffnung, daß sich alles doch noch zum Guten wenden würde,
war der einzige Lichtschimmer in ihrem traurigen Dasein.
    Spalter berührte die Kammlinie des fernen sichtbaren Randes
der Heimat. Die Nacht des Doppelmondes war zu Ende. Im Süden
glänzte der Himmel bereits in sanften roten Tönen, denn die
Sonne der Heimat schickte sich an, der bewohnten Hälfte des
Planeten einen neuen Tag zu bescheren.
    »Zum Schluß des Doppelmondes muß ich euch noch
eins sagen«, fuhr Polterian fort. Sie schwebte jetzt hoch über
den Xisrapen, die nach wie vor auf dem weichen Boden lagen. »Ihr
wißt, daß ich einen Sohn und eine Tochter habe, Sebbadin
und Calloberian. Beide habe ich nach dem Überlebensplan dem
Hügel der Aktivität preisgegeben.«
    Spalter hing jetzt nur noch zur Hälfte über dem
Horizont. Eigentlich durfte jetzt niemand mehr im Sinn der
Versammlung sprechen. Der Doppelmond war verschwunden. Auch Polterian
mußte jetzt zu allem Unglück schweigen, denn die
Überlieferung besagte, daß dann alles noch schlimmer
werden würde.
    Wenn sie es dennoch tat, so mußte dies einen besonderen
Grund haben. Nur die Bedeutung ihrer Worte konnten ein
Rechtfertigungsgrund dafür sein, daß sie sich nicht darum
kümmerte, daß nur noch Rotvoll am Himmel stand. Auch das
Licht dieses Mondes begann unter den Strahlen der aufgehenden Sonne
zu verblassen.
    »Es ist etwas eingetreten, womit wir nicht gerechnet haben.
Am allerwenigsten habe ich die Hoffnung gehabt, daß es
geschehen würde. Was es bedeutet, vermag ich noch nicht zu
beurteilen. Ich bin mir aber sicher, daß ich mich nicht irre,
denn der energetische Verbund besteht jetzt seit zwei Tagen ohne
Unterbrechnung, und er wird langsam und stetig immer stärker.«
    Sie sank langsam nach unten und streckte ihre Ärmchen in
Richtung der Brüder und Schwestern aus, die auf dem Boden lagen.
War es ein purer Zufall, daß nur noch sechzehn Xisrapen außer
ihr in der Runde der Versammlung geblieben waren und daß sie,
wie jeder Xisrape genau sechzehn Gliedmaßen besaß? Die
Übereinstimmung der Zahl wurde ihr plötzlich bewußt.
    Sie reckte je eins der Körperenden in Richtung der anderen
Xisrapen. Dann sagte sie langsam:
    »Sebbadin wird zur Heimat zurückkehren.«
    Ihre Mitteilung hatte die Wirkung einer Bombe.
    Die Xisrapen verloren für Sekunden die Kontrolle über
ihre Körper. Sie schossen mit überstark aktivierten
Antigrav-Organen in die Höhe und zur Seite. Heftige
Flatterbewegungen sorgten für Verwirrung und eine Reihe von
ungewollten Zusammenstößen.
    Zwei Xisrapen verhakten sich ineinander und stürzten zu
Boden. Keiner
    sagte ein Wort. Die ungeheuerliche Nachricht mußte erst
verarbeitet werden.
    Es dauerte eine Weile, bis Polterian, die als einzige die Ruhe
bewahrt hatte, wieder die Ordnung hergestellt hatte. Sie trennte die
ineinander verschlungenen Körper ihrer Gefährten und führte
sie einzeln zum Boden zurück. Dabei sprach sie beruhigend auf
sie ein.
    Unwillkürlich drängten alle nun zum größten
der Großen Steine. Erst dort legte sich die Erregung.
    »Dürfen wir sprechen?« fragte Bax als erster.
    Polterian willigte sofort ein. »Die Umstände verlangen
es sogar«, sagte die kluge Xisrapin ernst. »Wir können
unser Volk nur noch retten, wenn wir ohne Unterlaß dafür
tätig sind. Da wir vor dem endgültigen Untergang stehen,
kann uns der Bruch dieses einen Tabus gleichgültig sein.«
    Sie spürte förmlich die zustimmenden Gedanken der
anderen. Nur eine entscheidende Veränderung versprach noch
Aussicht auf Erfolg.
    »Was bedeutet es«, stellte Merlain die entscheidende
Frage, »daß Sebbadin zur Heimat zurückkehrt?«
    Seine Frage zeigte Polterian, daß niemand an dem
Wahrheitsgehalt ihrer Frage zweifelte, denn Merlain gehörte zu
den kritischsten Typen der Versammlung

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