PR TB 221 Findelkinder Der Galaxis
mit
allen Wassern gewaschenen Frauen und Männer des
Forschungsschiffs noch nicht gesehen.
Sie warteten noch auf die Wissenschaftlerin Rayla Mundial, die in
der nächsten Stunde an Bord kommen sollte. Bull versammelte sich
mit den wichtigsten Leuten in dem kleinen Konferenzraum neben der
Leitzentrale des Schiffes. Außer ihm waren Lloyd, Sebbadin,
Ture Paracelsus und die beiden Aras Serge Mountvador und Jonder Droke
anwesend.
Man sprach über belanglose Sachen und wartete auf die
Mundial. Erst dann wollte Bully mit der Bescherung beginnen. Der
Kommandant der MINHAU-VI zeigte seine unverhohlene Neugier über
das Ziel ihres Fluges. Aber gerade diese Frage konnte ihm Bull jetzt
nicht beantworten. Er hoffte allerdings, daß dies möglich
sein würde, denn Sebbadin hatte eine Andeutung in dieser
Richtung gemacht.
Der einzige, der sich ernsthaft um eine Klärung bemühte,
war der Mutant Fellmer Lloyd. Der Telepath und Orter versuchte, sich
mit seinen Psi-Sinnen an das Wesen von Sebbadin heranzutasten. Alles,
was er jedoch verspürte, war eine undefinierbare energetische
Aura, die den Xisrapen umgab. Die Gedanken Sebbadins blieben ihm
vollkommen verborgen. Sein Ortersinn erbrachte auch nur ein ganz
allgemeines Resultat. Der junge Xisrape strahlte Gutmütigkeit
aus.
Das war alles, was Lloyd feststellen konnte.
Endlich erschien Rayla Mundial. Nach der Begrüßung
verlangte Ture Paracelsus, daß man sofort starten solle.
»Ich fürchte, daß ist nicht möglich«,
antwortete ihm Bully, »denn wir selbst wissen noch nicht, wohin
die Reise geht.«
Er bat die Anwesenden, sich zu setzen. Sebbadin versuchte, seinen
Körper in einen der breiten Sessel zu plazieren, was
ausgesprochen komisch aussah.
»Wir müssen das Solsystem schnell verlassen«,
verlangte er zum Erstaunen Bulls. »Von hier aus kann ich gar
nicht feststellen, in welche Richtung wir fliegen sollen.«
»Das bedeutet, daß du es aus einem Ort im Leerraum
kannst?« fragte der Staatsmarschall.
»Vielleicht.« Sebbadin wirkte unsicher. »Hier
auf der Erde stören mich vor allem dis vielen Ausstrahlungen der
anderen Xisrapen. Wenn sie nicht mehr in meiner Nähe sind, so
hoffe ich die Richtung bestimmen zu können, in der andere
Xisrapen leben.«
»In Ordnung. Wir starten sofort«, entschied Bull.
»Inzwischen sollten wir über alles andere sprechen, was
für unsere Mission erforderlich ist. Dabei sind wir natürlich
auf Sebbadin angewiesen.«
»Ich werde Sie und die anderen so gut unterstützen, wie
es geht«, sagte der Xisrape. »Ich bitte aber darum, keine
Wunder zu erwarten. Es ist für mich nicht einfach, auf Ihre
Seite zu wechseln. Die Regeln unseres Lebens verbieten es eigentlich,
sich den Menschen völlig zu offenbaren. Ich tue dies nur, weil
ich darin eine Möglichkeit sehe, das Rätsel meines Volkes
zu lösen und zu meiner Heimatwelt zurückkehren zu können.«
Ture Paracelsus verließ den Raum, um den Abflug zu
veranlassen. Als er kurz nach dem Start zurückkam, begann die
eigentliche Besprechung.
Zunächst weihte Bull die Anwesenden in das ein, was er
bislang über die Xisrapen wußte. Dabei sprach er auch alle
Punkte an, die ungeklärt waren und die der Xisrape Koff nicht
hatte beantworten wollen oder können.
Rayla Mundial hörte aufmerksam zu. Von Zeit zu Zeit warf sie
Sebbadin einen Blick zu. Die beiden Aras tauschten ihre Meinungen
leise in Bulls Sprechpausen aus.
»Problem Nummer eins ist«, schloß Bull, »die
Welt der Xisrapen zu finden. Problem Nummer zwei ist die Lösung
des Rätsels der Findelkinder. Ich denke, Sebbadin, jetzt bist du
an der Reihe.«
»Wir haben das Solsystem bereits verlassen«, begann
der Xisrape mit leiser Stimme. »Sie alle sollen wissen, daß
ich schon seit langem auf eine Chance gewartet habe, mich mit ein
paar Terranern zu treffen, um so eine Hilfsaktion für mein Volk
zu erreichen. Sie wissen, daß dieses Verhalten allen Regeln der
Xisrapen widerspricht. Für mich gibt es zwei Gründe,
dennoch so zu handeln. Der eine ist die Schulung, die ich auf der
Erde erhalten habe. Meine Lehrer waren fast ausschließlich
Menschen, und von deren Denk- und Handlungsweise ist viel auf mich
übergegangen. Der Tod meiner jüngeren Schwester
Calloberian, von dem ich durch Mr. Lloyd erfahren habe, bestätigt,
daß mein Verhalten richtig ist. Sie hat auch nicht gezögert,
sich den Menschen zur Verfügung zu stellen. Der zweite Grund für
meine Handlungen ist ein ganz anderer. Alle Xisrapen, die auf einem
Planeten leben, spüren
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