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PR TB 221 Findelkinder Der Galaxis

PR TB 221 Findelkinder Der Galaxis

Titel: PR TB 221 Findelkinder Der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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den
schlichten Holzhäusern die vielen Schwestern und Brüder,
die durch den Verlust an Existenzbewußtsein ihrer Hilfe
bedurften.
    Die Gruppe schwebte in sich ungeordnet der Mulde zu, in der die
Pedalter warteten. Polterian flog in der Mitte der anderen, aber das
war purer Zufall. Es gab in dieser Formation keine Ordnung. Daß
dies in einem krassen Gegensatz zu den strengen Regeln der
Versammlung des Doppelmonds stand, war keinem der Xisrapen bewußt.
    Die Pedalter erwachten bei der Annäherung ihrer Herrn.
    Sie waren in den Vorstellungen der Xisrapen gerade intelligent
genug, um sich auf die Bedürfnisse ihrer Ernährer
einzustellen. Treue und ergebene Haustiere, das waren die Pedalter.
    Die Strecke, die die Xisrapen bis zu ihrer Stadt zurückzulegen
hatten, war groß. Auch ihre Antigrav-Organe kannten Grenzen.
Die hilfsbereiten Pedalter waren daher fast unersetzlich.
    Polterian war diejenige, die sich später Gedanken darüber
machen sollte, warum die treuen und aufmerksamen Pedalter die Gefahr
nicht früher gespürt hatten. Eine Warnung wäre von
großem Vorteil für alle gewesen. Aber die Pedalter
verhielten sich so normal und ruhig, wie es die Xisrapen gewohnt
waren. Ihre Instinkte waren nicht sehr fein ausgeprägt.
    Das leise Rascheln von allen Seiten hätte sogar die siebzehn
Xisrapen aufmerksam machen müssen. Sie waren aber noch zu sehr
in ihre Gedanken versunken, denn das, was ihnen Polterian mitgeteilt
hatte, erregte die Gemüter zutiefst.
    Die Singenden Blätter schwiegen. Die raschelnde Bewegung
erzeugten sie durch den kurzen Stiel, der ihnen verblieben war, als
sie von den bösartigen Bäumen abgefallen waren.
    Sie waren nicht intelligent, aber sie waren auch keine Pflanzen
mehr. Sie waren nicht einmal mehr der Bruchteil einer Pflanze, obwohl
jeder Biologe dies hätte beweisen können.
    Den ersten Streckenabschnitt pflegten die Xisrapen zu schweben.
Die Pedalter wußten das und folgten ihren Herren, indem sie
ihre sechs kurzen Beine rasch voreinandersetzten.
    Das Gelände stieg leicht an, und das Getrappel der Pedalter
übertönte das Rascheln der Singenden Blätter.
    Es gab drei Gruppen von ihnen, die sich instinktiv geordnet
hatten. Eine folgte den Xisrapen und ihren Haustieren. Eine zweite
suchte die Umgebung der Großen Steine nach Aas ab. Die dritte
Gruppe wartete hinter dem nächsten Abhang. Das war die Stelle,
an der sich die Xisrapen normalerweise
    aus der Luft herabsenkten, um den restlichen Weg mit Hilfe der
Pedalter zurückzulegen.
    Die Blattspitzen waren geöffnet, um die Opfer durch Bisse zu
erlahmen. Nur wenn sie Vorsorge trafen, gab es in Zukunft genügend
Nahrung. Deshalb veranstalteten die Singenden Blätter diese
Jagd, und deshalb verhielten sie sich ruhig.
    Der Hügel kam näher, hinter dem die Masse der Singenden
Blätter wartete. Wie es üblich war, senkten sich die
Xisrapen kurz vor dem Kamm des Hügels zu Boden. Die Pedalter
hielten als gehorsame Diener Ruhe und warteten darauf, daß sich
jeder ihrer Herrn seinem Tier näherte.
    »Vorsicht!« rief plötzlich Bax. Der alte Xisrape
wollte seine Brüder und Schwestern warnen, aber er erreichte
genau das Gegenteil damit.
    Die Fragen »Wo, warum, woher, weshalb und wer«,
prasselten auf ihn herab. Bax konnte keine Antwort mehr geben.
    Die Singenden Blätter griffen an. Sie versuchten nur eins,
nämlich Nahrung für die Zukunft zu erzeugen. Das war
gleichbedeutend mit dem Drang, alle Lebewesen in der Nähe in Aas
zu verwandeln.
    Aas brauchte seine Zeit, aber Aas entstand nur, wenn man
bewegliches Leben in starres verwandelte.
    Die Bewegungen der Singenden Blätter waren langsam. Das war
ihr Nachteil, den sie durch die große Zahl der Angreifenden
wieder ausglichen. Jedes Blatt war nur elf Zentimeter lang. Die
Öffnung an der Spitze, an der die scharfen Kristallhaken saßen,
durchmaß gerade einen Zentimeter. Für sich allein war ein
Singendes Blatt nicht mehr als ein lästiger Parasit. Erst in der
Masse und in der Gemeinschaft waren sie stark und ähnelten den
Piranhas der Erde.
    Wenn sie sich tausendfach an ihrem Opfer verbissen, dann hatte
dies kaum eine Entkommenschance.
    Polterians einziger Gedanke war, daß sie jetzt nicht noch
einen der wenigen Verbliebenen verlieren durften. Sie beneidete
Folgeryal, der durch zeitliches Versäumnis nicht anwesend war.
    Die Xisrapen erkannten die Gefahr.
    Die Pedalter verhielten sich dumm und stur wie immer. Sie
verließen sich auf die Hornschuppen ihrer Panzer, die für
die Singenden Blätter

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