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PR TB 225 Eiswelt Cyrglar

PR TB 225 Eiswelt Cyrglar

Titel: PR TB 225 Eiswelt Cyrglar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Markov“, fiel Louisa ein. „Dieser
Mann ist gefährlich. Wenn Sie seine Fragen nicht beantworten,
denkt er sich selbst Antworten aus. Und bevor Sie ihn belangen
können, ist er längst nach Andromeda entwischt.“
    „Erpressung!“ keuchte Markov. „Was soll ich
tun?“
    Louisa lächelte. „Erlauben Sie ihm, sich unserem
kleinen Ausflug anzuschließen. Vielleicht kriegt er dabei kalte
Füße.“
    Ein hämisches Lächeln entstand auf Markovs Gesicht.
    „Ja“, sagte er zu niemand im besonderen, „das
ist eine vorzügliche Idee. Sie da... wie heißen Sie... ?“
    „Brak.“
    „Brak, Sie werden uns begleiten.“
    „Wenn es nicht zu gefährlich ist.“ Markov
schwollen die Adern auf der Stirn. „Wollen Sie ein Interview -
ja oder nein?“ brüllte er. Und als Langion daraufhin ein
stummes Nicken von sich gab, fuhr er in etwas zivilerem Tonfall fort:
„Dann finden Sie sich zur Mittagszeit hier ein. Bringen Sie den
dicksten Mantel mit, den Sie in Ihrem Gepäck führen!“
    Als Langion Brak zum Haus des Patriarchen zurückkehrte, war
Waikantach in Amtsgeschäften unterwegs. In einem der
Gewächshäuser, erklärte eine ältere Frau, war
vorübergehend die Heizung ausgefallen. Der Patriarch hatte
festzustellen, wer dafür verantwortlich war und wie er die
Stadtgemeinschaft für die zusätzliche Mühe
entschädigen solle, die er ihr durch seine Unachtsamkeit
verursacht hatte. Langion bereitete sich mit Sorgfalt und Bedacht auf
den Ausflug vor. Er hoffte, es würde sich dabei Gelegenheit
ergeben, unbemerkt mit Louisa und Humbert zu sprechen. Die beiden
hatten ihre Sache ausgezeichnet gemacht. Die Begegnung in Markovs
Büro war nicht geplant gewesen; aber sie hatte sich gewiß
zum Vorteil der Soleft-Spezialisten entwickelt. Wenn die
Psiorama-Beschwerde auf Tatsachen beruhte, würde Markov sich
schnellstens an Terra wenden, um zu erfahren, ob Langion Brak
wirklich als Journalist für Terra Universal arbeitete und ob der
Soleft trotz des fundamental blödsinnigen Satzes in der Präambel
ihrer Charta getraut werden konnte. War das Unternehmen dagegen in
ein unsauberes Spiel verstrickt, dann mußte Markov allmählich
in Panik geraten. Auf der einen Seite zwei Spezialisten einer
Dilettanten-Agentur, auf der anderen ein Reporter, der ihm auf die
Schliche zu kommen versuchte.
    Langion steckte Waffen zu sich und füllte einen Behälter
mit Proviant für vier Tage. Aus Sicherheitsgründen würde
er sich mit seinem eigenen Fahrzeug am Ausflug beteiligen.
    Er hinterließ eine Nachricht für Waikantach, dann begab
er sich hinaus in den schuppenförmigen Anbau, in dem sein
Gleiter untergestellt war. Der Schuppen war unbeleuchtet, die Wände
waren sorgfältig vermörtelt, um dem eisigen Wind den
Zutritt zu verwehren. Die Tür fiel hinter Langion ins Schloß,
und er befand sich in einer wahrhaft ägyptischen Finsternis. Mit
einem Fluch stellte er sein Gepäck ab und suchte nach der
kleinen Stablampe, die er in irgendeiner seiner vielen Taschen
verstaut hatte.
    Im Hintergrund des Schuppenraumes leuchtete ein Flämmchen
auf, erfaßte die Spitze eines kohlehaltigen Spans und wurde zum
steten Licht. Ein ebenmäßiges Mädchengesicht mit
einem Paar großer, melancholischer Augen schälte sich aus
der Dunkelheit.
    „Lailah!“ sagte Langion überrascht.
    „Ich habe gehört, daß du Markov auf einer Fahrt
zur Grellin begleiten willst“, antwortete das Mädchen
ernst.
    „Das ist richtig.“
    „Ich wollte dir etwas sagen. Die Abtrünnigen, wie der
Vater sie nennt, sind in Wirklichkeit nicht so schlimm, wie er sie
dir vielleicht geschildert hat.“ Langion unterdrückte
einen Impuls, ihr ins Wort zu fallen und zu erklären, daß
der Patriarch in Wirklichkeit kaum einen Mucks über die Menschen
im Nordland von sich gegeben hatte. Er durfte sie nicht unterbrechen.
Was er hier zu hören bekam, war wichtig.
    „Aber sie könnten dir gefährlich werden. Sie
müssen sich wehren. Willst du dich vor ihnen in acht nehmen...
und sie schonen, falls sie sich gegen dich stellen?“
    „Ich verstehe nicht“, antwortete Langion. „Was
hat es mit den Abtrünnigen auf sich?“
    „Frag mich nicht“, stieß sie gequält
hervor. „Wenn jemand erfährt, daß ich hier mit dir
gesprochen habe, werde ich bestraft. Versprich mir, daß du dich
in acht nimmst und daß du sie schonst!“
    Sie war nahe daran, die Beherrschung zu verlieren.
    „Ich verspreche es“, sagte er.
    „Danke“, hauchte sie. Dann trat sie auf ihn zu. Der
Span erlosch plötzlich.

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