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PR TB 227 Wolken Des Todes

PR TB 227 Wolken Des Todes

Titel: PR TB 227 Wolken Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hineingewirbelt, zusammen mit Freunden und meinem treuen
Helfer Rico. Ich wußte schon jetzt, daß unsere
phantastische Reise uns rund um den Planeten würde fahren
müssen. Elf Wolken! Mindestens ebenso viele Länder warteten
auf uns, und ich war sicher, daß es noch nie eine so große
Aufgabe für mich gegeben hatte. Auch wenn ES meine Erinnerungen
blockierte, war ich davon überzeugt. Versagten wir, dann wuchsen
die Wolken ineinander und erstickten darunter jedes Leben auf dem
Planeten. Die Größe dieses Einsatzes schien alles zu
rechtfertigen, selbst die zu kurze Vorbereitungszeit und alle
Strapazen, die auf uns warteten.
    „Noch tun wir so", sagte Ptah und winkte einer
Dienerin, „aber jeder weitere Tag wird uns zeigen, daß
wir tief, vielleicht zu tief, in diesem Abenteuer stecken. Mir
scheint, als habe dieses Wesen ES keine andere Wahl gehabt."
    Damit hat Ptah wohl recht, stimmte der Logiksektor zu.
    Die Dienerin brachte einen Krug Wein und vier Becher. Sie schenkte
ein, und auch Ocir nahm einen Becher und drehte ihn in den Fingern.
Alles in uns war gespannt, und unablässig dachten wir an die
Millionen Probleme, die vor uns lagen. Der Mondroboter würde uns
besser beschützen können als eine kleine Armee, denn er war
mit Verteidigungswaffen und Ortungsgeräten förmlich
vollgepfercht. Aber dies war nur ein kleiner Teil unserer Sorgen.
    Ich hob den Becher und nahm einen Schluck.
    „Auf das Grabmal bei Theben, Freunde, und auf unsere rasende
Reise dorthin."
    „Und auf das Sterben der elf Wolken", sagte Charis und
hob die Schultern.
    Ich dachte daran, daß namenlose Steinmetze womöglich
unseren Angriff auf die Sporenwolke in Steinwänden verewigen
würden. Atlan-Anhetes und die Raketen von ES... irgendwann
würden auch diese Ereignisse skurril, phantastisch oder abwegig
gedeutet werden - auf alle Fälle falsch.

4.
    Das aufgeregte Durcheinander im allerersten Licht des Morgens
zeigte uns, was uns erwartete. Wiehernde Pferde sehnige Gardisten mit
starren Gesichtern, aber aus deren Augen Begeisterung und Aufregung
leuchteten, Diener und Ocir-Khenso, die unser reduziertes Gepäck
schleppten und verstauten, die leichten Wagen mit den geflochtenen
Körben, einige Reiter, deren Fackeln mehr rauchten als Licht
verbreiteten; ein merkwürdiger Fetzen aus einem Tagtraum. Wir
schwangen uns nacheinander in die Wagenkörbe. Ich spürte
voll seltsamer Erregung, noch halb im Schlaf befangen, wie Atlans
Finger den breiten Ledergurt um meine Hüften festschnallten. Er
hatte sein schulterlanges weißes Haar im Nacken
zusammengebunden. Er faßte mich kurz an den Schultern und sagte
leise:
    „Denke daran! Alle Stöße mit den Knien abfedern.
Lasse dich in den Gurt fallen. Sonst hämmern dir die Räder
das Hirn aus dem Schädel."
    Ich lächelte ihn an und verstand sein Zögern, mich in
seine Arme zu nehmen, noch immer nicht. Aber ganz bestimmt waren
seine Gedanken auf ein anderes Ziel gerichtet als auf eine
leidenschaftliche Nacht mit mir.
    Ein Gardist führte sein eigenes Pferd und das Gespann des
Schreibers an uns vorbei. Der Schreiber war in das Gewand eines
pharaonischen Soldaten gekleidet und strahlte eine ganz andere Form
von Autorität und Selbstsicherheit aus.
    „Ich folge mit meinem Gespann den Reitern, Atlan-Anhetes!"
sagte er. „Ich bin der Öffner der Wege für euch."
    „Wir vertrauen dir", sagte Atlan. Seine Hand verweilte
wohltuend lang auf meiner Schulter, dann nickte er dem Schreiber
aufmunternd zu.
    Die Eskorte und die Wagen setzten sich in Bewegung. Eine Gruppe
von sieben bewaffneten Reitern an der Spitze, dann der Wagen mit der
Standarte des Großen Hauses von Tanis, dann wir. Aus einem
leichten Trab wurde ein gestreckter Trab, dann gingen die Pferde in
einen kräfteschonenden Galopp über, und schließlich
erreichten wir die breite Straße am Ufer des Nils. Die
Geschwindigkeit nahm zu, hinter den Hufen der Pferde und den
schmalen, ratternden und knirschenden Felgen wirbelten dünne
Sandschleier auf, und je weiter wir nach Süden vordrangen, desto
heller wurde es. Die Sonne schob sich hinter den Dünen und den
Palästen, den saftigen Feldern und den kleinen, weißen
Gehöften der Bauern hoch und leuchtete auf dem Wasser des
Stromes und der Kanäle.
    Die Sonne ließ aber auch die Unterseite der riesigen,
flachen Wolke erkennen. Ein Licht, das uns Menschen melancholisch
stimmte, breitete sich über die Weiden und Äcker des Deltas
aus. Von Tanis rasten wir nach Sagast. Es wurden nicht die

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