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PR TB 230 Die Träumer Von Naphoora

PR TB 230 Die Träumer Von Naphoora

Titel: PR TB 230 Die Träumer Von Naphoora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Zuhause ist?"
    „Eines der Kinder war krank und brauchte Medizin",
sagte Maathen. „In diese Zusammenrottung bin ich durch Zufall
hineingeraten."
    „Wie paßt das zusammen - diesesLeben und Medizin aus
der Metropole?" wollte Akhisar wissen. Maathen lächelte.
    „Wir sind nicht so blöde, das, wasdie anderen Helagh
    machen, in Bausch und Bogen abzutun. Beide Lebenssysteme haben
Vorteile und Nachteile, wir sind der Meinung, daß wir den
besseren Weg gewählt haben. Und wir greifen selbstverständlich
auf das zurück, was es in der Metropole gibt, sofern wir es
dringend nötig brauchen. Ab und zu arbeitet jeder von uns in der
Stadt, nur für solche Ausnahmefälle."
    Die beiden erreichten den Brunnen, der das Nest und die gesamte
Umgebung mit klarem Frischwasser versorgte. Es war nichts weiter als
ein siebzehn Meter tiefes Loch, dessen Wandung ausgemauert worden
war. Das Wasser wurde mit einer seltsamen Schraube in die Höhe
befördert, die wiederum von einer Windmühle betrieben
wurde.
    „Wir nehmen die Mühle nur in Betrieb, wenn wir wissen,
daß keine Wachgleiter der Büttel in der Nähe sind",
berichtete Maathen. „Aber manchmal geht das daneben - das, was
du hier siehst, ist das Ergebnis. Sie haben Sprengkörper in den
Brunnen geworfen."
    „Warum tun sie das?"
    „Das weiß ich nicht", sagte Maathen. „Keiner
von uns begreift das. Wenn sie uns alle töten wollten, hätten
sie das längst tun können. In Ruhe lassen können sie
uns aber auch nicht. Offenbar haben sie irgendeinen geheimen Grund,
uns soviel Ärger zu machen wie nur irgend möglich."
    „Na, na!" sagte Akhisar. „Jetzt übertreibst
du aber."
    „Komm!"
    Maathen führte Akhisar ein Stück durch das Unterholz.
Vor einer Reihe flacher Erdhügel blieb sie stehen.
    „Sie waren Freunde von uns", sagte Maathen. „Jetzt
sind sie tot. Büttel haben sie niedergestreckt." „Einfach
erschossen?" rief Akhisar aus. „Wehrlose Helaghs?"
    Maathen preßte die Lippen aufeinander.
    „Wir kennen die Einzelheiten nicht", sagte sie
bedrückt. „Wir wissen nur, daß diese Leute, die
unsere Freunde waren, Waffen trugen und entschlossen waren, sie auch
zu benutzen. Möglich, daß das Verhalten der Büttel in
diesen Fällen brauchgerecht war - aber ich bin überzeugt
davon, es war nicht nötig. Aber wer will darüber das Urteil
fällen?"
    Ihr Gesicht zeigte einen Ausdruck der Entschlossenheit.
    „Für uns ist in jedem Fall eines klar - keiner von uns
wird jemals zu einer Waffe greifer. Lieber lassen wir uns töten."
    Akhisar schwieg. Er dachte an die Waffe, die er versteckt hatte.
Er konnte sie jederzeit wieder hervorholen - und er spürte, daß
er noch nicht soweit war, sie ein für allemal wegzuwerfen. Sie
verm ttelte ihm noch immer ein Gefühl der Sicherheit -auch wenn
ihm sein klardenkender Verstand sagte, daß er bei der
erdrückenden Übermacht als einziger Bewaffneter nicht das
Geringste würde ausrichten können, sollte es jemals zu
einer Auseinandersetzung kommer.
    „Komm, wir verlassen diesen Ort. Es schmerzt mich, diese
Gräber zu sehen."
    Die beiden verließen den notdürftigen Friedhof. Maathen
spähte ab und zu nach oben.
    „Wonach hältst du Ausschau?"
    „Gleiter", sagte Maathen. „Sie überwachen
uns ständig. Wäre es nicht sehr mühsam und
beschwerlich, uns in diesem Urwald aufzustöbern, hätten sie
uns längst gefangengenommen."
    „Und dann?"
    Maathen zuckte mit den Schultern.
    „Wer weiß das schon?" fragte sie. „Entweder
stoßen die Freunde wieder zu uns, oder sie verschwinden auf
Nimmerwiedersehen."
    Akhisar verspürte wieder dieses Gefühl des Unbehagens,
das ihn seit einem Tag immer wieder peinigte. Die Wertsysteme seiner
neuen Umgebung und seines alten Zuhauses paßten in einigen
Punkten grundsätzlich nicht zusammen.
    „Was willst du damit sagen? Daß sie ermordet werden?"
    Maathen zuckte die schmalen Schultern.
    „Ich weiß es nicht", sagte sie einfach. „Es
ist möglich, aber wir haben keine Beweise. Und selbst wenn wir
sie hätten, wen sollten wir bei wem anzeigen?"
    „Aber...?"
    „Das Leben ist so", sagte Maathen. „Es ist früher
so gewesen, als die alten AynSyds mit großer Selbstherrlichkeit
regierten und auf den Straßen töteten, wer ihnen mißfiel.
Heute spielt sich dergleichen auf anderer Ebene ab, aber
grundsätzlich hat sich nicht viel geändert. Es ist besser,
du gewöhnst dich an den Gedanken."
    „Es wird mir schwerfallen", versetzte Akhisar.
    Die beiden Helaghs beendeten ihren Rundgang durch die

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