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PR TB 230 Die Träumer Von Naphoora

PR TB 230 Die Träumer Von Naphoora

Titel: PR TB 230 Die Träumer Von Naphoora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Tag und Nacht von einer wabernden
Lohe umgürtet war, die Eindringlinge jeglicher Art fernhalten
sollte. Nur in bestimmten Regionen gab es Durchbrüche, durch die
Gleiter nahen und abfahren konnten. Brannte die Riesenflamme blau, so
hieß das, daß der AynSyd in seiner Residenz weilte, bei
gelbem Ton war er abwesend. Es gab noch eine Reihe anderer
Farbschattierungen für besondere Anlässe - Geburt eines
Thronfolgers oder einer als weniger wertvoll angesehenen Tochter der
AynBirba.
    Die Färbung zeigte, daß der AynSyd anwesend war. Ein
paar Büttelfahrzeuge schwirrten heran, kontrollierten den
Gleiter des AynLuch aus der Ferne und gaben ihm das Geleit bis zur
Trennlohe. Akhisar verspürte Furcht, als der Gleiter mit hoher
Geschwindigkeit auf das Feuer zuraste. Die Luft wurde für einen
kurzen Augenblick sehr warm, dann war der Innenraum erreicht, und
dort war es wieder angenehm kühl.
    „Ihr seht, ich habe euch nicht betrogen", sagte der
AynLuch. „Wir sind im Feuerpalast."
    Der Gleiter schwebte langsam zum Boden nieder. Der Palast selbst
sah aus, wie Akhisar ihn von Bildern und Filmen her kannte: ein
schlanker, sehr hoher Bau, einem Getreidehalm vergleichbar, der an
der Spitze eine blütenähnliche Behausung trug, eine Dolde
aus Marmor und Gold. Kleinere Blütenstände darunter
beherbergten das Personal. Irgendwo in diesem Bau arbeitete auch
Akhisars Vater.
    Der Gleiter landete. Lakaien sprangen hinzu und halfen den
Passagieren aus dem Fahrzeug. Dann betraten sie den Palast. Im Innern
gab es einen hochmodernen Aufzug, der die Basuran samt dem AynLuch in
rasender Fahrt in die Höhe beförderte. Akhisar stellte
amüsiert fest, daß auch der AynLuch unter der allgemein
verbreiteten Scheu litt, in Aufzügen den Mitpassagieren nach
    Möglichkeit nicht in die Gesichter zu sehen. Die fünf
Insassen des Fahrkorbs sahen geflissentlich aneinander vorbei.
    Als sich die Tür öffnete, waren wieder Lakaien sichtbar.
Im Hintergrund erkannte Akhisar seinen Vater, der den Anblick seines
entlaufenen Sohnes augenrollend zu verarbeiten trachtete. Ein
Vorgesetzter trieb ihn davon, zu mehr als einem flüchtigen
Blickkontakt langte es nicht.
    Akhisar fand es seltsam, daß keiner ihn kontrollierte.
Niemand schien sich zu sorgen, daß einer mit Waffen in den
Palast kam und vielleicht ein Attentat verübte. Vielleicht lag
es daran, daß es seit vielen Jahrhunderten keinen gewaltsamen
Regierungswechsel mehr gegeben hatte - woran das wiederum lag, war
umstritten: entweder an der Friedfertigkeit und Anständigkeit
der Thronfolger oder an der besonderen Diskretion, mit der Giftmorde
und Ähnliches beirr Machtwechsel unter den Teppich gekehrt
wurden. Akhisar konnte sich jedenfalls nicht vorstellen, daß es
immer mit rechten Dingen zuging, wenn ein AynSyd in den besten
Mannesjahren überraschend von einer Seuche oder einem Unfall
hingerafft wurde, zugunsten meist eines ebenso tatendurstigen wie
ungeduldigen Nachfolgers.
    Hinter dem AynLuch trotteten die vier Basuran die Gänge
entlang. Selten war sich Akhisar deplazierter vorgekommen als hier.
Knöcheltiefe Teppiche, einer kostbarer als der andere, in der
Mehrzahl Handware aus den Truggh-Ländern. An den Wänden
glitzernde Kristalle, selten und kostbar, überall schwebte
Dienstpersonal geschäftig und geräuschlos umher. Türen
wurden geöffnet und geschlossen, keiner stellte sich dem AynLuch
in den Weg.
    Und überall Schergen. Schlachtschergen jeglicher Rangordnung
standen in den Nischen, tuschelten, deuteten Grußgesten an.
Einige waren narbenbedeckt, andere sahen rundgemästet aus, als
hätten sie nie ein Schlachtfeld aus der Nähe gesehen
    Prunk und Waffen, das war der vorherrschende Eindruck, den Akhisar
empfing. Er benagte ihm nicht. Er hatte keine Lust, in diesem Klima
zu leben.
    „Geht dort hinein", sagte der AynLuch. „Ich komme
gleich zurück. Laßt euch zu essen und zu trinken geben,
falls ihr etwas braucht. Die Lakaien sind angewiesen, euch zu
bedienen, als wäre ich es, der die Befehle ausspricht."
    Befehle, das Wort klang unfreundlich in Akhisars Ohren, aber er
sagte nichts. Der AynLuch ließ die Basuran in einem Raum
zurück, dessen Täfelung aus edelstem Holz bestand, reich
mit Schnitzwerk verziert. Die Intarsienarbeiten waren alt und von
erlesener Kostbarkeit - sogar der wenig kunstverständige Akhisar
begriff etwas davon.
    „Ich komme mir vor wie in einem schlechten Traum",
sagte Gfad. „Vier Basuran im Feuerpalast -hier haben wir nichts
zu suchen. Wir sind doch keine

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