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PR TB 230 Die Träumer Von Naphoora

PR TB 230 Die Träumer Von Naphoora

Titel: PR TB 230 Die Träumer Von Naphoora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Chaos
und zügelloser Brauchbruch werden toben -vielleicht wird nur
jeder Zehntausendste diesen Untergang eines Planeten überleben.''
    Gfad sprang wutentbrannt auf.
    „Das sagen unsere Freunde schon seit Jahrzehnten",
schrie er in maßlosem Zorn. „Wir haben gewarnt und
gebettelt, aber wir wurden verlacht, verspottet und verhöhnt."
    „Das ist richtig", sagte der AynLuch. „Du hast
völlig recht. Aber die vielen Millionen dort draußen, sie
wollten es nicht glauben. Sie können es sehen, sie können
es riechen und fühlen - aber sie weigern sich, es zur Kenntnis
zu nehmen."
    „Aber das ist doch Wahnsinn!" schrie Gfad.
    „Das ist es", sagte der AynLuch. „Verblendet vom
Wohlstand, berauscht von unverdientem Reichtum tanzen sie lieber in
trunkenem Selbstbetrug dem sicheren Tod entgegen, als ein Leben in
Nüchternheit und Entbehrung zu führen."
    „Warum habt ihr nichts getan?" schrie Gfad. Er mußte
sich beherrschen, um nicht wie ein wildes Tier über den AynLuch
herzufallen. Der Kronprinz behielt seine klare, grausame Sprache bei.
    „Was wäre damit gewonnen gewesen? Es hat in der
    Geschichte unseres Planeten viele schwache, unsichere Herrscher
gegeben - diesmal aber haben wir es zum erstenmal mit einem ganzen
Volk zu tun, das in eitler Selbstverblendung die Wahrheit nicht hören
will. Wären die AynSyds der letzten hundert Jahre aufgestanden
und hätten versucht, das Volk zu seinem Glück zu zwingen -
eine Revolte hätte sie hinweggefegt, und sicherlich hätte
sich irgendeiner gefunden, der das alte Spiel fortgesetzt hätte."
    Zum erstenmal verlor der AynLuch die Kontrolle über seine
Stimme.
    „Die dort draußen ahnen, daß die Katastrophe
heraufdämmert, aber sie suchen in ihrer Verzweiflung nicht Trost
im rauhen Wind der Wahrheit - sie laufen vielmehr denjenigen nach,
die ihnen das wohlige Mäntelchen des Betrugs umlegen."
    Akhisar lehnte sich zurück. Er schloß die Augen. Die
Schreckensszenen des Traumes fielen ihm ein. Das Verhängnis
griff nach dem Planeten, und tief im Innern wußte Akhisar, daß
jedes Wort des AynLuch zutraf.
    Er entdeckte, was vor ihm schon anderen aufgegangen war: wenn man
endlich die Augen aufmacht und hinsieht, dann gibt es nicht nur
genügend Gründe, die Meinung zu ändern, es stellt sich
meist auch noch heraus, daß einem diese triftigen Gründe
die ganze Zeit über vor den Augen gelegen haben.
    Er begriff jetzt auch, daß er nicht frei war von dem Fehler,
den er gerade seinen Zeitgenossen vorwarf. Wäre der Zufall ihm
nicht auf sehr eigentümliche Art und Weise zu Hilfe gekommen,
wäre er jetzt noch einer von den vielen, die über die
Warnzeichen hinwegsahen, so deutlich sie auch gewesen sein mochten.
Die Angst davor, zurückzuschrauben zu müssen, hatte auch
ihn blind gemacht. Akhisar war ehrlich genug, es sich einzugestehen.
    Jetzt war dieses Spiel beendet.
    Akhisar sah den AynLuch an.
    „Ich glaube, ich habe begriffen", sagte er und war
erstaunt, daß seine Stimme so ruhig klang. „Was kann man
tun?"
    „Ja, was können wir tun? Mehr Geld in die Forschung
stecken, damit man doch noch ein Mittel gegen Schädlinge
findet?"
    Der AynLuch sah Betaph verächtlich an.
    „Das haben wir ein Jahrhundert lang getan", sagte er.
„Es hat nichts genutzt. Laßt mich noch ein Beispiel
bringen, eines, das euch vielleicht völlig klarmacht, wie ernst
die Lage ist."
    Der AynLuch schwieg einen Augenblick lang.
    „Ihr kennt das Haus der tausend Freuden am Rand der Stadt.
Man kann dort auch um Geld spielen. Hat einer von euch es schon
versucht?"
    Die Basuran verneinten, Akhisar ein wenig bedauernd. Wenigstens
einmal hätte er es gerne ausprobiert.
    „Denkt euch einen Mann, der dort hineingeht und mit einem
gewissen Einsatz spielt. Er gewinnt. Stetig und unaufhaltsam wächst
sein Gewinn. Wird er aufhören?"
    „Vermutlich nicht", sagte Akhisar. „Ich
jedenfalls würde weiterspielen."
    „Nun gut. Du beginnst nun zu verlieren, nicht viel, aber
ebenso unaufhaltsam wie stetig. Was nun?" Akhisar begriff,
worauf der AynLuch hinauswollte. Er spielte die Argumentationskette
mit, so gräßlich sie auch war.
    „Ich spiele weiter. Schließlich will ich wieder meinen
alten Gewinn haben. Sobald ich meine Verluste wieder hereingeholt
habe, steige ich aus."
    „Du verlierst weiter und weiter - bis du nichts mehr hast.
Was nun?"
    Akhisar überlegte nicht lange.
    „Ich brauche mein Geld, ich kann nicht darauf verzichten.
Ich leihe mir von einem Freund ein paar Dezimen, und dann spiele ich
solange,

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