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PR TB 230 Die Träumer Von Naphoora

PR TB 230 Die Träumer Von Naphoora

Titel: PR TB 230 Die Träumer Von Naphoora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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auf.
    „Es ist nicht so, daß ihr diesen Sturm nur in Gedanken
erlebt hättet - er war handfeste Realität. Aber die Kräfte
der Natur wurden gesteuert - durch einen Traum, einen gezielten
Traum!"
    „Ich habe noch nie gehört, daß man zielgerichtet
träumen kann", warf Betaph ein.
    „Man kann es lernen. Und ihr werdet es lernen, sehr bald
sogar."
    „Abgesehen davon, daß ich von diesem Märchen nur
    den zehnten Teil glaube - warum und wozu sollen wir lernen?"
    Das Gesicht des AynLuch bekam einen Ausdruck der Härte.
    „Um unser Volk zu retten", sagte er rauh.
    „Ich verstehe gar nichts mehr", murmelte Gfad. „Wir
-ausgerechnet wir Basuran - sollen das Volk retten? Wie denn? Und vor
welcher Gefahr?"
    Die Augen des AynLuch suchten Akhisar.
    „Du hast die Traummaschine benutzt. Kannst du den anderen in
Erinnerung rufen, was du geträumt hast?"
    „Wozu wäre das gut?"
    „Dieser Traum wurde vorausprogrammiert, auch das geht",
sagte der AynLuch. „Dieser schreckliche, alles Leben
vernichtende Krieg ist die Zukunft, die unser Volk erwartet."
    „Warum sollen die Helaghs Krieg führen? Das ist doch
völlig absurd."
    Der AynLuch schwieg. Es war ein langes, qualvolles Schweigen. Als
er endlich wieder redete, hielten die Basuran den Atem an.
    „Wir stehen am Ende", sagte der AynLuch. Er trat ans
Fenster. „Dieser Planet kann nicht länger unsere Heimat
sein - seine Kräfte sind erschöpft."
    Akhisar hatte Mühe, diese Worte zu verstehen.
    „Was heißt das?"
    „Es heißt, daß dies die letzte Ernte sein wird,
die wir einbringen werden. Im nächsten Jahr wird das Getreide
vernichtet sein, bevor man es ernten kann."
    „Ich begreife das nicht...", stotterte Akhisar. „Wieso,
warum? Was ist überhaupt geschehen?"
    „Es kommt alles zusammen", sagte der AynLuch. Erschien
seine vier Gäste gar nicht mehr wahrzunehmen.
    „Wir haben diese Welt erobert", sagte er halblaut. „Wir
haben überall Felder angelegt. Abermillionen Wesen wohnen auf
diesem Boden, viel mehr, als der Planet eigentlich erlaubt."
    „Dergleichen behaupten die Basuran schon seit vielen
Jahrzehnten", sagte Gfad.
    „Zu Recht", gab der AynLuch zu, ohne den Basuran
anzusehen. „Wir hätten schon vor mindestens einem
Jahrhundert umschwenken müssen. Aber damals hat keiner den Mut
gehabt. Irgendwie werden wir uns schon durchmogeln, irgendwie werden
wir schon eine Lösung finden. Das war damals die Parole, und
jetzt gibt es keine Lösung. Im tiefen Süden ist eine Abart
eines bekannten Getreideschädlings aufgetreten, der gegen jede
Art von Bekämpfungsmitteln immun ist. In diesem Jahr reicht die
Ernte gerade noch aus - im nächsten Jahr wird zuwenig da sein."
    „Wir werden uns einschränken müssen", sagte
Akhisar.
    „Armer Narr", sagte der AynLuch. „Sieh nach
draußen - dort leben Millionen in erborgtem Reichtum.
Irgendwann werden wir die Schäden, die wir anrichten, wieder
gutmachen. Irgendwann -jetzt ist der Tag gekommen. Man kann Gleiter
nicht essen, selbst wenn man noch so viele davon herstellt."
    „Eine Hungersnot also", sagte Gfad beherrscht.
    Der AynLuch schüttelte den Kopf.
    „Noch schlimmer", sagte er. „Weitaus schlimmer.
Wir werden bei einer sehr guten Ernte im nächsten Jahr knapp die
Hälfte aller Bewohner dieses Planeten ernähren können."
    „Und der Rest?"
    „Wird sterben müssen", sagte der AynLuch. „Und
das wird für den Rest der Helaghs ebenfalls den sicheren Tod
nach sich ziehen. Unsere Lage gleicht der eines Mannes, der nur eine
begrenzte Menge Geldes zur Verfügung hat und lieber ein paar
Monate lang wie ein Verschwender lebt und dann gar nichts mehr
besitzt, anstatt zu versuchen, längere Zeit damit auszukommen."
    „Kann man nicht...?"
    „Es gibt keinen herkömmlichen Ausweg", sagte der
    AynLuch. „Bedenkt, was geschehen wird, wenn bekannt wird,
was uns droht - ein Kampf aller
    gegen alle wird ausbrechen. Jeder wird nur noch versuchen wollen,
sein Leben zu retten. Die Arbeiter werden die Fabriken verlassen und
um Brot kämpfen, jeder gegen jeden. Unsere Gesellschaft aber ist
darauf angewiesen, daß jeder an seinem Platz bleibt. Die Männer
und Frauen in den Kraftwerken werden lieber um Brot kämpfen als
zu arbeiten. Es wird keine Energie mehr geben. Es werden keine
Arzneimittel herstellt werden können. Es lassen sich tausend
andere Beispiele finden - unsere Gesellschaft gleich einem perfekt
aufeinander abgestimmten Räderwerk. Blockiert man eines der
Räder, ist der Rest ebenfalls zum Stillstand verurteilt.

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