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PR TB 234 Tödliche Wahrscheinlichkeit

PR TB 234 Tödliche Wahrscheinlichkeit

Titel: PR TB 234 Tödliche Wahrscheinlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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davon gab es auf
Ceryani längst nicht genug, einen Angriff dieser verwegenen
Krieger abzuwehren.
    »Wieviel?«
    Cassia schloß die Augen und seufzte leise. Wenn sich die
Marbaslahnis verhandlungsbereit zeigten, war die Lage vielleicht doch
nicht so verfahren, wie es den Anschein hatte.
    Mohlem sah zu Mory hinüber.
    »Achtundvierzig Stunden«, sagte die Frau. »Bis
dahin können wir Spielzeug angegeliefert haben, daß der
Planet darin ertrinkt.«
    Sholtersteen kniff die Augen zusammen. Ungeniert deutete er auf
Mory.
    »Was hat die zu sagen?«
    In wenigen kurzen Sätzen erklärte Peyger Mohlem die
Stellung des Staatsgastes.
    »Gut«, sagte Sholtersteen. »Sehr gut. Wir geben
euch Zeit - zwei Tage genau. Aber wir verlangen neue Geiseln -
wirklich wichtige Leute.«
    »Ich werde euch begleiten«, sagte Mory sofort.
Sholtersteen schüttelte den Kopf.
    »Nicht du - deine Kinder.«
    Cassia konnte sehen, daß Morys Gesicht versteinerte.
    »Das können wir nicht zulassen«, sagte Peyger
Mohlem hastig. »Ich biete mich an.«
    »Er wird sich damit nicht zufriedengeben«, sagte Mory.
Ihr Blick richtete sich auf das Gesicht des Marbaslahnis. »Ich
werde die Kinder wecken und fragen.«
    Cassia versuchte sie zurückzuhalten, aber Mory entwand sich
ihrem Griff und schlüpfte ins Haus zurück.
    »Wir müssen etwas unternehmen«, murmelte Cassia
in Mohlems Ohr. »Unter keinen Umständen dürfen wir
zulassen, daß sie Rhodans Kinder als Geiseln nehmen. Stell dir
vor, was passiert, wenn.«
    »Genau das versuche ich mir nicht vorzustellen«,
murmelte Mohlem. Er war sehr blaß geworden.
    Die Tür hinter den drei Terranern ging auf. Mory Rhodan-Abro
erschien mit ihren Kindern. Susan wirkte noch ein wenig verschlafen,
Michael machte ein mürrisches Gesicht.
    »Ich weiß nicht, ob ich das alles richtig begriffen
habe«, sagte Michael Rhodan. »Diese Leute wollen ganz
viele Puppen haben, von der Sorte, wie Susan eine hat? Und du willst
diese Puppen besorgen?«
    »In achtundvierzig Stunden«, erklärte Mory. Sie
war blaß, aber sehr ruhig. Sie schien ihren Kindern völlig
zu vertrauen. Mit keiner Geste, keiner Miene versuchte sie, deren
Entscheidung zu beeinflussen.
    »Und dieser Mann will uns beide mitnehmen als Gefangene,
weil er dir nicht vertraut?«
    »Du hast es begriffen, Knabe«, sagte Sholtersteen.
    Cassia konnte sehen, daß Mohlem die Augen nicht von dem
Marbaslahni wandte. Er schien jede noch so kleine Bewegung und
Veränderung im Mienenspiel des Drachenreiters gleichsam in sich
aufzusaugen.
    »Und wenn du es nicht rechtzeitig schaffst?«
    »Dann werdet ihr zusammen mit den anderen sieben dem
Drachenkönig geopfert«, sagte Sholtersteen mit tiefer
Stimme.
    »Das heißt wohl umgebracht, nicht wahr?« fragte
Michael mit klarer Stimme. Seine Augen suchten das Gesicht seiner
Mutter.
    »Die Entscheidung liegt allein bei euch«, sagte Mory
leise. »Wir können auch andere Wege finden.«
    Michael ging einmal um den Marbaslahni herum, betrachtete dessen
Bewaffnung. Er sah die anderen Drachenkrieger.
    »Der andere Weg heißt kämpfen, nicht wahr?«
    Ungefähr eine Minute lang sahen sich Mutter und Sohn intensiv
an. Cassia konnte sehen, wie Michael zu lächeln begann, ein
wenig zaghaft, aber klar zu erkennen.
    Susan war dem Wortwechsel schweigend gefolgt, sie schmiegte sich
an ihre Mutter.
    »Ich komme mit«, erklärte Michael mit fester
Stimme. »Meine Schwester bleibt hier.«
    »Das hast du gar nicht zu bestimmen«, ereiferte sich
Susan. »Glaubst du, daß du etwas Besseres bist, nur weil
du ein paar Augenblicke älter bist als ich? Wenn, dann bleiben
wir zusammen.«
    Cassia sah, wie Mory die Kiefer aufeinanderpreßte. Sie sah
Mohlem an, dessen Kiefer mahlende Bewegungen vollführte. Noch
immer betrachtete er das Gesicht des Marbaslahnis mit größter
Aufmerksamkeit.
    »Wenn überhaupt, dann komme ich ebenfalls mit«,
sagte Mohlem plötzlich, »vorausgesetzt, ihr beide habt
nichts dagegen.«
    Es war der spannendste Augenblick in Cassias Leben. Sie begriff
plötzlich, daß hier ein stummer Dialog geführt wurde.
Nur über winzige Gesten und Blickkontakte tauschten die
Beteiligten ihre Meinungen aus. Und es ging nicht um irgendeine
Kleinigkeit - zur Diskussion standen lebenswichtige Vertrauensfragen,
zwischen Mutter und Kindern von einer Stärke und
Unerschütterlichkeit, wie sie Cassia niemals zuvor erlebt hatte.
Sie spürte plötzlich starke innere Schmerzen, als ihr
bewußt wurde, daß sie selbst niemals solches Vertrauen
empfunden hatte,

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