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PR TB 234 Tödliche Wahrscheinlichkeit

PR TB 234 Tödliche Wahrscheinlichkeit

Titel: PR TB 234 Tödliche Wahrscheinlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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behalten«, sagte er. »Es tut mir
leid, daß ich dich getreten habe, aber ich mußte meine
Schwester beschützen.«
    Sholtersteen starrte Michael verblüfft an, dann sah er zu
Cassia hinüber.
    »Der wird einmal genauso schlimm wie der da drinnen«,
sagte er anklagend und wies auf die Tür, hinter der Mohlem sich
ausschlief. »Und das geschieht euch recht - Terraner!«
    Der Morgen dämmerte herauf, und die Stimmung im Rathaus wurde
bedrückend. An eine Erfüllung der Wünsche der
Marbaslahnis war nicht zu denken; eine flüchtige Untersuchung
der Geschenkcontainer hatte ergeben, daß dort zwar allerlei
brauchbare Liebesgaben für die Drachenreiter untergebracht waren
- Kleidungsstücke aus nahezu verschleißfesten Materialien,
landwirtschaftliche Geräte und dergleichen mehr - aber es gab
darin natürlich keine Kinderpuppen.
    Vier Erwachsene und zwei Kinder hielten sich im Rathaus auf.
Michael und Susan lagen noch im tiefen Schlaf, als der Morgen graute.
Die Erwachsenen waren bereits sehr früh wach geworden.
    Jan Denter machte ein sorgendurchfurchtes Gesicht. Cassia Huddle
biß sich ab und zu auf die Unterlippe. Mory Rhodan-Abro zeigte
einen Ausdruck unerschütterlicher Ruhe, während Peyger
Mohlem in Gedanken versunken war.
    »Keine Idee?« fragte Cassia.
    Mohlem schüttelte den Kopf.
    »Nicht der kleinste Einfall«, sagte er zögernd.
»Die Stadt können wir natürlich sichern - vor allem
mit Hilfe der Waffen des Kreuzers. Aber dann sind zum einen die
Geiseln verloren, und zum anderen wäre dies das Ende unserer
guten Beziehungen zu den Eingeborenen. Wir müßten Poshnam
entweder mit Waffengewalt gegen den Widerstand der Ureinwohner
behaupten, oder aber die ganze Siedlung verlassen und uns einen
anderen Ort im Universum suchen.«
    »Falls es nötig wird«, warf Mory ruhig ein,
»werde ich die Mannschaft des Kreuzers anweisen, die Einwohner
der Stadt zu schützen. Mehr kann und werde ich nicht tun.«
    »Der Rückzug steht uns also offen«, erklärte
Cassia. »Aber ich glaube nicht, daß die Bürger von
Poshnam die Stadt verlassen wollen. Sie werden sich verteidigen.«
    Jan Denter schüttelte bekümmert den Kopf.
    »Dann gibt es ein Blutbad - entweder unter den Marbaslahnis
oder unter unseren Leuten«, sagte er niedergeschlagen.
    Cassia wandte sich zu Mory und lächelte traurig.
    »Sie hatten sich die Jubelfeier sicherlich anders
vorgestellt«, sagte sie. Mory lächelte zurück.
    »Ich bin flexibel genug, mit allen Änderungen fertig zu
werden«, sagte sie. »Und die Sorgen der Bürger von
Poshnam wiegen schwerer als mein Unterhaltungsbedürfnis.«
    »Bald werden die Marbaslahnis hier sein«, sagte Cassia
nach einem Blick aus dem Fenster. »Was sollen wir ihnen sagen?«
    Mohlem zuckte mit den Schultern.
    »Es wird davon abhängen, was sie uns mitzuteilen
haben«, sagte er nachdenklich.
    Die vier verließen das Rathaus. Draußen lag die Stadt
in trügerischer Ruhe. In der Nacht hatte es - wieder gegen jede
Regel - einen fürchterlichen Wolkenbruch gegeben, und die
Einwohner hatten Zuflucht in intakten Kellerräumen gesucht.
    »Ob das jemals wieder eine so hübsche Stadt wird wie
früher?« fragte Cassia und machte eine weit ausholende
Bewegung über die Trümmerlandschaft hinweg.
    »Bestimmt«, sagte Mohlem. »Dafür wird der
Bürgermeister schon sorgen.«
    Wie er sich das genau vorstellte, konnte er nicht mehr erläutern
- am Himmel waren die ersten Marbaslahnis zu sehen. Mory Rhodan-Abro
hatte ein Handfunkgerät mitgenommen, das sie mit der Zentrale
der HOTSPUR verband. Cassia und Mohlem wußten, daß die
Besatzung des Kreuzers einsatzbereit war, eingeschlossen eine
stattliche Zahl von Robotern.
    Schon von weitem war Sholtersteen zu erkennen, der mit seinem
Drachen herangeschwebt kam und dicht vor den vieren aufsetzte. Mit
einem Satz war der Marbaslahni von seinem Reittier gesprungen, er
brauchte nur zwei Schritte zu machen. Seine Miene war finster.
    »Ihr habt den Tribut nicht bereit?« grollte er.
    »In dieser Eile ließ sich nichts beschaffen«,
sagte Peyger Mohlem. »Wir brauchen mehr Zeit.«
    Nach Sholtersteen landeten zwei Zehntschaften Drachenreiter, jeder
einzelne bis an die Zahne bewaffnet. Auf den ersten Blick wirkten
diese Waffen nicht sehr beeindruckend - Bogen und Pfeile,
langblättrige Schwerter, Wurfkeulen und Dolche. Aber Mohlem
wußte, daß die Marbaslahnis damit umzugehen verstanden -
vor allem im Schwertkampf waren sie Meister. Das einzige leidlich
faire Mittel dagegen waren Paralysatoren, und

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