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PR TB 234 Tödliche Wahrscheinlichkeit

PR TB 234 Tödliche Wahrscheinlichkeit

Titel: PR TB 234 Tödliche Wahrscheinlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ihr
Leben verpfändet hatten. Das Lachen und Kreischen war bis zu
Mohlem gut hörbar; sie schienen sich prächtig zu amüsieren.
    Mohlem rekapitulierte in Gedanken, was er am Leibe mitführte.
Da waren noch ein paar Aufputschtabletten in einem der
Stiefelabsätze. Der andere barg eine Thermogranate hoher
Wirksamkeit. Es gab noch andere trickreiche Hilfsmittel in Mohlems
Kleidung - Restbestände aus seiner Tätigkeit als Agent der
Galaktischen Abwehr.
    Mohlem grinste ein wenig.
    Wenn sein früherer Chef ihn jetzt hätte sehen können.
Mohlem war mit Allen D. Mercant in seiner aktiven Zeit immer sehr gut
ausgekommen; so unscheinbar bieder und angepaßt Mercant auch
wirkte, er hatte doch für eigenwillige und auch eigensinnige
Charaktere immer sehr viel Verständnis gehabt. Auf schneidige
Draufgänger hatte er stets verzichtet; ein selbstbewußter
Querkopf war im Ernstfall stets zuverlässiger als ein
übertrieben forscher Karrieretyp. Er hatte auch volles
Verständnis gezeigt, als Mohlem den Dienst quittiert hatte.
    Während er auf dem Rücken eines Drachen einem ungewissen
Schicksal entgegenflatterte, dachte Mohlem an die Abschiedsworte des
Abwehrchefs:
    »Sie haben keine Chance, Mohlem, auch wenn Sie uns
verlassen. Sie werden ein Mann der Abwehr bleiben bis zu Ihrem Tod,
auch wenn Sie es nicht wahrhaben wollen. Sie sind einer, der sein
Mäntelchen niemals nach dem Wind hängt, der immer seinen
eigenen verqueren Kopf durchsetzen will. Und Sie wissen auch, daß
wir in der Administration dieses Sternenreichs nicht so sehr für
die kämpfen, die sich überall durchmogeln und anpassen
können - wir arbeiten für die Individualisten, die
Querköpfe, Leute wie Sie, für alle die Verrückten und
Eigensinnigen, die Spinner und Idealisten, all die, die dem tristen
Einerlei des Lebens Glanzlichter aufzusetzen wissen. Wogegen wir
kämpfen, unter Einsatz auch unseres Lebens, ist das triste
trostlose Grau des Konformismus. Das hätten wir unter dem
Robotregenten von Arkon haben können, das hätten uns die
Meister der Insel bescheren
    können. Sie verlassen uns, weil Sie das Recht in Anspruch
nehmen wollen, das wir mehr als jedes andere zu schützen und zu
bewahren suchen - das Recht auf persönliche Eigenständigkeit,
auf eine individuelle Entfaltung des Lebens.«
    Mohlem konnte sich noch gut an diesen Augenblick erinnern, an die
Bewegung der Hände des Abwehrchefs - die Rechte und die Linke
bewegten sich wie eine Waage langsam pendelnd auf und ab.
    »Das ist das Grundproblem des menschlichen Lebens, das
Abwägen zwischen sozialer Eingebundenheit und Gemeinschaft und
der Alternative, der persönlichen Freiheit. Sie können auch
den anderen Weg gehen -niemandem weh tun, allen alles recht machen.
Dann haben Sie viele Freunde, aber Sie sind innerlich unfrei und an
Konventionen gefesselt. Sie mögen lachen, aber unsere Aufgabe
besteht im Grunde nur darin - jedem Menschen dieses Planeten die
Möglichkeit zu verschaffen, zwischen diesen beiden extremen
Haltungen die eigene freie Wahl treffen zu können. Sie haben
Ihre Wahl getroffen. Vielleicht werden Sie sich eines Tages an einen
alten Bürokraten erinnern, der sein Lebensziel darin sieht,
Menschen wie Ihnen diese Freiheit gegen allen möglichen
Widerstand freizukämpfen. Die Galaktische Abwehr ist vermutlich
der einzige Geheimdienst des Kosmos, den man wieder verlassen kann -
tun Sie es also, wenn Sie es können.«
    Mohlem grinste, als er sich dieser Sätze erinnerte. Er
begriff jetzt, was Mercant gemeint hatte: Kein anderes Sternenreich
als dieses der Terraner konnte ihm die Freiheit gewähren, von
der er so gerne Gebrauch machte. Wenn er diese Freiheit bewahren
wollte, war er in jedem Augenblick innerlich verpflichtet, sie nach
Kräften zu bewahren und zu verteidigen. Aus diesem inneren
Dienst an der Freiheit konnte ihn niemand jemals entlassen - und in
diesem Sinne blieb er Agent der Galaktischen Abwehr, ob er wollte
oder nicht.
    Der Drachen, auf dem Mohlem ritt, erlaubte sich einen Rülpser
- was zur Folge hatte, daß eine meterlange Flamme aus dem Maul
des Tieres hervorschoß und der Drache gleichzeitig ein paar
Meter absackte. Irgendwie, so folgerte Mohlem, schien der Feueratem
der Drachen mit ihrer Flugfähigkeit in Verbindung zu stehen.
    Allmählich näherten sich die Drachen dem Schlupfwinkel
der Marbaslahnis. Mohlem stellte ergrimmt fest, daß sich
offenbar das ganze Volk der Drachenreiter an diesem Platz sammelte -
aus allen Himmelsrichtungen kamen Drachen herangeflattert

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