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PR TB 236 Die Stadt Der Zukunft

PR TB 236 Die Stadt Der Zukunft

Titel: PR TB 236 Die Stadt Der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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diamantharten Spitzen seiner
Stummelfüße, mit denen sich das Geschöpf selbst in
Betonboden bohren konnte, glitzerten im Lampenlicht.
    Dann kam No persönlich in das Zimmer.
    Er lächelte wie auf dem Foto, aber sein Haar war dünn
und weiß, sein Gesicht von einem ungesunden gelblichen Teint
und der Blick seiner Augen war der einer hungrigen Hyäne.
    Gulf fröstelte unwillkürlich.
    No breitete glücklich die Arme aus und kam auf Mashmir Gulf
zu. »Wie froh ich bin, Sie kennenzulernen«, sagte er.
»Entzückend, Ihre Frau. Ist die Nacht nicht herrlich? Und
ist diese Stadt nicht fantastisch? Wir brauchen einen Bürgermeister.
Vergessen Sie nicht, Ihre Stimme abzugeben. Jede Stimme zählt.
Die Probleme sind erdrückend und erfordern einen tüchtigen
Mann, um sie zu lösen. Wir werden einen Wahlausschuß
gründen und Kandidaten aufstellen müssen. Ohne
Bürgermeister ist diese Stadt nur die Hälfte wert. Denken
Sie daran, mich zu wählen. Zigarre?« Er drückte Gulf
im Vorbeigehen eine Zigarre in die Hand und eilte weiter zu Ulga
O'Hail.
    Verdutzt starrte Gulf das Mundstück der Zigarre an. SAGT JA
ZU NO leuchtete ihm in winzigen Fluoreszenzbuchstaben entgegen.
    »Gnädigste«, sagte Carell No charmant zu Ulga
O'Hail, »ich habe schon so
    viel von Ihnen gehört. Ihre Grüner-Wohnen-Kampagne ist
eine ausgezeichnete Idee. Wenn ich erst Bürgermeister bin, werde
ich diese ganze Stadt in einen Garten verwandeln. Meinen Sie nicht
auch, daß diese Stadt dringend einen Bürgermeister
benötigt. Zigarre? Ich verlasse mich auf Sie. Ihre Stimme kann
über Sein oder Nichtsein entscheiden. Zigarre?«
    Der Matten-Willy reckte interessiert die Stielaugen.
    »Würden Sie das Nichtsein«, fragte er No,
»lediglich als Abwesenheit des Seins in dem Sinn definieren,
daß die potentielle Möglichkeit des Seins nach wie vor
besteht, oder definieren Sie das Nichtsein als absolute Unmöglichkeit
des Seins?«
    No wölbte die Brauen.
    »Äh, wie? Zigarre?«
    »Ich bin Nichtraucher«, gestand Hassewass 756
verlegen.
    »Wenn ich Bürgermeister bin, werde ich in der ganzen
Stadt raucherfreie Zonen schaffen«, versprach No. »Lassen
Sie Ihre Stimme nicht verfallen.«
    Der Matten-Willy senkte die Stielaugen. »Als
Extraterrestrier bin ich auf Terra nicht wahlberechtigt.«
    »So?« Nos Lächeln erlosch wie ausgeknipst, wurde
aber gleich darauf wieder eingeschaltet, als er sich zu Gulf
umdrehte. »Ich denke, wir werden gute Nachbarn. Sie sind
Pensionär? Im wohlverdienten Ruhestand? Wenn ich Bürgermeister
bin, werde ich dafür sorgen, daß die Senioren die ihnen
gebührende Stellung in der Gesellschaft erhalten werden. Glauben
Sie nicht auch, daß es höchste Zeit wird, einen
Bürgermeister zu wählen?«
    »Nein«, knurrte Gulf. »Das glaube ich nicht.
Ganz im Gegenteil.«
    »Ha, ha«, machte No, »Sie sind ein Schelm,
Mashmir, nicht wahr?«
    Er ließ sich Gulf gegenüber auf der Couch nieder und
begann, geistesabwesend das Blätterwerk des Laufenden Mooses zu
streicheln. Gulf war nicht sicher, wen von beiden er mehr
verabscheute; No oder das herumstreunende Unkraut.
    Das Moos knisterte zufrieden.
    Erst jetzt bemerkte Gulf die Plakette an Nos Revers.
    Wie die 3-D-Fotos, die jetzt über den ganzen Boden verstreut
waren, zeigte die Plakette Nos Konterfei und den rundum verlaufenden
Schriftzug SAGT JA ZU NO.
    Plötzlich zwinkerte ihm das Gesicht auf der Plakette zu und
lächelte noch strahlender. Eine Sprechblase quoll aus dem Mund.
WERDET FROH - WÄHLT NO. Die Blase zerplatzte. Das Gesicht
blinzelte wieder.
    »Himmel«, murmelte Gulf.
    No bemerkte seinen Blick.
    »Gefällt es Ihnen?« erkundigte er sich. »Eine
nette Spielerei. Die Plakette ist Posten Zwölf aus meinem
vierzigteiligen Wahlkampfset. Ich habe noch Tausende davon. Bei
meinem nächsten Besuch bringe ich welche für Sie und Ihre
Frau und Ihre Freunde mit.«
    »Wahlkampf?« wiederholte Ulga. »Wie aufregend.
Sind Sie tatsächlich ein richtiger Politiker?«
    No nickte selbstgefällig.
    »So ist es. Und das seit neunzig Jahren. Ich bin praktisch
von der Pike auf dabei, habe alle Höhen und Tiefen eines
Politikerlebens mitgemacht. Manche Zeiten waren grauenhaft. Ich habe
zwar an Erfahrung gewonnen, doch nie eine Wahl.«
    Sein Gesicht verfinsterte sich, obwohl das Lächeln blieb. Die
Diskrepanz war atemberaubend.
    »Dieser Rhodan«, brummte No, »ist einfach zu
stark. Außerdem machen die Geschichtsbücher kostenlos
Propaganda für ihn. Dieser Rhodan ist kein Mensch, sondern ein
Mythos. Jeder

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