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PR TB 236 Die Stadt Der Zukunft

PR TB 236 Die Stadt Der Zukunft

Titel: PR TB 236 Die Stadt Der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Urs
Ulp?«
    Wie sich erwies, war der musikalische Speicher der Adamasischen
Metropole ausgezeichnet bestückt. Nur Sekunden später
drangen die herzzerreißenden Klänge der Raumfahrerballade
aus verborgenen PlasmaLautsprechern. Gerade, als Ulp zum besonders
rührenden Ende kam, in dessen Verlauf der Astronaut mit einem
Kometen hinaus in die interstellare Nacht ritt, schob Hurwitzka den
letzten Löffel Himbeereis in den Mund und lehnte sich ächzend
zurück.
    »Sag einmal«, murmelte er, »wer wohnt eigentlich
noch in diesem Gebäude?«
    Wie immer war MAMMA sofort mit einer Antwort zur Stelle.
    »Dieses Gebäude, die Raumaufteilung und die Zahl der
Bewohner, alles ist nur provisorischer Natur. Es liegt an den
Testbewohnern selbst, wie sie ihre urbane Umwelt gestalten. Zu diesem
Zweck werde ich morgen abend zu einem informellen Beisammensein
einladen, an dem Sie Ihre derzeitigen Nachbarn kennen- und vielleicht
auch schätzenlernen können.
    Im Moment wohnen auf dieser Etage insgesamt neun Bürger und
Bürgerinnen.
    Außer Ihnen, Anatol, ein Befristetes Ehepaar; Mashmir Gulf
und Liga O'Hail, beide im Ruhestand. Dann Bertholm Shark, der seinen
Beruf als Lebenskünstler angegeben hat. Ziana van Dali, eine
Künstlerin. Carell No, ein Politiker. Virgil Zimbrot, ohne
Berufsangabe. Hassewass 756, ein MattenWilly von der
Hundertsonnenwelt.«
    »Ein Matten-Willy?« entfuhr es Hurwitzka. »Bei
allen Raumteufeln, wie
    das?«
    »Das Testprogramm verlangt Realismus; die terranischen
Städte werden seit Jahrhunderten auch von kleineren oder
größeren Gruppen Außerirdischer bewohnt.«
    »Diese Matten-Willys«, knurrte Hurwitzka, »haben
alle einen Mutterkomplex. Außerdem sind sie scharf auf
schottischen Whisky. Vor meiner Versetzung nach Bulls Welt war ich
einige Zeit auf dem Zentralplaneten der Posbis stationiert. Tagein,
tagaus mußte ich die geheimen Whiskyvorräte unseres
Generals bewachen. Trotzdem sind regelmäßig die Flaschen
abhanden gekommen.«
    »Tatsächlich?«
    »Tatsächlich«, nickte Hurwitzka. »Es war
schrecklich. Natürlich fiel der Verdacht auf mich.«
    Er wartete, aber MAMMA sagte nichts.
    »Nun, was ist?« fragte der Veteran. »Da fehlt
doch noch einer. Ich habe mitgezählt. Es waren nur acht. Was ist
mit dem neunten?«
    »Es ist Gene Milwony«, erwiderte die Stadt. »Mein
Schöpfer persönlich. Mehr darf ich nicht sagen.«
    Hurwitzka fuhr auf. Sein Herzschlag beschleunigte sich. Adrenalin
schoß durch seine Adern. Mit einem Fluch griff er nach dem
getarnten Rubinlaser.
    Die Kakerlaken! dachte er. Das ist das Zeichen! Alles ist so
logisch. Dieser Milwony - er ist der Boß der Schaben!
    »Ich meine«, fügte MAMMA hinzu, »er hat
nicht gesagt, daß ich nicht mehr über ihn sagen soll,
sondern er hat gesagt, ich soll nur sagen, daß er auch hier
wohnt, wenn mich jemand fragt.«
    »Klar«, knurrte Hurwitzka. »Wo genau wohnt
dieser verdammte Kakerlak?«
    »Direkt in der Räumlichkeit nebenan, falls Sie Milwony
meinen«, erwiderte MAMMA. »Soll ich eine Vidkomverbindung
herstellen?«
    »Nicht nötig«, winkte Hurwitzka ab. »Wo ist
die Tür?«
    Ein Rascheln ertönte. Ein Teil der Wand klaffte wie ein
großes Maul auf und enthüllte den breiten, noch grau und
kahl wirkenden Innenkorridor des Biokunststoffgebäudes. Mit dem
Haarbürsten-Rubinlaser stürmte Hurwitzka hinaus.
    Kaum hatte er einen Fuß auf den Korridor gesetzt, sprang ihn
etwas an.
    Etwas Weiches, Knisterndes, Insektenhaftes.
    Hurwitzka kreischte und stürzte auf das Hinterteil. Der Laser
entglitt seiner Hand. Ziellos schlug er um sich. Das Etwas knisterte
aufgeregt und löste sich von seinem Gesicht, um wie eine Rakete
durch den Korridor zu flitzen und hinter der Biegung zu verschwinden.
    Der Veteran erhaschte nur einen flüchtigen Blick auf das
Geschöpf, aber er wußte sofort Bescheid.
    Es war so breit und dick wie ein Kopfkissen, schimmerte
honigfarben und bewegte sich auf zahllosen wurzelartigen Beinen. Ein
wenig erinnerte sein Körper an einen bemoosten Stein, aber
Hurwitzka wußte, mit wem er es da zu tun hatte.
    Es bestand kein Zweifel.
    Die extragalakischen Kakerlaken waren bereits in MAMMA
eingedrungen.

7.
    Mashmir Gulf bebte vor Empörung.
    Sein Gesicht war gerötet, seine wulstige Stirn in
Zornesfalten gelegt, und die buschigen Augenbrauen zuckten wie
haarige Raupen.
    »Du hast es getan«, knirschte er außer sich vor
Wut. »Gott steh mir bei, du hast es wirklich getan. Du hast
dieses Ding mitgenommen! Es ist unglaublich!«
    Er machte

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