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PR TB 236 Die Stadt Der Zukunft

PR TB 236 Die Stadt Der Zukunft

Titel: PR TB 236 Die Stadt Der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Geschwür eine Burg in den Himmel.
    Die Burg besaß zwei zinnengekrönte Türme und einen
fensterlosen Mittelbau. Auf den Turmzinnen waren Kanonen zu erkennen;
ihre Mündungen waren genau auf Sharks Fenster gerichtet.
    »Jesus«, sagte er ungläubig, »wo kommt die
Burg her?«
    »Ich habe sie geschaffen«, antwortete MAMMA. »Eine
der Testbewohnerinnen dieses Blocks hat es vorgezogen, in einer Burg
zu wohnen. Für eine Adamasische Stadt aus Biokunststoff ist dies
kein Problem. Sie wissen doch, Berthold, freie Entfaltung der
Persönlichkeit. In MAMMA ist alles möglich.«
    Shark ließ die Kanonen nicht aus den Augen.
    »Eiris«, krächzte er, denn für ihn bestand
kein Zweifel, daß es sich bei der Burgbewohnerin nur um seine
Befristete Ehefrau handeln konnte.
    »Eiris Deligado«, bestätigte MAMMA. »Aus
meinen Unterlagen geht hervor, daß Sie mit Eiris eine
Befristete Ehe eingegangen sind. Offenbar hat es Auseinandersetzungen
zwischen Ihnen gegeben. Wenn ich Ihnen einen Rat geben darf.«
    »Halt, nichts da«, fiel der tragbare Eheberater der
Stadt ins Wort. »Das ist mein Metier. Misch dich da nicht ein.
Ist das klar?«
    »Tut mir leid, aber eine Maschine ist nicht befugt, mir
Befehle zu erteilen.«
    Der Eheberater wandte sich an Shark.
    »Sag ihr, daß ich für deine Eheprobleme zuständig
bin«, forderte er Shark auf. »Denk an unseren Sieg.«
    Shark hörte nicht zu.
    »Die Kanonen«, ächzte er. »Sie will mich
umbringen. Und du unterstützt sie dabei noch, MAMMA. Das ist ein
Skandal! Ich werde mich beschweren. Ich werde Whistler verklagen!«
    MAMMAs Stimme klang jetzt ein wenig beunruhigt.
    »Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen, Berthold«,
sagte sie hastig.
    »Natürlich nicht.« Shark lächelte
sarkastisch. »Warum soll man sich Sorgen machen, wenn man in
die Mündungen von einem halben Dutzend Kanonen blickt?«
    »Die Kanonen sind keine richtigen Kanonen.«
    »So?« sagte Shark. »Heißt das, sie können
nicht schießen? Es sind nur Attrappen?«
    »Nun.« MAMMA zögerte. »Nicht direkt. Ihre
Frau bestand auf echten Kanonen, und ich bin programmiert, alle
Wünsche zu erfüllen, sofern dies in meiner Macht steht.
Allerdings sind diese Kanonen nicht mit tödlichen Geschossen
geladen. Aus moralischen Gründen habe ich mich entschlossen,
jede Kugel in eine Vogelnachbildung zu verwandeln, sobald sie das
Mündungsrohr verläßt.
    Sie sehen«, schloß die Stadt zufrieden, »Ihnen
droht keine Gefahr.«
    Shark war keinesfalls davon überzeugt. Er traute Eiris zu,
daß sie verschlagen genug war, um die Biopositronik der Stadt
zu überlisten.
    »Du mußt etwas unternehmen, Bertie«, bemerkte
der tragbare Eheberater. »Selbst wenn die Kanonen keine
richtigen Kugeln verschießen können, darfst du das nicht
so einfach hinnehmen. Es käme einer Niederlage gleich.«
    Der Automat hatte zweifellos recht, sagte sich Shark. Er mußte
etwas unternehmen. Er mußte Eiris zeigen, daß sie es
nicht mit einer Memme, sondern mit einem Mann zu tun hatte.
    Shark atmete tief durch.
    »Ich will Panzerplatten«, erklärte er. »Die
ganze Außenfront soll mit fünfzig Zentimeter dicken
Panzerplatten aus Terkonit verkleidet werden. Außerdem muß
das Fenster verschwinden. Und ich brauche ein Raketenfrühwarnsystem
und Luft-Luft-Raketen. Keine einzige Kanonenkugel darf meiner Wohnung
näher als zwanzig Meter kommen. Ist das klar, MAMMA?«
    »Aber ich sagte doch.«, protestierte die Stadt.
    »Das ist ein Befehl!« sagte Shark.
    MAMMA resignierte. »Natürlich, Berthold.«
    Kurz darauf wurde das Fenster undurchsichtig. Das transparente
Material nahm einen dunklen Farbton an. Shark klopfte gegen die Wand.
Er nickte zufrieden. Metall.
    »Die Raketenstellungen«, informierte ihn MAMMA, »sind
auf dem Dach installiert. Das Raketenfrühwarnsystem meldet jede
Annäherung eines
    beweglichen Objekts durch ein optisches und akustisches Signal.
Kann ich noch etwas für Sie tun, Berthold?«
    »Du kannst mir mein Frühstück bringen«,
entgegnete Shark. »Und ich brauche etwas zum Anziehen. Ich
denke da an eine mit Goldfäden durchwirkte Tunika, schwarze
Lederhosen und kniehohe Schnürstiefel.«
    »Und einen Helm«, warf der tragbare Eheberater
beflissen ein. »Einen Stahlhelm.«
    »Und einen Stahlhelm«, schloß Shark.
    Wieder wallte der Boden. Arme bildeten sich. Die
Biokunststoffmasse produzierte die gewünschten Kleidungsstücke
und zog Shark an, während sich gleichzeitig ein runder Tisch aus
der Wand schälte. Eine Wandklappe spuckte das

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