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PR TB 236 Die Stadt Der Zukunft

PR TB 236 Die Stadt Der Zukunft

Titel: PR TB 236 Die Stadt Der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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von den Minen«, erklärte Shark. »Von
den Allergie-Minen. Es ist Eiris' Schuld.«
    ». deshalb schlage ich ein Gedeck aus Roggenbrot,
Diätbutter, Echtmilch und Schöllkrauttee vor«, fuhr
MAMMA fort. »Einverstanden, Berthold?«
    Shark gelüstete es mehr nach einem starken Kaffee und Toast
mit Schinken und Käse, doch der Tag war einfach zu schön,
um ihn mit einer Auseinandersetzung zu beginnen. Außerdem wußte
MAMMA, was sie tat. Stand alles in dieser famosen Broschüre,
WILLKOMMEN IN DER STADT DER ZUKUNFT, die man ihm im Interkosmos-Hotel
in Helsinki ausgehändigt hatte. Er sollte sich wirklich ein
wenig um seine Gesundheit kümmern.
    »Einverstanden, MAMMA«, sagte er.
    Shark setzte sich auf und warf einen Blick durch das Zimmer, das
die Stadt nach seinen Wünschen eingerichtet hatte.
    Ein Meer aus Farben und fließenden Formen, nirgendwo Kanten
und Ecken, alles gerundet, geglättet.
    Das vier Meter durchmessende Bett war das einzige konventionelle
Möbelstück. Es gab keine Tische, keine Stühle,
Schränke oder Kommoden. Wehende bunte Seidenschleier verbargen
die Leere des Raumes und vermittelten ihm gleichzeitig etwas
Labyrinthartiges, Endloses, während sich die Schleier bewegten,
hin und her wanderten, spurlos verschwanden und an anderen Stellen
durch neue ersetzt wurden.
    Shark hatte sich entschieden, die in der Broschüre
geschilderten Eigenschaften des Biokunststoffs bis zum Exzeß
auszunutzen.
    Wenn er einen Stuhl brauchte, zauberte MAMMA einen herbei.
    Wenn er an einem Tisch essen wollte, ließ ihn MAMMA aus dem
Boden wachsen.
    Wollte er sich einen 3-D-Film ansehen, verwandelte MAMMA einen
Teil des Zimmers in eine Bühne, auf dem Biokunststoffiguren in
einer Biokunststofflandschaft ihre Abenteuer erlebten.
    MAMMAs Möglichkeiten waren fast unbegrenzt, und Shark hatte
in der letzten Zeit fast vergessen, was es hieß, sich verwöhnen
zu lassen.
    Der Krieg mit Eiris war für Shark in diesen Momenten so fern
wie der Andromedanebel.
    »Musik«, murmelte er. »Ravels Bolero.«
    Es vergingen nur Sekunden, dann perlten die ersten Klänge der
Komposition aus der präkosmischen Ära scheinbar aus dem
Nichts.
    »Bertie«, sagte jemand.
    Diese Stimme unterschied sich erheblich von MAMMAs weichem Timbre;
diese Stimme erinnerte an Krieg und unerfüllte Liebe,
gnadenlosem Haß und Streitgespräche zu den unpassendsten
Stunden.
    Widerwillig drehte Shark den Kopf.
    Der tragbare Eheberater ruhte auf einer zitronengelben
Biokunststoffsäule neben dem Rundbett. Seine Kontrolldioden
blinkten ungeduldig.
    »Aufstehen, Bertie«, drängte der Eheberater.
»Jetzt ist nicht die Zeit zum Faulenzen. Wenn du nicht
augenblicklich etwas unternimmst, dann erlebst du dein persönliches
Waterloo.«
    »Huh?« brummte Shark verständnislos. »Was
redest du da? Und überhaupt - ich dachte, du hättest dich
desaktiviert.«
    »Laß die Scherze, Bertie. Selbst wenn ich untätig
scheine, arbeite ich. Nur
    für dich. Offenbar mache ich mir mehr Sorgen um deinen
Ehekrieg als du. Offenbar bist du dir über den Ernst deiner Lage
immer noch nicht im klaren.«
    »Wieso Ernst?«
    Shark stieg aus dem Bett, und das Bett zerfloß und
verschmolz mit dem Boden. Dann begann der Boden um Shark zu brodeln
und formte sich zu einem kleinen Swimmingpool. Eine Glocke aus
durchsichtigem Biokunststoff legte sich um das Bassin, und von der
Decke rauschten Wasserfontänen.
    Shark duschte, und als das Becken voll genug war, schwamm er
einige Runden und genoß die Ruhe, die ihm die schalldämpfende
Glocke gönnte.
    Schließlich wurde das Wasser abgesaugt, Glocke und
Swimmingpool verschmolzen wieder mit dem Biokunststoffreservoir, und
der tragbare Eheberater erklärte: »Die Lage ist ernst,
aber nicht hoffnungslos. Ich habe mir erlaubt, auf deine Kosten unser
Waffenarsenal aufzufüllen.«
    Shark erstarrte.
    »Du hast was?« explodierte er. »Auf meine
Kosten? Ohne meine ausdrückliche Erlaubnis? Das ist doch.«
    Der Automat pfiff.
    »Keine Panik«, riet er. »Mir blieb keine Wahl.
Deine Situation hat sich über Nacht dramatisch verändert.
Wir haben Eiris unterschätzt. Schau aus dem Fenster.«
    Shark zögerte und näherte sich dann langsam der
transparenten Wand.
    Was er sah, ließ ihn erbleichen. Er spürte nicht, daß
MAMMAs Biokunststoffarme ihn abtrockneten. Er starrte die Burg an.
    Es war tatsächlich eine Burg.
    Dort, wo er gestern noch freie Sicht auf den See und das ferne
Ufer des Festlands gehabt hatte, reckte sich schwarz wie Basalt und
monströs wie ein

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