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PR TB 236 Die Stadt Der Zukunft

PR TB 236 Die Stadt Der Zukunft

Titel: PR TB 236 Die Stadt Der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Rolle spielen.
    Milwony zögerte, aber dann griff er doch zu der
Mikrofilmspule mit den Personendaten der Testbewohner, die ihm Rast
kurz vor Beginn des Großversuchs ausgehändigt hatte.
    Milwony stellte fest, daß seine Hände zitterten, als er
die Spule in den Mikrofilmleser schob.
    Bei Ziffer 213 stoppte er den Vorlauf.
    Die achttausend Testbewohner waren in Gruppen von acht bis zwölf
Personen aufgeteilt. Nach dem Testprogramm sollten diese sozialen
Minigruppen in den ersten vier Tagen getrennt voneinander ihr näheres
urbanes Umfeld formen und sich an die Möglichkeiten MAMMAs
gewöhnen. Ab dem fünften Tag - so der Plan - sollte es zu
Kontakten zwischen den einzelnen Gruppen und zur Herausbildung
größerer sozialer Gemeinschaften kommen, bis mit Ablauf
der zweiten Woche eine zusammengehörige kommunale Gesellschaft
entstanden war und der eigentliche Versuch beginnen konnte - das
Alltagsleben in der Stadt der Zukunft.
    Gruppe 213 war ein urbanes Umfeld an der südlichen Peripherie
MAMMAs zugeteilt worden. Die Zusammenstellung der Gruppen war nach
dem Zufallsprinzip erfolgt, und der Computer hatte Milwony der Gruppe
213 zugeordnet.
    Bisher hatte er noch keine Gelegenheit gefunden, sich mit seinen
Nachbarn zu beschäftigen, und die aufgetretene Störung
MAMMAs machte ihm mit alarmierender Dringlichkeit bewußt, daß
dies vielleicht ein Fehler gewesen war.
    Mit offenem Mund überflog er die Berichte.
    Und von Entsetzen erfüllt wurde ihm klar, daß er Rasts
Perfidität bei weitem unterschätzt hatte.
    Zweifellos bestand die Gruppe 213 nur aus Wahnsinnigen.
    Zum Beispiel dieser Anatol Hurwitzka, ein ehemaliger Soldat der
Solaren Flotte. Hurwitzka befand sich seit seiner Pensionierung in
psychiatrischer Behandlung bei einem Dr. Lusker, Terrania. Hurwitzka
litt unter Verfolgungswahn.
    Der Teufel mochte wissen, wie es Rast gelungen war, an diese dem
Datenschutzgesetz unterliegenden Informationen zu gelangen.
    Oder Carell No. Dieser arme Irre hatte in dem Whistler-Datenbogen
die Frage nach seinem Beruf mit »zukünftiger
Großadministrator« beantwortet. Sein Lebenslauf war auch
nicht gerade ermutigend. Langjährige Tätigkeit als
Animateur in Happytown, einer reinen Seniorenstadt; zwanzig
erfolglose Kandidierungen zum Bürgerrat von Happytown - mit
einem Wahlprogramm, das allein auf kinderfreie Parks und
Fußgängerzonen konzentriert war, und das in einer
Ortschaft, in der es nicht ein einziges Kind gab; anschließend
Umzug zu irgendeiner gottverlassenen Felsinsel vor der antarktischen
Küste, wo er als Laufbursche für eine Gruppe Vogelkundler
gearbeitet und jahrelang
    erfolglos für die Ansiedlung von Katzen gekämpft hatte.
    Milwonys Schweißausbrüche kamen in immer kürzeren
Abständen.
    Bertholm Shark, ein weltbekannter Playboy und Nichtstuer, und
Eiris Deligado, die schwerreiche Erbin eines Süßwarenimperiums.
Die spektakulären Krache und Versöhnungen dieser beiden
sauberen Früchtchen füllten seit Jahren schon die
Klatschspalten sämtlicher Telefax-Zeitungen des Sonnensystems.
    Von der berüchtigten Ulga O'Hail ganz zu schweigen; ihren Ruf
hatte sie sich vor allem als Kopf einer militanten Sekte von
Pflanzenverehrern und Sprachrohr der Initiative Grüner Wohnen
erworben, die Gerüchten zufolge vom Solaren Floristenverband
finanziert wurde.
    Dunkel entsann sich Milwony des von O'Hail provozierten
Pilz-Skandals im November des Jahres 2643. Sie hatte die Umgebung des
Goshun-Sees mit syrtaktischen Pilzsporen verseucht, angeblich ohne zu
ahnen, daß Syrtaki-Pilze eine Mindestgröße von zwölf
Metern erreichten. Der Bungalow des Großadministrators wäre
fast von einem dieser Gewächse zermalmt worden.
    Über ihren Befristeten Ehemann, Mashmir Gulf, lagen kaum
Angaben vor. Den Fragebogen hatte er unausgefüllt an Whistler
zurückgeschickt und lediglich ICH HASSE FRAGEBOGEN quer über
das Titelblatt geschrieben.
    Die nächste im Bunde, Ziana van Dali, hieß in
Wirklichkeit Gunhild Gnurz. Nach ihren Angaben hatte sie sich als
Testbewohnerin für MAMMA-1 beworben, weil ihr die
Astralinkarnation eines surrealistischen Malers aus dem 20.
Jahrhundert dazu geraten hatte.
    Gene Milwony gurgelte erstickt und griff sich an den Kopf.
    Diese Gnurz-Dali war erst vor wenigen Wochen auf die Erde
zurückgekehrt, nachdem sie auf der Welt der Swoon mit der
Eröffnung eines vegetarischen Restaurants einen peinlichen Eklat
verursacht hatte. Rhodan persönlich war nach Swoonon geflogen,
um das aufgebrachte Völkchen der

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