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PR TB 236 Die Stadt Der Zukunft

PR TB 236 Die Stadt Der Zukunft

Titel: PR TB 236 Die Stadt Der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Gedächtnisses. Äußerst befruchtende Gespräche.
Auch wenn sie nur knapp zwei Picosekunden dauern. Länger ist
Salvadors Astralleib nicht stabil.«
    Grausen erfüllte Shark.
    Er dachte an den Mann mit der zwinkernden Plakette und den
Werbezigarren, an den philosophierenden Matten-Willy und an seinen
Begleiter, den Neandertaler, und er dachte vor allem an Eiris, die in
ihrer Burg hockte und ihn mit altertümlichen Kanonen bedrohte.
Er sah die Stalaktiten und Stalagmiten an, die angebissene Pizza und
die Zahnbürsten, die im Korridor hingen, und er wußte, wo
er sich befand.
    »Ein Irrenhaus«, flüsterte Bertholm Shark. »Jesus
Christus, ich bin in einer Klapsmühle gelandet.«
    Ziana van Dali maß ihn mit einem schrägen Blick.
    »Ich glaube eher«, sagte sie anzüglich, »daß
Sie aus einer entwichen sind. Wie dem auch sei, der Korridor bleibt
wie er ist. Ich habe die ganze Nacht am Frühstück im
Abendlicht des Jupiter gearbeitet, und ich will verdammt
    sein, wenn ich mir das von einem entwichenen Psychotiker
kaputtmachen lasse.
    Der Korridor bleibt, hast du gehört, MAMMA?«
    »Verstanden, Ziana«, sagte die Stadt.
    »He, he«, machte Shark. »Da habe ich noch ein
Wörtchen mitzureden. Schließlich liegt meine Wohnung an
diesem Korridor, und ich denke nicht daran, tagein, tagaus den
Anblick dieser Mullhalde zu ertragen.
    Der Korridor wird wieder ein normaler Korridor, ist das klar,
MAMMA?«
    Ein Ächzen schien plötzlich die Luft zu erfüllen,
ein gespenstischer Laut, indem Verzweiflung mitschwang, eine
Verzweiflung, die Sharks Herz rührte und ihn fast dazu
veranlaßte, nachzugeben.
    Ziana van Dali holte ihn auf den Boden der Realität zurück.
Ihr Gesicht bekam einen fanatischen Ausdruck.
    »Ich hab's«, sagte sie mit vibrierender Stimme. »Jetzt
weiß ich, was der Skulptur noch fehlt. MAMMA, hang diesen
Burschen an die Leine.«
    Shark wich zurück.
    »Ich verbiete es!« kreischte er. »MAMMA, hol
mich hier raus!«
    Als hätte die Stadt nur darauf gewartet, gab der Boden unter
ihm nach. Shark stürzte, und er schrie vor Angst. Sein Fall
verlangsamte sich, als die Röhre sich krümmte und dann
wieder in die Höhe führte. Konvulsivische Bewegungen der
Röhrenwandung preßten ihn nach oben. Es war eng und
dunkel, und Shark hatte furchtbare Angst, von der Biokunststoffmasse
erdrückt zu werden.
    Endlich blitzte Licht auf, und er schoß wie ein Sektkorken
aus der Tunnelöffnung und landete weich auf dem Boden seines
Apartments.
    Der tragbare Eheberater pfiff.
    »Eiris hat das Feuer aus ihren Kanonen eröffnet«,
sagte er mit Grabesstimme. »Seit fünf Minuten sind unsere
Raketenbatterien ständig im Einsatz. Ich schlage im Gegenzug
eine Offensive vor. Wir dringen in Eiris' Trutzburg ein und machen
diese Schnepfe zur Schnecke.«
    Shark lauschte. Dumpfe Explosionen drangen an sein Ohr. Selbst die
fünfzig Zentimeter dicken Terkonitplatten vermochten den Lärm
nicht völlig zu dämpfen.
    Unwillkürlich fröstelte er.
    Es wurde Zeit für die Entscheidungsschlacht.

9.
    Die Luft in dem Apartment war kühl und frisch, aber Gene
Milwony III schwitzte.
    Er saß vor dem Computerterminal seines Arbeitszimmers, ein
zwanzig Quadratmeter großer Raum, den MAMMA-1 durch
weißtapezierte Wände von der übrigen Wohnfläche
des Apartments abgetrennt hatte. Das Terminal war der einzige
Gegenstand in dem Raum, der nicht aus Biokunststoff bestand.
    Zwar bedeutete es für die Adamasische Metropole keine
Schwierigkeiten, auch komplizierte technische Geräte durch
Manipulationen ihres Zellgewebes zu erschaffen, aber Milwony benutzte
prinzipiell nur sein Privatterminal.
    Es bestand aus einem Monitor, einer Schreibmaschinenkonsole und
einem variablen Programmspeicher; alles zusammen paßte
problemlos in einen durchschnittlichen Aktenkoffer.
    »Verdammt«, fluchte Milwony.
    Zahlenkolonnen flimmerten über den Bildschirm; grüne
Zahlen auf schwarzem Grund.
    Er hatte keine Mühe, den Kode zu lesen.
    Aber der Kode stimmte nicht.
    MAMMA-1 hatte bereits auf den Kontrollimpuls mit einer Abweichung
reagiert, obwohl der Impuls nur dazu diente, der Biopositronik zu
zeigen, daß der Datenzugriff von einem autorisierten Terminal
erfolgte.
    Milwony tippte einen weiteren Kode; er diente der Überprüfung
der technischen und biotechnischen Systeme der Adamasischen
Metropole.
    Er atmete auf.
    Sämtliche Systeme arbeiteten einwandfrei. Daran konnte es
also nicht liegen.
    Erneut übermittelte er per Tastendruck den ersten
Kontrollimpuls.
    Nein, er hatte

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